Ruhpolding – Franziska Preuß hat sich nach ihrer Wettkampf-Pause mit drei Siegen in drei Rennen bei den deutschen Biathlon-Meisterschaften eindrucksvoll zurückgemeldet. Die frühere Weltmeisterin gewann in Ruhpolding nach dem Einzel und dem Sprint auch die Verfolgung am Sonntag.
Über 10 Kilometer bei vier Schießeinlagen in der Verfolgung schoss Preuß zwar drei Strafrunden, brachte ihren Vorsprung aus dem Sprint aber ins Ziel und stand nach 29:19,0 Minuten erneut ganz oben auf dem Podest. „Es war wirklich ein super Training auf der Strecke. Man hat taktisch etwas probieren können und meine Taktik ist aufgegangen“, sagte Ex-Weltmeisterin Preuß, die in der Vorsaison mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Das hat dem Gemüt gutgetan“, meinte die 29-Jährige.
Silber in der Verfolgung sicherte sich wieder Sophia Schneider. Die 25-Jährige vom SV Oberteisendorf war als Zweite auf die Strecke gegangen, schoss zwei Strafrunden und musste sich im Zielsprint nur um 0,2 Sekunden ihrer Teamkollegin geschlagen geben. Janina Hettich-Walz hatte einen Rückstand von gut 25 Sekunden auf das Spitzenduo und gewann die Bronzemedaille. Mit Marlene Fichtner (5.), Julia Kink (6.) und Johanna Puff (8.) machten erneut junge Athletinnen vom Stützpunkt Ruhpolding auf sich aufmerksam.
Das war auch schon im Sprint der Fall, in dem Stefanie Scherer (SC Wall) die Bronzemedaille errang. Fünfte wurde Julia Kink (WSV Aschau), Marlene Fichtner (SC Traunstein) und Johanna Puff (SC Bayrischzell) landeten auf dem neunten und zehnten Rang. Beim verkürzten Einzelbewerb sahnte der Stützpunkt richtig gut ab: Zweite hinter Preuß wurde Kink. Auch Lisa Spark vom SC Traunstein als Vierte, Scherer als Sechste, Puff als Siebte und Marion Wiesensarter (SV Oberteisendorf) als Neunte schafften es noch in die Top- Ten.
Bei den Herren machte Benedikt Doll seinen zweiten Meistertitel in Serie klar. Im Rennen über 12,5 Kilometer bei vier Schießeinheiten ging der Sieger des Sprints vom Samstag als Erster auf die Strecke und gewann auch den Verfolger. Trotz vier Strafrunden setzte sich der Schwarzwälder klar vor der Konkurrenz durch.
Zweiter wurde Philipp Nawrath, der damit im dritten Rennen seine dritte Medaille einheimste. Im Einzel am Freitag holte sich der Allgäuer den Titel, am Samstag gewann er die Silbermedaille. Im Verfolger lag er nach sechs Strafrunden 53 Sekunden hinter Doll. Bronze ging an Matthias Dorfer vom SV Marzoll. Für Dorfer war es die zweite Medaille, nachdem er im Einzel hinter Nawrath und noch vor Doll Silber errang. Beim Sprint holte sich Johannes Donhauser vom SC Ruhpolding die Bronzemedaille.
Zudem gab es weitere gute Platzierungen für die heimischen Sportler. Im Einzel wurde Donhauser Vierter und Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl) Sechster, im Sprint kam Dorfer auf den fünften Rang, Kühn wurde Siebter und Dominic Schmuck vom SC Schleching belegte den neunten Platz. Und in der Verfolgung hatten sich Donhauser, Schmuck und Kühn die Plätze fünf, sechs und sieben gesichert.
Der neue Bundesstützpunktleiter Helmuth Wegscheider lobte die professionelle und sehr engagierte Arbeit am Stützpunkt Ruhpolding. „Der Einsatz der Trainer ist hervorragend. Alle ziehen an einem Strang, um die Sportler besser zu machen. Das hat sich auch in den guten Ergebnissen bei der deutschen Meisterschaft widergespiegelt.“ Ein besonderes Lob hatte er für den Physiotherapeuten des Olympia-Stützpunktes, Rudi Lisowski, übrig.
Damit sind die wichtigsten Sommerwettbewerbe im Biathlon für die deutsche Mannschaft beendet. Jetzt geht es in die intensive Vorbereitung auf die neue Saison. Vor dem Weltcup, der Ende November in Östersund startet, reisen die deutschen Biathleten ins norwegische Sjusjoen.re/tru/dpa