2:1 – Pöpperle stoppt den Titelanwärter

von Redaktion

Starbulls Rosenheim gewinnen erstes Heimspiel nach der DEL2-Rückkehr gegen Kassel

Rosenheim – Die letzte Aktion hat wehgetan: Mit letzter Kraft stemmte sich Starbulls-Angreifer Manuel Strodel dem Kasseler Ansturm entgegen, der Puck landete an seinem Knöchel und prallte von dort seitlich ab. Danach war Schluss und die Starbulls Rosenheim hatten ihr erstes Eishockey-Heimspiel nach der Rückkehr in die DEL2 gewonnen. Gegen die Kassel Huskies, einem der Titelaspiranten, behielten die Mannen von der Mangfall mit 2:1 die Oberhand.

Freudestrahlend sprangen die restlichen Starbulls-Akteure nach der Schlusssirene von der Bank aufs Eis. Ein Teil fuhr auf Strodel zu, der humpelnd wieder in die Gänge kam, der andere Teil war da schon bei Tomas Pöpperle angelangt. Der Torwart durfte verdientermaßen die Glückwünsche seiner Mitspieler annehmen, denn der Routinier hatten einen Riesenanteil daran, dass die drei Punkte in Rosenheim geblieben sind. „Er war mit Abstand bester Mann auf dem Eis und hat den Sieg festgehalten“, lobte dann auch Coach Jari Pasanen in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Der 38-Jährige, gestählt aus vielen Schlachten in der tschechischen Extraliga, der russischen KHL und der deutschen Eliteklasse, ausgestattet mit Erfahrung in der nordamerikanischen Profiliga NHL und bei der tschechischen Nationalmannschaft, meisterte einen Alleingang nach dem anderen und brachte die Angreifer der Nordhessen schier zur Verzweiflung. Es war letztlich erst sein 17. Pflichtspiel für die Starbulls, Pöpperle ist aber auf dem besten Weg zum Kultspieler der Kategorie Norm Maracle!

Die vier Punkte aus dem Auftakt-Wochenende gehören aber nicht alleine. Dazu gehören auch die Neuzugänge, die sich zumeist – es gibt sicherlich bei einigen Akteuren noch viel Verbesserungspotenzial – schon gut eingefügt haben. Bestes Beispiel: Alle vier Rosenheimer Treffer gingen auf das Konto von neuen Spieler – samt der Torvorlagen. Und zu diesem positiven Verlauf gehören die Oberliga-Meisterspieler, die – so hat es den ersten Anschein – die neuen Spieler gut integriert haben.

Dennoch stellte Pasanen fest, dass die Starbulls noch brauchen würden, „um in der Liga anzukommen“. Gerade in Sachen Intensität waren die ersten Spiele eine große Herausforderung. Immerhin konnten die Hausherren wieder auf Norman Hauner zurückgreifen, der in Dresden noch gefehlt hatte. Die Entscheidung über sein Mitwirken fiel letztlich kurz vor dem Spiel. Der Angreifer konnte in dieser Partie noch nicht anschreiben – das erledigten Bastian Eckl mit einem cool verwandelten Alleingang in Unterzahl und Reid Duke im Powerplay nach einem dieser erhofften Genie-Zuspiele von C.J. Stretch. Dazwischen lag der Huskies-Ausgleich in Überzahl von Maximilian Faber.

Letztlich fielen alle drei Treffer in Momenten, als Spieler auf der Strafbank saßen. Insgesamt 38 Strafminuten zeugten von einer intensiv geführten Begegnung, aber auch von einer strengen Regelauslegung der Schiedsrichter. „Sie haben auch die Kleinigkeiten gepfiffen, sind aber da auf ihrer Linie geblieben“, fand der Starbulls-Trainer. Und weil es so viele Powerplay-Möglichkeiten gab, allerdings nur zwei Treffer daraus, sprach Pasanen auch gleich für seinen Kasseler Kollegen Bo Subr, als er meinte: „Beide Trainer möchten vom Überzahl mehr sehen.“ Wobei er sich, angesprochen auf den 2:1-Siegtreffer von Kontingentstürmer Duke, sicher ist: „Solche Tore werden wir öfter sehen.“ Dann werden auch die Starbulls-Fans wieder ausrasten – was Pasanen sehr gefiel: „Das war Weltklasse!“ Und dann fällt es auch leichter, den letzten Schuss zu verschmerzen.

Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Kassel Huskies 2:1 (0:0, 1:0, 1:1). Starbulls: Pöpperle (Kolarz) – Shevyrin, Kaisler; Möchel, Vollmayer; Hanna, Beck; Obu – Eckl, McNeely, Hauner; Strodel, Stretch, Duke; Handschuh, Streu, Feigl; Cimmerman, Daxlberger, Kolb.

Tore: 1:0 (24.) Eckl/Streu – SH1, 1:1 (45.) Faber/Bodnarchuk, Seigo – PP1, 2:1 (58.) Duke/Stretch, Hanna – PP1.

Schiedsrichter: Kannengießer/Harrer; Strafminuten: Rosenheim 16, Kassel 22; Zuschauer: 3276.

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