Plötzliches Sinken war eine Gefahr

von Redaktion

Leopold Fricke vom CYC bei der Centomiglia mit dem Team „Stella Maris“ erfolgreich

Gardasee/Prien – Die Mannschaft der „Stella Maris“ nahm erfolgreich an der Centomiglia, der größten Regatta auf dem Gardasee, teil. Mit dabei Poldo Fricke vom Chiemsee Yacht Club, der verriet: „Das Boot von der Centomiglia haben wir nach unseren Plänen beim Egner am Simssee umgebaut“. Das Team holte sich den Sieg in der Einrumpfklasse.

Nico Delle Karth am Steuer und Udo Moser, verantwortlich für den Trimm, sowie Martin Neidhardt und August Schram und als Gast der „Haus- und Hofingenieur“ Leopold Fricke für die Taktik und Strategie bildeten die Mannschaft. Die besondere Herausforderung bei dieser wunderschönen Regatta ist die große Vielfalt an Bedingungen, denen die Teilnehmer ausgesetzt sind. Das richtige Boot für all diese Bedingungen zu finden (oder zu bauen) erweist sich bis heute als eine Sportart für sich. Die Wahl des „Stella Maris“-Teams fiel auf den stark modifizierten Quant 30 DK Lake Racer „Cold Duck“. Das 10-Meter-Boot ist mit DSS-Foils ausgestattet.

Ein bislang
unbekanntes Problem

Während des Rennens und in Führung liegend wurde die Besatzung mit einem bisher unbekannten Problem von „Cold Duck“ konfrontiert: Die Gehäuse des DSS-Foils waren offensichtlich mit rund 200 Litern Wasser geflutet. Damit lag ein hohes Gewicht auf dem Vorschiff, das den Bug in die Wellen drückte. Mehrmals kam das Boot bei einer Geschwindigkeit von 20 Knoten fast zum Stillstand, die Besatzung flog umher oder sah sich vor einem über sie rollenden Wasserberg. Plötzliches Sinken war eine realistische Gefahr. Also suchte man nach weniger rauen Bedingungen.

Trotz der Schwierigkeiten lagen Fricke und Co. weiter in Führung. Mit Kurs auf die Ziellinie ließ der Wind wie erwartet nach und die „Cold Duck“ kroch als erstes Boot langsam über die Ziellinie, während der Rest der Flotte noch völlig außer Sichtweite war. Für die Crew war es wieder ein überwältigendes Erlebnis.

Der Traum mit dem Sieg bei der Centomiglia wurde aber trotz des Sieges nicht erfüllt, weil die Centomiglia Trophy für das schnellste Boot nach gesegelter Zeit ausgeschrieben ist. „Wir waren das dritte Boot im Ziel, waren aber das erste Einrumpfboot und nach den Maßstäben der früheren Jahre Gewinner der Centomiglia. Dieses Wissen macht uns glücklich und zufrieden“, sagt Poldo Fricke vom Chiemsee Yacht Club.

Einen Titel holte sich Fricke aber doch noch. Er wurde mit dem Segelclub Mattsee österreichischer Bundesliga-Meister. Der SCM holte sich mit einer großartigen Serie aus zwei Eventsiegen und zwei zweiten Plätzen den Titel 2023. Mit einen Kader aus sechs Seglern und Seglerinnen wurde die Saison bestritten und führte zum Sieg. „Unser Erfolgsgeheimnis lag zweifellos in unserem breiten Kader. Alle Positionen auf den J/70 sind bis hin zum Steuermann doppelt und gleichwertig besetzt“, erklärt Teammanagerin Lisa Bonomo. re/bz

Artikel 1 von 11