Madeira – Große Erfolge auf Madeira: Die Leichtathleten aus der Region haben bei den Berglauf-Weltmeisterschaften auf der portugiesischen Atlantikinsel mit einer Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen überrascht.
Drei der besten Bergläufer vom PTSV Rosenheim machten sich zu diesen stark besetzten Titelkämpfen auf den Weg nach Calheta. Auf der 9,2 Kilometer langen Distanz im klassischen Uphill-Rennen mussten die Teilnehmer konstant steigende Pfade und 800 Höhenmeter überwinden. In der Klasse der Frauen W40 präsentierte sich Kerstin Esterlechner in einer glänzenden Verfassung: Die 42-jährige Eggstätterin erzielte auf der anspruchsvollen Distanz am Ende exakt 1.00:00 Stunden. Damit belegte sie den vierten Platz im Nationaltrikot. Neue Weltmeisterin wurde die Belgierin Charlotte Cotton mit 52:41 Minuten vor Kealey Tideswell aus Irland mit 54:02 Minuten und Ana Maria Mihaita aus Rumänien mit 58:28 Minuten. Bei den Senioren M60 gingen gleich zwei PTSV-Athleten auf die Jagd nach einem Spitzenplatz. Der 63-jährige Winfried Huber stürmte hier auf den fünften WM-Platz in 54:53 Minuten. Neuer Weltmeister wurde hier Colin Donnelly aus Großbritannien mit 51:12 Minuten vor dem Württemberger Thomas Bauer vom TF Feuerbach mit 52:49 Minuten und dem Briten Mike Whyatt mit 53:15 Minuten. Roland Essler erreichte als viertbester Deutscher das Ziel nach 59:51 Minuten und belegte damit den 17. Rang. Eine große Überraschung gab es am Ende bei der Siegerehrung der Mannschaften: Das starke deutsche Team wurde neuer Weltmeister mit elf Platzierungspunkten, hauchdünn vor Großbritannien mit ebenfalls elf Zählern und Spanien mit 27 Punkten. PTSV-Läufer Winfried Huber holte hier Gold mit Josef Attenberger vom ASV Flintsbach sowie Thomas Bauer vom TF Feuerbach.
Im Langdistanz-Traillauf mussten neben den 32,4 Kilometern auch noch 1151 Höhenmeter überwunden, ebenso aber auch 1154 Höhenmeter wieder bergab gelaufen werden. Eine perfekte Leistung lieferte hier Kerstin Esterlechner ab: Nach der stets schwer zu laufenden Bergauf-Passage lag sie noch an der zweiten Position, bergab verlor sie dann allerdings einige Plätze, da sie auf den steilen Schotterpfaden keinen Sturz riskieren wollte. Als Gesamtfünfte gab Esterlechner nicht auf und profitierte später durch läuferische Fehler von zwei knapp vor ihr liegenden Athletinnen. Damit eroberte sie den dritten Rang zurück und ergatterte nach 2.54:19 Stunden WM-Bronze. Weltmeisterin wurde die Portugiesin Vera Bernardo mit 2:48:39 Stunden vor der US-Amerikanerin Rose Wetzel mit 2:51:47 Stunden. In der Männer-Klasse M60 waren auch wieder die PTSV-Läufer stark vertreten: Winfried Huber eroberte die Bronzemedaille mit 2.44:50 Minuten. Als drittbester deutscher Starter erreichte Roland Essler das Ziel nach 3.28:21 Minuten und belegte damit den 18. Rang: Dem 62-Jährigen ging es hier vor allem um einen Spitzenplatz in der Mannschaftswertung – und dieser Traum ging in Erfüllung. Das deutsche Team mit Winfried Huber und Roland Essler wurde nämlich neuer Vize-Weltmeister mit 23 Platzierungspunkten, nur knapp hinter Spanien mit 22 Zählern, aber gerade noch vor Großbritannien (24).
Für den ASV Flintsbach war auch Josef Attenberger eine feste Bank: Der 61-Jährige präsentierte sich ebenfalls schon im Uphill-Race stark. In der Klasse der Männer M60 lief er über die 9,2-Kilometer-Strecke auf den vierten Platz mit 53:15 Minuten. Dabei hatte er Pech, weil er dem zeitgleichen Bronze-Gewinner Whyatt um wenige Zentimeter den hauchdünnen Vortritt lassen musste. Als neuer Mannschafts-Weltmeister der Klasse M60 verbuchte er dennoch einen riesigen Erfolg in diesem Rennen. Im 32,4-Kilometer-Trailrennen unterstrich der Flintsbacher dann nochmals seine absolute Top-Form. Sein riesiger Kampfgeist wurde im Ziel schließlich belohnt: Mit 2.43:32 Stunden wurde Josef Attenberger neuer Vize-Weltmeister. Dabei musste der Routinier diesmal nur Mike Whyatt aus Großbritannien den Vortritt in 2.37:00 Stunden lassen. Mit Winfried Huber und Roland Essler gewann er zugleich WM-Silber in der Mannschaftswertung.