Bergen – „Hervorragende Teilnahme, super Wetter und sehr gute Ergebnisse – die Siegerin unter 49 Minuten und der Sieger unter 44 Minuten“, mit diesen Worten zog der Chef des Organisationskomitees und Vorsitzende des ausrichtenden Skiclubs Bergen Dr. Jürgen Schmid ein rundum positives Resümee zum 49. Internationalen Hochfellnberglauf. Kurz zuvor hatten Nina Engelhard (PSV Grün-Weiß Kassel) und der Kanadier Remi Leroux überlegene Premierensiege am Hochfelln gefeiert.
Engelhard, Jahrgang 1996, gewann den deutschen Berglauf-Klassiker mit einer Siegerzeit von 48:58 Minuten vor Anna Plattner (LG Itter/52:52 Minuten) aus Österreich und Sintayehu Kibebo (54:38 Minuten) aus Äthiopien. Wie es sich anfühlt auf dem Hochfelln auf dem Podest zu stehen, wusste Mitfavoritin Kibebo noch von 2019, als sie als zweitschnellste Frau hinter der österreichischen Rekordsiegerin Andrea Mayr ins Ziel eingelaufen war. Für Berglauf-Experten kam der Triumph nicht unerwartet, denn beim Großglockner-Berglauf hatte sie heuer mit einem zweiten Rang aufgezeigt und den Gamperney Berglauf in der Schweiz gewonnen. „Ich wollte am Hochfelln unter die Top-Drei laufen und habe eine Zeit unter 50 Minuten angepeilt“, erzählte die amtierende hessische Berglaufmeisterin. Dass es gleich so gut laufen würde, habe sie selbst überrascht.
Gerade einmal 43:59 Minuten waren seit dem Startschuss an der Talstation der Hochfellnseilbahn vergangen, als mit dem Kanadier Remi Leroux, Jahrgang 1998, der erste Läufer nach 8,9 Kilometern und 1074 Höhenmetern die Ziellinie am Hochfellnhaus überquerte. Mit deutlichem Abstand verwies er den österreichischen Vorjahrssieger Manuel Innerhofer (45:03 Minuten) und den Kenianer Timothy Kimutai Kirui (45:45 Minuten) auf die Plätze zwei und drei. Das Rennen sei perfekt organisiert und er habe es selten erlebt, dass er an der Strecke von so vielen Zuschauern angefeuert worden sei, erzählte der Kanadier, der heuer schon beim Mont-Blanc-Marathon und bei einem weiteren Km-Vertical-Berglauf in Spanien mit zweiten Plätzen zu überzeugen wusste. „Bis Kilometer drei bin ich in einer kleinen Gruppe gelaufen und dann konnte ich mich absetzen“, beschrieb der Sieger seinen Hochfellnberglauf-Coup. Er bleibe nun noch ein paar Wochen in Europa und werde auf jeden Fall einen Berglauf-Weltcup in Italien bestreiten. Auch wenn er gerne erneut gewonnen hätte, sei er „zufrieden“ mit seiner Leistung und Platz zwei, so Innerhofer, der zuletzt mit Achillessehnen-Problemen zu kämpfen hatte. „Bis Kilometer 4,5 bin ich an Remi Leroux drangeblieben, musste dann aber abreißen lassen und habe auf den Kenianer hinter mir gewartet“, erzählte der Oberpinzgauer. Da Kirui aber etwas zu langsam gewesen sei, habe er entschieden, sein eigenes Tempo bis ins Ziel zu laufen. Das super Familienergebnis komplettierte Zwillingsbruder Hans-Peter Innerhofer als Gesamtvierter vor dem schnellsten Deutschen Michael Laur (LG Allgäu). Bereits gut in Form zeigten sich die jungen deutschen Biathletinnen aus der Ruhpoldinger DSV-Trainingsgruppe von Andi Stitzl, der für den SC Bergen mitlief, und Andi Birnbacher.
Auch die bayerische Meisterschaft wurde am Hochfelln ausgetragen. Bei den Herren gewann hier der Gesamtfünfte Michael Laur (LG Allgäu) vor dem Gesamtachten Maximilian von Lippe (PTSV Rosenheim) und dem neuntschnellsten Mann, Georg Steinbacher (SC Weißbach). Zur bayerischen Meisterin krönte sich die Gesamtvierte Tina Fischl (WSV Otterskirchen) vor Verena Bachmayer (SC Haag) und der früheren Berglauf-Weltmeisterin Kerstin Esterlechner (PTSV Rosenheim). Die bayerischen Juniorenmeister heißen Pia Schweitzer (TSV Dinkelsbühl) und David Reichl (Team Oberpfalz).
Die Inn-Chiemgau-Kreiswertung gewann bei den Damen die Gesamtfünfte Lisa Wimmer (SV Tüßling) vor Julia Kink (Deutscher Skiverband) und Verena Bachmayer (SC Haag). Zum Kreissieger bei den Männern krönte sich Maximilian von Lippe (PTSV Rosenheim). Hinter ihm platzierten sich Georg Steinbacher (SC Weißbach) und Anian Rottmüller (TuS Bad Aibling).
Gesamtwertung Herren: 1. Remi Leroux (Kanada) 43:59; 2. Manuel Innerhofer (Österreich) 45:03; 3. Timothy Kimutai Kirui (Kenia) 45:45; 4. Hans-Peter Innerhofer (Österreich) 47:10; 5. Michael Laur (LG Allgäu) 48:03; 6. Samuel Demetz (Italien) 48:16; 7. Ruben Hawer 48:34; 8. Maximilian von Lippe (PTSV Rosenheim) 48:43; 9. Georg Steinbacher (SC Weißbach) 49:09; 10. Anian Rottmüller (TuS Bad Aibling) 49:25.
Gesamtwertung Damen: 1. Nina Engelhard (PSV Grün-Weiß Kassel) 48:58; 2. Anna Plattner (Österreich) 52:52; 3. Sintayehu Kibebo (Äthiopien) 54:38; 4. Tina Fischl (WSV Otterskirchen) 56:44; 5. Lisa Wimmer (SV Tüßling) 57:32; 6. Sarah Kistner (Spiridon Frankfurt) 57:33; 7. Julia Kink (Deutscher Skiverband) 58:39; 8. Astrid Steger (Dingolfing) 1:00:02; 9. Verena Bachmayer (Skiclub Haag) 1:00:53; 10. Kerstin Esterlechner (PTSV Rosenheim) 1:02:48.
Bayerische Meisterschaft: Männer: 1. Michael Laur (LG Allgäu) 48:03 Minuten; 2. Maximilian von Lippe (PTSV Rosenheim) 48:43; 3. Georg Steinbacher (SC Weißbach) 49:09; 4. Anian Rottmüller (TuS Bad Aibling) 49:25; 5. Michael Eder (PTSV Rosenheim) 49:36; – Damen: 1. Tina Fischl (WSV Otterskirchen) 56:44 Minuten; 2. Verena Bachmayer (Skiclub Haag) 1:00:53 Stunde/Minuten; 3. Kerstin Esterlechner (PTSV Rosenheim) 1:02:48; 4. Juliane Wiedeburg (Lauffeuer Chiemgau) 1:04:32; 5. Hanna Hampel (PTSV Rosenheim) 1:07:52; – Junioren: 1. David Reichl (Team Oberpfalz) 49:55; 2. Laurin Posselt (TuS Bad Aibling) 54:46; 3. Florian Frank (TuS Bad Aibling) 56:06; – Juniorinnen: 1. Pia Schweitzer (TSV Dinkelsbühl) 1:10:04; 2. Johanna Nitzinger (SC Ainring) 1:11:03.
Kreismeisterschaft Inn-Chiemgau: Männer: 1. Maximilian von Lippe (PTSV Rosenheim) 48:43; 2. Georg Steinbacher (SC Weißbach) 49:09; 3. Anian Rottmüller (TuS Bad Aibling) 49:25; 4. Michael Eder (PTSV Rosenheim) 49:36; 5. Florian Neuschwander (PTSV Rosenheim) 50:11; 6. Florian Prambs (TSV Palling) 50:55; 7. Raimund Reindl (SC Bergen) 51:05; 8. Seraphin Schuhböck (TSV Palling) 53:26; 9. Severin Enzinger (pflege-sevenz.de) 54:32; 10. Laurin Posselt (TuS Bad Aibling) 54:46; – Damen: 1. Lisa Wimmer (SV Tüßling) 57:32 Minuten; 2. Julia Kink (Deutscher Skiverband) 58:39; 3. Verena Bachmayer (Skiclub Haag) 1:00:53 Stunde/Minuten; 4. Kerstin Esterlechner (PTSV Rosenheim) 1:02:48; 5. Marlene Fichtner (Deutscher Skiverband) 1:03:43; 6. Tatiana Mitkina (TSV Bergen Trailrunning) 1:04:19; 7. Juliane Wiedeburg (Lauffeuer Chiemgau) 1:04:32; 8. Lisa Spark (Deutscher Skiverband) 1:04:57; 9. Marion Wiesenarter (Deutscher Skiverband) 1:06:05.