Ein Jugend-Nationalspieler mischt das Nachwuchstraining auf

von Redaktion

Als „Bufdis“ unterstützen die Tischtennis-Nachwuchsspieler Luis Kraus und Anian Schnitzenbaumer den SV DJK Kolbermoor

Kolbermoor – Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder auch „Bufdi“, wie er in der Umgangssprache genannt wird, das erlebte der SV DJK Kolbermoor schon einmal im Jahre 2016. Damals leistete der Tischtennisspieler Florian Fuchs ein sogenanntes Freiwilliges Soziales Jahr ab. Nun hat der Verein seit einigen Wochen in Luis Kraus und Anian Schnitzenbaumer gleich zwei Akteure, die dieses Angebot nutzen.

Warum Bundesfreiwilligendienst? Diese Frage konnten beide Akteure eigentlich schnell beantworten. „Es ist nicht nur gut für meine Entwicklung, sondern auch die Tatsache, die Kinder näher an der Sport heranzuführen“, so der 17-jährige Kraus. Anian Schnitzenbaumer (16) fügte hinzu: „Ich habe in meiner Schulzeit in der zehnten Klasse immer vor meinem Training als Übungsleiter mitgeholfen. Die Arbeit hat sehr viel Spaß gemacht. Ich finde es schön, den jüngeren Kindern mitzuhelfen, den jüngeren Kindern ihr Hobby zu verbessern.“

So einfach wird man aber nicht „Bufdi“. Da gibt es gewisse Anforderungen zu erfüllen, wie beispielsweise Mitglied eines Nachwuchskaders sein. Bei Luis Kraus gab es hier natürlich keinerlei Schwierigkeiten, gehört er doch dem Nachwuchskader an und ist zudem auch Jugend-Nationalspieler. Auch sein Vereinskollege Anian Schnitzenbaumer kann darauf verweisen, die Anforderungen zu erfüllen. Eine lockere Angelegenheit ist es dann aber doch nicht, „Bufdi“ zu sein. Wie im richtigen Arbeitsleben haben die jungen Leute quasi eine 40-Stunden-Woche. „Ich habe das Glück, dass ich diese Zeit teilen kann. Neben 20 Stunden Arbeit kann ich aufgrund dessen, dass ich im Nachwuchskader bin, die übrige Zeit selber trainieren“, so Kraus. Was die Arbeit betrifft, spielt sich diese natürlich zumeist in der Turnhalle ab. „Dreimal in der Woche – nämlich Montag, Dienstag und Freitag – trainiere ich jeweils für zwei Stunden die Kleinkinder und anschließend die sogenannten Intensivkader. Das sind junge Spieler, die mehr Zeit in den Sport investieren. Und dann kommt es auch vor, dass ich von der Geschäftsstellenleiterin Sabine Balletshofer noch die eine oder andere Aufgabe erhalte“, erklärte er.

Dies gilt auch für Anian Schnitzenbaumer, der ebenfalls Verwaltungsluft schnuppert. „Ich trainiere hauptsächlich die kleinen Buben und Mädchen. Außerdem helfe ich noch im sogenannten Kids Aktiv Club mit“, so der 16-Jährige Wenn die beiden „Bufdis“ in Kolbermoor dem Nachwuchs die Tipps und Tricks verraten, dann herrscht nicht nur unter den Kids vier Stunden lang beste Stimmung in der Halle.

Etwa ein Jahr werden beide dieses Freiwillige Soziale Jahr nun in Kolbermoor absolvieren. In welche Richtung es danach gehen soll, weiß Kraus noch nicht konkret. „Ich möchte mich vorerst nur auf Tischtennis konzentrieren“, meinte der 17-Jährige, der ja im Herrenbereich beim Regionalligisten TTC Kist spielt und mit diesem in der nächsten Saison in die dritte Bundesliga aufsteigen will. Auch für Anian Schnitzenbaumer heißt es nun, ein Jahr intensiv das Training der möglichen Nachwuchsstars voranzutreiben. Zugleich kann er versuchen, den richtigen Ausbildungsbetrieb zu finden, denn seine berufliche Laufbahn soll unter anderem die des Bauzeichners sein. Florian Fuchs kann das Freiwillige Soziale Jahr nur empfehlen, denn als Vorgänger von Kraus und Schnitzenbaumer hat er in diesem Jahr viel gelernt und konnte sich in Ruhe auf die berufliche Laufbahn vorbereiten.

Artikel 1 von 11