Ein Bundesligaspiel dauert drei Tage

von Redaktion

Thomas Wauer sorgt mit seinem Team in Kolbermoor für reibungslose Durchführung

Kolbermoor – Mit einem Sieg und einem Unentschieden in zwei Auswärtsspielen sind Kolbermoors Tischtennis-Damen in die Bundesliga-Saison gestartet. Am Sonntag steht nun das erste Heimspiel an, um 14 Uhr empfängt Kolbermooor den SV Schott Jena. Bevor der erste Ball über die Platte fliegt, muss in der Halle alles optimal vorbereitet werden.

Da genügt es nicht, einfach mal zwei Platten aufzubauen und ein paar Banden aufzustellen. Solange Kolbermoors Damen noch in der zweiten Bundesliga spielten, waren die Bestimmungen noch etwas lockerer handzuhaben. Mit dem Aufstieg in das deutsche Oberhaus hat sich aber auch hier vieles geändert. Laut dem Deutschen Tischtennis-Bund ist es vorgeschrieben, dass keine weitere Veranstaltung in der Halle stattfindet. Zudem muss sie groß genug sein, um mindestens zwei Spielboxen in der vorgeschriebenen Größe von 14 auf sieben Meter aufbauen zu können. Des Weiteren darf keine Blendung bestehen und die Halle muss zusätzlich für die zu erwartende Anzahl von Zuschauern zugelassen sein.

Bestimmungen, mit denen sich Thomas Wauer inzwischen abgefunden hat. Seit 2012 – damals noch in der Turnhalle in der Breitensteinstraße, seit dem Aufstieg in der Turnhalle in Dr.-Max-Hofmannstraße – ist er für den organisatorischen Ablauf zuständig. „Mir steht für den reinen Auf- und Abbau ein Team von etwa zehn Personen zur Verfügung. Zusätzlich sind im Umfeld und am Spieltag selbst weitere Personen im Einsatz“, erklärte er. Organisatorisch ist es aber eine Riesenaufgabe, die für ein Bundesligaspiel notwendig ist. Die ersten Vorbereitungen beginnen für ihn eigentlich schon am Freitagabend mit dem Empfang der Damen, die zwei Tage später zum Schläger greifen. „Am Samstagvormittag treffen wir uns mit dem eingeteilten Team in der Halle und fangen mit dem Aufbau an“, sagte er. Dabei wird der rote Boden, der vorgeschrieben ist, ausgerollt und verklebt. Des Weiteren müssen die Tische, Zählgeräte, Handtuchboxen sowie alle Umrandungen aufgebaut werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Maße allesamt eingehalten werden. Ebenso sind Tische und Stühle für Schiedsrichter, Trainer und Spieler beider Mannschaften sowie die Technik bereitzustellen. Außerdem werden Werbe- und Stimmungsmaterialien ausgelegt und die Verkaufstheke vorbereitet. Die Getränke müssen dabei ebenfalls am Samstag in die Kühlschränke gelegt werden. „Sonst gibt es am Sonntag nur warme Getränke“, fügte er lächelnd hinzu.

Am Spieltag wird etwa zwei Stunden vor Spielbeginn die Technik, also Rechner, Kamera und Mikrofone, aufgebaut. In dieser Zeit trifft auch der eingeteilte Oberschiedsrichter ein und begutachtet die Halle. Der Hallensprecher bekommt die letzten Infos über die aktuelle Begegnung. Die Vorbereitungen ziehen sich dann doch bis etwa zehn Minuten vor Spielbeginn hin und erst wenn der mit Musik untermalte Einlauf – auch das ist vom Deutschen Tischtennis-Bund vorgeschrieben – beider Mannschaften beginnt, kann sich Thomas Wauer mit seinem Team für etwa drei Stunden zurücklehnen.

Nach Spielende wird es allerdings wieder hektisch. Thomas Wauer ist dabei in der glücklichen Lage, dass ein großer Teil der Aufbau-Crew auch gerne die Begegnung der Damen verfolgt. Von daher sind in aller Regel die gleichen Personen auch beim Abbau vor Ort. Hinzu kommen auch noch Personen aus dem eigenen Verein, die spontan beim Abbau mithelfen. Wenn nach etwa einer Stunde alles vorbei ist und sich die Halle im aufgeräumten Zustand befindet, ist auch für Thomas Wauer und sein Team Feierabend. Allerdings sind seine Gedanken dann schon wieder beim nächsten Heimspiel – denn dann beginnt das ganze Prozedere von vorne.

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