Rosenheim schwächelt im Mitteldrittel

von Redaktion

Starbulls-Statistik Zweites Null-Punkte-Wochenende in der Overtime verhindert

Rosenheim – Das war knapp! Beinahe wären die Starbulls zum zweiten Mal nach dem Ravensburg/Landshut-Wochenende ohne Punkt geblieben, und das gegen zwei Gegner, die aus früheren Zeiten eine negative Zweitliga-Bilanz gegen die Starbulls aufweisen (Kaufbeuren 15:21 Siege, Bad Nauheim 5:11). Hätten Pasanens Jungs das Heimspiel gegen die Hessen im letzten Drittel nicht noch gedreht, fänden sie sich auf einem Play-down-Rang wieder, so aber haben sie Platz sieben inne, nach Punkten pro Spiel gerechnet sogar Platz sechs, weil Regensburg einen Pluspunkt mehr aufweist, aber auch schon eine Partie mehr absolviert hat.

Und das Tabellenbild spielt schon ganz schön verrückt in dieser Saison. Jeder kann praktisch jeden besiegen, mit jedem Spieltag werden die Karten komplett neu gemischt. Man stelle sich vor: Den Tabellenzweiten trennen nur zwei Punkte vom neunten Platz und vier Punkte vom Play-down-Rang elf! Die Starbulls liegen nur drei Punkte hinter Tabellenführer Kassel und drei Zähler vor dem Drittletzten Freiburg! Kein Wunder, dass sie nach elf gespielten Partien vom vierten bis zum vorletzten Rang schon acht verschiedene Tabellenplätze innehatten. Was für ein Kontrast zu den letzten drei Oberliga-Jahren, wo sich die Starbulls meist über lange Strecken auf einem Tabellenrang festsetzten. 2020/21 waren sie an 30 von 35 Spieltagen Dritter, ein Jahr später an 34 Spieltagen Zweiter oder Dritter, und in der Aufstiegssaison war man vom achten Spieltag an immer Zweiter, mit teils zweistelligen Punkteabständen nach oben und unten.

Eins ist aber ähnlich wie im Vorjahr: Bereits zweimal hieß es heuer schon wieder 3:2 beziehungsweise 2:3, beide Male in Overtime. Dieses Resultat gab es 2022/23 gleich elfmal, sechsmal für, fünfmal gegen die Starbulls. Heuer allerdings endeten die bisher meisten Partien 4:1 (positiv gegen Bietigheim, negativ gegen Landshut und in Kaufbeuren). Und nachdem die Starbulls gleich zum Saisonauftakt ihre erste Overtime in Dresden in der 62. Minute vergeigten, sorgte Lukas Laub am Sonntag gegen Bad Nauheim in der gleichen Minute für den Zusatzpunkt. Dass Pöpperle & Co. Overtime können, zeigte sich ja letztes Jahr in den beiden entscheidenden Finalspielen gegen Weiden.

Ein bisschen torarm ging es an diesem Wochenende schon wieder zu. Während die Starbulls mit drei Gegentreffern pro Spiel schon zu den weniger guten Teams zählen (nur vier Klubs haben mehr kassiert), sind sie selbst mit 31 Treffern neben den Dresdnern (28) offensiv die Sparsamsten. Und die Heim/Auswärts-Verteilung ist schon ziemlich extrem: Zweitschwächster Gast mit nur 1,8 Toren pro Spiel, aber bestes Heimteam nach Punkten, wobei mit 3,67 mehr als doppelt so viele Rosenheimer Tore zu bejubeln waren wie auswärts. Diesmal schlossen sich lange Zeit auch die Gegner der Torflaute an. Während die Starbulls zwischendurch gut 58 Minuten leer ausgingen, ließen sie andererseits auch (den Rest des Regensburg-Matches inbegriffen) fast 60 Minuten keinen Treffer zu, sodass zwischen Dukes Siegtor in Regensburg und Gorciks Kaufbeurer Führungstreffer für die Rekordspanne von 50:46 Minuten beide Kästen sauber blieben!

Im Mittelabschnitt schwächeln die Starbulls zurzeit arg. Dreimal ging dieses Drittel zuletzt an den Gegner: nur gut, dass es im Schlussdrittel meist wieder aufwärtsgeht! Mit Ausnahme des Freitags (3:1 für Kaufbeuren) und in Weißwasser gingen die Starbulls in den letzten sieben Partien als Sieger aus dieser Spielphase. Erstmals konnten sie am Sonntag ein Spiel drehen, bei dem sie nach vierzig Minuten in Rückstand gelegen hatten. Zuvor gingen vier solche Spiele verloren, wobei meist der Rückstand aus den ersten beiden Dritteln zu hoch war. Anders sieht es aus, wenn die Starbulls das erste Tor der Partie schießen. Dies war bisher sechsmal der Fall. Fünfmal blieben die Starbulls Sieger, in Dresden verlor man zwar, holte aber einen Zähler.

Helden des Sonntagsspiels waren ohne Zweifel die beiden Youngster Sebastian Cimmerman und Kevin Handschuh. Während Handschuh schon gegen Crimmitschau getroffen hatte, konnte er gegen Bad Nauheim sein erstes Zwei-Punkte-Spiel bejubeln, für Cimmerman war es nicht nur ebenfalls das erste Zwei-Punkte-Spiel, sondern auch sein erster Punktspieltreffer für Rosenheim. In Kaufbeuren hatte dagegen ein Oldie Saisonpremiere: Marius Möchel mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich.

Ohne Scorerpunkt blieb an diesem Wochenende nach sechs erfolgreichen Partien C.J. Stretch. Aktiver Dauerscorer ist damit Reid Duke, der sich mit zuletzt vier Toren und vier Assists den Goldhelm eroberte und erst in zwei von elf Spielen nicht im Scorerprotokoll auftauchte.

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