Wasserburg/Rosenheim – Prestigeduell in der Fußball-Landesliga Südost: Die Wasserburger Löwen empfangen am Freitagabend, 19.30 Uhr, den SB Chiemgau Traunstein. Alle geneigten Zuschauer des Wasserburger Fußballs wissen es und kommen dennoch: An Herbstabenden wird es kalt am Inn. Was sich kitschig anhört, ist in diesem Herbst für die Innstädter essenzieller denn je. Aufgrund von Verletzungen ist der Kader so ausgedünnt, dass er eine Grippewelle nicht verkraften würde. Womöglich muss Routinier Michael Kokocinski bei Bedarf noch einmal aus dem vorzeitigen Winterschlaf geweckt werden. Entsprechend ist Prävention angesagt. Der verbliebene Kader muss in dieser kalten, aber von den Ergebnissen her so warmen Englischen Woche noch einmal ans Limit kommen: „Wir müssen noch alle Kräfte bündeln, wenn wir erfolgreich sein wollen,“ verlangt Trainer Florian Heller.
Die Mannschaft ist nach den zwei heftigen Pleiten gegen Grünwald und Schwaig enger zusammengerückt und hat in Unterföhring (3:1) und gegen Kastl (2:1) eine deutliche Reaktion gezeigt. Abgesehen davon, dass Traunstein ausgeruht an die Landwehrstraße 10 kommt, bringen sie auch sehr gute Spieler mit: „Traunstein hat viel Qualität und Erfahrung“, weiß Heller. Der Coach bezieht sich dabei auf die sommerlichen Neuerwerbungen Linor Shabani (29, Türkgücü München, Regionalliga) und Sascha Marinkovic (30, FC Kufstein, zuvor unter anderem in der Regionalliga bei Schweinfurt, Bayreuth und Burghausen), Christoph Wallner (29, ehemals FC Nürnberg II) ist verletzungsbedingt noch nicht einsatzfähig. Gemeinsam haben die drei weit überdurchschnittlichen Neuzugänge, dass sie wie Spielertrainer Danijel Majdancevic (34) eine Rosenheimer Vergangenheit haben.
Angesichts der Transfers und der Möglichkeiten in Traunstein kann der aktuell siebte Tabellenplatz noch nicht befriedigend sein. Gegen Bruckmühl setzte es zuletzt eine 0:2-Niederlage, bei der Topscorer Kurt Weixler die Rote Karte sah und nun in Wasserburg fehlen wird. Zudem werden definitiv Leon Windisch (Kreuzband- und Außenbandriss) und auch Finn Gorzel nicht am Start sein. Der Mittelfeldmann zog sich im Training ebenfalls einen Kreuzbandriss zu. „Es läuft gerade nicht so gut für uns“, sagt SBC-Trainer Majdancevic mit Blick auf die Kranken- und Verletztenliste.
1860 als Favorit gegen
den Aufsteiger
Der TSV 1860 Rosenheim darf sich nach eineinhalb Monaten wieder auf ein Heimspiel im eigenen Stadion freuen. Nach der Auswärts-Schlappe beim TSV Kastl empfangen die Sechziger am Freitag um 19 Uhr den 1. FC Garmisch-Partenkirchen. Damit steht wieder ein Heimspiel gegen einen Aufsteiger für die Sechziger auf dem Programm. Im letzten Duell mit einem Aufsteiger vor zwei Wochen zuhause gegen Neufraunhofen, gab es ein 5:0-Torspektakel für die Zuschauer zu bewundern.
Gute Vorzeichen also für die Sechziger, die mit Sicherheit auf den nächsten Dreier schielen dürften. Schließlich gibt die Tabellensituation der Gäste einen Einblick auf die bisherige Leistung in der diesjährigen Landesligasaison. Der 1. FC Garmisch-Partenkirchen ist mit elf Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz, punktgleich mit dem Schlusslicht aus Neufraunhofen. Die Rosenheimer weisen hingegen die doppelte Punkteausbeute auf und gehen damit als Favorit in die Partie am 17. Spieltag. Mit Garmisch kommt auf Wolfgang Schellenbergs Team eine körperlich robuste Mannschaft zu, die bisher sehr diszipliniert spielte. „Wir müssen die notwendige Geduld mitbringen, wenn der Gegner wie zu erwarten sehr tief steht. Die Mannschaft muss sich darauf einstellen, dass der Gegner wieder eine gewisse Körperlichkeit ins Spiel bringt“, lässt Schellenberg vorausblicken.
Zudem gibt es einige Fragezeichen personeller Natur. Laurin Demolli konnte unter der Woche aufgrund einer Grippe nicht trainieren. „Wenn überhaupt, wird es für Laurin nur ein Platz auf der Bank“, so Schellenberg. Lucas Gratt war unter der Woche beruflich verhindert und stieß erst zum Abschlusstraining am Donnerstag wieder zur Mannschaft, ebenso wie Edis Muhameti. Ein Comeback nach vierwöchiger Verletzungspause dürfte Maximilian Mayerl feiern, der Anfang der Woche wieder ins Training eingestiegen ist. „Wenn es mit dem Fuß geht, steht er definitiv im Kader“, so der Sechzig-Coach.
Bruckmühl erwartet
den Nachbarn
Der SV Bruckmühl erwartet am Samstag um 19.30 Uhr den SV Pullach. Die Partie gegen den Tabellenelften ist ein echtes Sechs-Punkte-Spiel, denn Bruckmühl liegt nur einen Punkt und einen Platz hinter dem SVP.
Nach der ersten Heimniederlage der Saison gegen Unterföhring will der SVB nun wieder eine neue Serie starten. Allerdings müssen Maximilian Biegel und Co. gewarnt sein, denn mit Gilbert Diep stellt Pullach den zweitbesten Torschützen der Liga.
Ampfing muss
dringend punkten
Der TSV Ampfing steht nach 16 Spieltagen auf einem Relegationsplatz und muss dringend wieder in die Erfolgsspur einbiegen. Am Freitag erwarten die Schweppermänner um 19.30 Uhr mit dem Tabellenvierten Unterföhring allerdings einen starken Gegner, der kontinuierlich punktet und deswegen auch oben dabei ist.
„Die Unterföhringer sind keine Übermannschaft, aber sie haben Qualität. Vor allem stehen sie in der Abwehr deutlich besser als wir“, sagt Ampfings Trainer Christian Hutterer, der die ganze Woche über das Bett hüten musste und im Training durch Co-Trainer Andi Schweiger vertreten wurde. Die wacklige Defensive der Schweppermänner, die schon 30 Gegentreffer zugelassen hat, ist das größte Sorgenkind von Hutterer: „Wir machen hinten immer wieder haarsträubende Fehler, die dann auch zu Toren führen. Da fällt einem ja fast nichts mehr dazu ein. Mal schauen, ob ich das noch erleben werde, dass wir mal wieder zu Null spielen.“
Erfolgreichster Schütze der Gastgeber ist Julian Höllen mit sieben Toren, doch der Angreifer muss noch eine Rotsperre absitzen. Weiterhin verzichten müssen die Hausherren auf den erkrankten Ersatzkeeper Luca Eggerdinger und vermutlich auf Oliver Weichhart, dessen Verletzung noch nicht ganz abgeklungen ist. Ein Fragezeichen steht auch wegen einer leichten Zerrung hinter Ivo Petrovic. Hutterer fordert vor der Partie: „Leichte Gegner gibt es in dieser Liga nicht. Wir müssen schauen, dass wir die Kurve kriegen, sonst wird es problematisch.“jah/bst/mal/obe/mb