Bruckmühl – Die Torhüter Nummer eins und zwei beim Fußball-Landesligisten SV Bruckmühl Markus Stiglmeir und Maximilian Gröbmeyer sind verletzt, die Nummer drei Manuel Aigner stand im Heimspiel gegen Pullach im Tor und als sich Aigner auch noch verletzte, musste Torwarttrainer Hansi Rottmüller zwischen die Pfosten. Der 39-Jährige war in seiner aktiven Zeit einer der besten Torhüter im Fußball-Kreis Inn/Salzach und war 15 Jahre beim SB Rosenheim in verschiedenen Funktionen tätig. Nach seinem Karriereende wurde Rottmüller Torwarttrainer, und das ist er seit 2019 auch beim SV Bruckmühl. Die Bruckmühler haben einige gute Torhüter – das Problem: Zwei sind verletzt und bei der Nummer drei Manuel Aigner brach beim Heimspiel am Freitagabend in der 34. Minute eine alte Verletzung wieder auf. Deshalb musste Torwarttrainer Hansi Rottmüller einspringen.
Nach dem Karriereende war das der wievielte Einsatz?
Beim Sportbund Rosenheim war es noch ein paar Mal der Fall. Die kurioseste Geschichte: Da waren beim Spiel in Gersthofen vier verschiedene Spieler im SBR-Tor. Die Nummer eins Simon Vockensperger war zudem verletzt. Florian Preußer verletzte sich in der ersten Halbzeit und wurde durch Dominik Krammer ersetzt. Der sah wegen einer Notbremse die Rote Karte und Verteidiger Andi Sollinger stellte sich in die Kiste. Ich war damals Torwarttrainer und bin in der zweiten Halbzeit ins Tor. Und dann noch mal 2019 im letzten Saisonspiel unter Walter Werner. Nach dem 0:0 gegen Erlbach hatten wir den Klassenerhalt sicher.
Standen Sie für Bruckmühl auch schon mal im Tor?
Nein, das war meine Premiere. Im Training habe ich mir mit Mike Probst, der ja selbst ein guter Torhüter war, schon ein paar Gefechte geliefert. Das war aber schon alles.
Wie ist das Spiel gelaufen? Gab es ein paar brenzlige Situationen?
Gleich nach zwei Minuten ist ein Pullacher allein auf mich zugelaufen und den Ball habe ich rausgeholt. Das war halt Glück und ein Eisbrecher, den man als Torhüter braucht. Außerdem haben meine Vorderleute das über 60 Minuten echt gut gemacht.
Ist man als 39-jähriger Routinier eigentlich noch nervös?
Das Einzige, was mich nervös macht, ist, wie ich meiner Frau sage, dass ich meinen Ehering nicht mehr über den Ringfinger bekomme. Da habe ich mir während des Spiels die Strecksehne gerissen!
Also kein bisschen aufgeregt?
Ich habe mir nicht viel gedacht, aber natürlich ist immer ein bisschen Druck da. Ich bin vor dem Spiel zu den Schiedsrichtern rein, habe denen die Situation bei uns erklärt und ihnen gesagt, warum ich mich nicht in das Torhüter-Gewand der Jungen reinzwänge. Das schaut bei mir aus wie ein Neoprenanzug. Ich habe den Schiris meine Trainingsklamotten hingelegt und sie haben ein bisschen gelächelt. Aber keiner dachte, dass es soweit kommt, dass ich eingewechselt werde. Der Linienrichter hat mich dann bei meiner Einwechslung angegrinst.
Zurück zum Ringfinger. Wie geht es dem? Wie ist das passiert?
Das ist nichts Schlimmes. Eigentlich war es der einfachste Ball in dem Spiel. Das ist eine klassische Volleyballverletzung, wenn man den Ball vorne auf die Fingerkuppen drauf kriegt.
Kann man mit einer gerissenen Strecksehne am kommenden Wochenende von Beginn an im Tor stehen?
Können würde ich schon, aber ob ich es will, weiß ich noch nicht. Ich kann es tatsächlich noch nicht sagen. Außerdem haben wir da möglicherweise eine andere Option im Auge.
Das heißt, es muss Mike Probst ins Tor…
Da haben wir am Freitag nach dem Spiel gegen Pullach schon gewitzelt, dass wir uns in Wasserburg die Halbzeiten aufteilen. Aber ich hab schon gesagt, ich stell mich nur rein, wenn bei Wasserburg mein geschätzter Torwarttrainer-Kollege Robert Mayer fängt und er sich wegen der Chancengleichheit einen Arm nach hinten binden lässt (lacht).