Rosenheim – Die neue Laufbahn des Rosenheimer Jahnstadions ist fertiggestellt. Die Renovierung der Sportstätte war nicht nur notwendig, um weiterhin vernünftig genutzt zu werden, vielmehr handelte es sich bei der Baumaßnahme laut Oberbürgermeister Andreas März auch um eine Botschaft für den Sport in der Stadt: „Für die Stadt Rosenheim und für mich als Oberbürgermeister sind Investitionen in die sportliche Infrastruktur eine wichtige Sache. Der Sport hat bei uns in der Stadt eine lange Tradition und einen wichtigen Stellenwert.“
Der Name März sollte all jenen ein Begriff sein, die es mit dem Rosenheimer Eishockey halten. Die Familie des Oberbürgermeisters hat maßgeblich zu den Erfolgen der Grün-Weißen in den 1980er-Jahren beigetragen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass das Thema Sport auch ihm besonders am Herzen liegt.
Im Interview mit der OVB-Sportredaktion spricht März darüber, was den Sport und den Fußball in Rosenheim besonders macht.
Sie kommen ja eigentlich aus einer Familie, die ein langes Engagement im Eishockeysport gezeigt hat. Allerdings stand zuvor der Fußball im Mittelpunkt der März-Familie.
Es war tatsächlich so, dass sich mein Onkel Hans März beim Sportbund stark für den Fußball und allgemein für den Sport in Rosenheim engagiert hat. Ende der 1970er-Jahre kam dann Eishockey mit dazu. Aus dem EV Rosenheim wurde dann der Sportbund Rosenheim. Die Eishockey-Abteilung wurde sozusagen integriert und sehr erfolgreich aufgebaut. Ich denke, dass der Verein noch heute davon profitiert. Das sind beides wirklich faszinierende Sportarten.
Wie sehen Sie die Entwicklung im Rosenheimer Fußball?
Insgesamt hat es der Fußball in Rosenheim schwer. Eishockey war immer schon sehr populär. In der Jugendarbeit wird in Rosenheim aber sehr gute Arbeit geleistet und ich glaube, wenn wir uns noch ein bisschen Geduld geben, werden wir sehen, dass es im Seniorenbereich wieder die Früchte trägt, die sich die Vereine vorstellen.
Speziell bei den Sechzigern?
Auf alle Fälle. Die Sechziger sind über Jahre hinweg schon das Aushängeschild für den Rosenheimer Fußball. Ich wünsche dem Verein, dass das auch wieder gelingt. Wir haben ja ein paar Nationalspieler aus der Sechziger-Jugend herausgebracht. Ich würde mir wünschen, dass das wieder so kommt.
Zuletzt standen ja immer wieder einige A-Jugendliche in der Mannschaft des TSV 1860. Das ist eine positive Entwicklung oder?
Das ist eine sehr positive Entwicklung. Was nicht zuletzt den verantwortlichen Personen – beim Verein Peter Wimmer, Richard Meisinger und Herbert Borrmann für den Gesamtverein – geschuldet ist. Das sind Machertypen. Die wollen das und bringen eine positive Stimmung mit. Das ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass sich ein Verein entwickeln kann.
In den letzten Jahrzehnten stand immer wieder eine Fusion der beiden Rosenheimer Vereine 1860 und Sportbund im Raum. Wird das nochmals ein Thema?
Ich weiß es nicht. Da müsste man bei den Vereinen nachfragen. Die Vielfalt der Vereine ist vielleicht auch charakteristisch für den Sport in Rosenheim.
Kann es nicht sinnvoll sein, die Kräfte zu bündeln?
Es ist eine Spekulation. Ob etwas erfolgreicher oder besser wird, wenn Vereine fusionieren, ist einmal dahingestellt. Ich mache mir da keine großen Sorgen um die Zukunft der Vereine.
Also steht nichts dergleichen im Raum? Auch nicht, dass die Stadt da eine Rolle einnimmt?
Nein, die Stadt ist gut damit beraten, sich auf das zu konzentrieren, was sie gut kann und die Vereinsarbeit denjenigen zu überlassen, die wiederum das gut können.