Chiemsee – Mildes Herbstwetter und wenig Wind: Trotz dieser Wetter-Prognose haben sich knapp 180 Opti-Seglerinnen und -Segler nicht davon abhalten lassen, auf dem Chiemsee an der zweitgrößten Opti-Veranstaltung deutschlandweit nach dem Goldenen Opti von Kiel teilzunehmen. Selbst aus Neuseeland kam ein Teilnehmer: Nathan Soper aus Auckland war mit seinen Eltern auf Segel-Europareise. Zwischen zwei Regatten am Gardasee reiste er an den Chiemsee. Das Boot wurde ihm vom Club geliehen, das Segel mit den Buchstaben seines Landes, also NZ, hatte er selbstredend dabei.
Die Ausrichtung des Herbstpokals des Südens teilten sich der Chiemsee Yacht Club (CYC) und der Bernauer Segel Club Felden (BSCF). Der CYC sorgte für das Catering, knapp drei Fünftel der Segelboote waren dort stationiert, die restlichen Boote waren größtenteils beim BSCF oder in anderen Häfen. Kai Schreiber vom CYC war Wettfahrtleiter für die insgesamt 177 Opti-A-Segler, 68 Opti-B-Segler traten unter der Wettfahrtleitung von Stefan Roth (BSCF) gegeneinander an.
Erst am Nachmittag konnten die Opti-B-Segler mit dem aus dem Priental wehenden Schwachwind eine Regatta austragen. Für die weiter nördlich gelegene Regattastrecke der Opti-A-Segler reichte der Wind allerdings nicht aus. Am zweiten Tag ließen Kai Schreiber und Stefan Roth die Flotte um 8 Uhr erneut auslaufen. Der gute 2er-Wind und die durchgängige Bewölkung versprachen weitaus bessere Konditionen. Und so kam es dann auch: Die Opti-A-Segler, aufgeteilt in zwei nacheinander startenden Gruppen, segelten mit einem inner und outer loop, die Opti-B-Segler weiter südlich jeweils zwei Runden erst in Richtung der gegen den Wind liegenden Luvboje, dann weiter zum Gate in Lee.
Starke Rennen lieferten sich die jungen Segler, haarscharf wurden die Bojen umsegelt und manches Boot kam nur um eine Haaresbreite eher über die Ziellinie als das der Konkurrenz. Nach zwei Rennen fand die Sonne ihren Weg durch die Wolken und mit der aufkommenden Wärme ließ auch der Wind nach. Die Wettfahrtleiter entschieden deshalb, die dritte beziehungsweise vierte Wettfahrt abzubrechen.
Bei den Opti-B-Seglern siegte Pascal Angermann vom Segelclub Breitbrunn- Chiemsee, der einmal als Fünfter und zweimal als Zweiter über die Ziellinie segelte, vor Mika Mie Behrendt vom Berliner Yacht Club (zwölf Punkte) und Anouk Marcel vom Münchner Yacht-Club (18 Punkte).
Bei den Opti-A-Seglern gab es einen eindeutigen Sieger: Quirin Klapper vom Münchner Yacht Club hatte bei beiden Rennen die Nase vorn, dahinter folgten punktgleich Leo Hespe (CYC) und der Neuseeländer Nathan Soper (Murrays Bay). elk