Rosenheim – Nach der deutlichen Ansage von Jari Pasanen („Ich hab schön langsam die Schnauze voll“) in der Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen Dresden (3:5 nach 3:0-Führung), gab es unter der Woche nach den Trainingseinheiten noch einen Nachschlag vom Coach. „Das war harmlos, was ich da in der PK gesagt habe. Die Spieler haben unter der Woche noch ganz was anderes zu hören bekommen. Ich bin richtig sauer gewesen. Was wir da gespielt haben ist nicht unser Anspruch“, sagte Jari Pasanen, den vor allen Dingen die überflüssigen Strafzeiten ärgern. Spätestens nach dem fünften Spieltag war klar, wie die Schiedsrichter pfeifen, doch die Starbulls-Spieler haben das kaum bis gar nicht umgesetzt und wurden in den Spielen regelmäßig bestraft – mit Strafzeiten und mit Gegentoren. Außerdem laufen einige Akteure ihrer Topform hinterher und das muss sich möglichst schnell ändern, weil: „Die anderen Mannschaften werden sich in den nächsten Wochen definitiv steigern und da müssen wir auch dabei sein. Die Liga ist so eng, dass man dann ganz schnell nach hinten durchgereicht wird“, warnt Pasanen. In puncto Einsatzfreude, Willen, Trainingsfleiß und Bereitschaft will Pasanen seinem Team allerdings keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil, da gibt es auch Lob vom Trainer.
Ein Blick auf das Wochenendprogramm mit dem Heimgegner Ravensburg am heutigen Freitag, 19.30 Uhr, und dem Derby in Landshut (Sonntag, 17 Uhr) spricht Pasanen von „zwei top besetzten Gegnern mit starken Kontingentspielern, sehr guten deutschen Akteuren und Toptorhütern. Das werden zwei anspruchsvolle Aufgaben und wir wollen so viele Punkte wie möglich mitnehmen.“. Vor allem aber wollen die Rosenheimer nicht wieder Punkte wie am letzten Wochenende verschenken. Vor allen Dingen nicht beim Derby in Landshut. „Da haben wir noch etwas gutzumachen“, sagt auch Stürmer Manuel Strodel in der neuen Folge des OVB-Podcast „Hart gecheckt“.
Bei den Sturmreihen wird Jari Pasanen nichts umstellen, weil es in den letzten beiden Spielen sehr gut geklappt hat und C.J. Stretch für das Heimspiel gegen Ravensburg noch gesperrt ist. Er ist erst wieder am Sonntag in Landshut dabei. Im Heimspiel gegen Ravensburg wird Christopher Kolarz im Tor stehen, in Landshut will Tomas Pöpperle seinen Kasten sauber halten.
Das letzte Heimspiel gegen Ravensburg war übrigens am 27. Januar 2017 – in der Abstiegssaison der Starbulls. Der Spielverlauf beim 4:3-Heimsieg nach Verlängerung passt gut zu den aktuellen Ergebnissen der Starbulls. Rosenheim lag bis zur 25. Minute mit 0:3 zurück, startete danach eine erfolgreiche Aufholjagd, glich durch zwei Tore von Cameron Burt und Stephan Kronthaler (beide Karriereende) noch im gleichen Drittel aus und erzielten durch Yannick Wenzel (aktuell bei den Frankfurter Löwen in der DEL) den Siegtreffer in der 63. Minute.
Gegen Ravensburg feierten die Starbulls auf eigenem Eis auch einen ihrer größten Erfolge seit der Gründung im Jahr 2000. Am 11. Januar 2011 wurden die Starbulls unter Trainer Franz Steer DEB-Pokalsieger durch einen 3:2-Erfolg. Torschützen waren Mitch Stephens, Stephan Gottwald und Alan Reader.
Zwei Ergebnisse, mit denen das aktuelle Team, Trainer Jari Pasanen und die Rosenheimer Fans durchaus leben könnten. Immerhin geht es gegen den amtierenden DEL2-Meister, der aktuell einen Punkt vor Rosenheim auf dem siebten Tabellenplatz steht. Bemerkenswert bei den Ravensburgern: An der Spitze der internen Scorerwertung liegen mit Nick Latta und Julian Eichinger (beide 13 Punkte) zwei deutsche Stürmer. Punktgleich auf Platz drei: der Kanadier Charlie Sarault. Zum Vergleich dazu die Top Drei bei Rosenheim: Reid Duke (15 Punkte), Shane Hanna (12) und C.J. Stretch mit elf Scorerpunkten. Noch eine bemerkenswerte Zahl bei den Starbulls. In der Plus/Minus-Statistik liegt Neuzugang Stephan Tramm mit plus zehn nach sieben Spielen einsam an der Spitze.