Rosenheim – Der TSV 1860 Rosenheim ist gegen den TSV Grünwald zum zweiten Mal in der laufenden Fußball-Landesliga-Spielzeit leer ausgegangen und hat aus den letzten drei Spielen nur einen Punkt geholt. Sechzig-Trainer Wolfgang Schellenberg nahm seine Mannschaft trotz der 1:3-Niederlage in Schutz: „Wir haben eine extrem junge Truppe, die marschiert, die arbeitet, die das Spiel gemacht hat, sich aber nicht belohnen konnte. Ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten Spielen eine Reaktion zeigen werden.“
Zu Beginn des ersten Rückrundenspiels lieferten sich beide Teams einen gnadenlosen Kampf. Schellenbergs Team fand in der ersten Hälfte dieser Begegnung ein Mittel gegen den Tabellenführer aus Grünwald, denn aus dem Spiel heraus ließen die Gastgeber so gut wie nichts zu und setzten selbst Ausrufezeichen.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff parierte der Grünwalder Keeper Lukas Brandl einen Schuss innerhalb des Strafraums, den Nachschuss klärte ein Verteidiger von der Linie. Wenige Minuten später fanden die Sechziger aus spitzem Winkel wieder keinen Weg an Keeper Brandl vorbei.
Zwei Minuten nach wieder Anpfiff der Partie bekam Rosenheims Kenan Smajlovic den Ball auf Höhe des Mittelkreises, ließ bei seinem Sprint über die linke Seite alles alt aussehen, zog zur Mitte des Strafraums und brachte die Sechziger zu diesem Zeitpunkt verdient mit einem Schlenzer ins lange Eck in Führung. „Da waren wir geistig noch in der Halbzeit“, so der Gäste-Trainer Rainer Elfinger.
Erneut eröffnete sich dem TSV Grünwald eine Gelegenheit aus rund 30 Metern Entfernung, von einem ruhenden Ball zu profitieren. Doch der erfahrene Torhüter der Rosenheimer, Alin Goia, bewies seine Klasse und verhinderte den drohenden Ausgleichstreffer. Danach Aufregung bei den Gastgebern: Nach einem Kopfballduell musste Kenan Smajlovic behandelt werden, konnte jedoch weiterspielen.
Den Gästen aus Grünwald merkte man den Willen an, das Spiel zu drehen. Nach einer Hereingabe außerhalb des Sechzehners köpfte Fabian Traub zum 1:1-Ausgleich ein. In der Folge kippte die Partie. Nach einem Eckball schnürte Traub den Doppelpack und brachte die Gäste erneut per Kopf in Führung. Rosenheim war zu diesem Zeitpunkt aufgrund einer Zeitstrafe in Unterzahl. Auron Hetemi sprang zuvor seinem Gegenspieler mit beiden gestreckten Beinen in den Lauf. „Wenn ich mir beim Stand 1:1 eine Zeitstrafe hole, dann ist das nicht clever“, ärgerte sich Schellenberg im Nachgang.
Ausschlaggebend für die Niederlage sah der Rosenheimer Trainer die Entstehung der Standardsituationen: „Beide Male komplett unnötig. Wir stehen in der besseren Position, können den Ball unbedrängt klären, hauen ihn aber gedankenlos zur Ecke raus anstatt zum Einwurf zu klären.“ In der Nachspielzeit machten die Gäste den Deckel auf die Partie: Anes Ziljkic blieb gegen Keeper Goia cool und schob zum 1:3-Endstand ein.
TSV 1860 Rosenheim: Goia, Krasnic, Fischer, Merdan (ab 80. Salkic), Gratt, Smajlovic, Martens (ab 80. Lang), Pichler, Markulin (ab 68. Mayerl), Grundner (ab 80. Muhameti), Hetemi (ab 80. Demolli).
Schiedsrichter: Wagner (SRG Ingolstadt).
Zuschauer: 225.
Tore: 1:0 Smajlovic (47.), 1:1 Traub (60.), 1:2 Traub (71.), 1:3 Ziljkic (91. + 1).