Rosenheim – Das zweite Saison-Wochenende mit den Spielen gegen Ravensburg und Landshut war ja das bis dato erfolgloseste für die Starbulls Rosenheim gewesen. Null Punkte, 1:8 Tore – das war die ernüchternde Bilanz aus den beiden Matches Ende September. So gesehen hat es am vergangenen Wochenende durchaus einen Fortschritt gegeben, denn die Starbulls holten diesmal immerhin zwei von möglichen sechs Punkten. Zwar kam man aus Landshut mit leeren Händen zurück, doch zuvor konnte man wenigstens gegen den amtierenden Meister aus Ravensburg punkten.
Rosenheim fällt
zurück
Dennoch wird Pasanens Team momentan in der Tabelle nach unten durchgereicht, nämlich von Rang fünf vor dem Wochenende aktuell bis auf den drittletzten Platz. Auf die abgeschlagenen Bietigheim Steelers hat man ein Polster von zehn Punkten, aber auf den Vorletzten Freiburg misst die Lücke nur drei Punkte. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass der eigene Rückstand von Zwölf auf Drei nur vier Punkte beträgt. Es ist also nach wie vor alles möglich!
Am Freitag kamen die Starbulls-Fans in den Genuss eines eher seltenen Spektakels – eines Penaltyschießens. In dieser Hinsicht waren die Rosenheimer in jüngerer Vergangenheit äußerst sparsam. Letzte Saison mussten sie nur ein einziges Mal in diese allerletzte Form der Entscheidungsfindung und gewannen in Lindau. Im Spieljahr davor gab es drei solcher „Events“ mit Rosenheimer Beteiligung, ebenfalls alle drei auswärts. Siege gab es dabei in Deggendorf und Passau, eine Niederlage in Weiden.
Der letzte Shootout auf Rosenheimer Eis fand am 29. November 2020 statt, und der hatte es in sich: Je sechs Penaltys waren auf beiden Seiten vonnöten, dann standen die Gastgeber als Sieger fest. Jonas Stettmer, in diesem Jahr in Weißwasser möglicher Gegenspieler der Starbulls, hielt vier von sechs Penaltys, Dennis Schütt traf für die Starbulls und Enrico Henriquez-Morales, inzwischen Stammspieler in der DEL bei Ingolstadt, wurde mit zwei verwandelten Versuchen zum Matchwinner. Am Freitag waren die Schützen minimalistischer: Shana Hanna war als einziger Schütze erfolgreich, während Christopher Kolarz, der auch letztes Jahr in Lindau siegreich blieb, sich von den Ravensburgern überhaupt nicht überwinden ließ.
Landshut ist kein
gutes Pflaster
Eine nicht weniger interessante Konstellation fand sich am Sonntag im ausverkauften Landshuter Eisstadion, als die schwächste Heimmannschaft (der EVL) auf das zweitschwächste Auswärtsteam (Rosenheim) traf. Allerdings bestätigten nur die Starbulls diesen Trend, während die Niederbayern mit ihrem erst zweiten Sieg im siebten Heimspiel nun Bietigheim in dieser Rubrik überholt haben. Überhaupt gab es für die Starbulls am Gutenbergweg in den letzten zehn Jahren wenig zu holen. In den beiden gemeinsamen Oberliga-Saisonen von 2017 bis 2019 gewannen die Niederbayern vier von fünf Heimspielen, und in den Zweitliga-Jahren davor kamen die Starbulls unter Franz Steer auch nur ein einziges Mal von den letzten sieben Gastspielen dort siegreich zurück. Besonders schmerzhaft: ein 1:11 im Play-off-Viertelfinale im März 2013, als die Starbulls trotzdem die Halbfinal-Serie mit 4:2 Siegen für sich entscheiden konnten und erst im Halbfinale an Bietigheim scheiterten.
Auch wenn das Ergebnis im Landshut-Spiel dasselbe war wie im ersten Aufeinandertreffen der beiden alten Rivalen, war der Verlauf doch ein wenig anders. Während das Spiel in Rosenheim mit dem 3:0 der Gäste nach gut elf Minuten praktisch schon entschieden war, konnten sich die Starbulls diesmal bis zehn Minuten vor Schluss – da stand es nur 2:1 für den EVL – durchaus Hoffnungen auf einen Punktgewinn machen. Der entscheidende Unterschied in den beiden Matches war aber die Powerplay-Bilanz der beiden Teams. Während beim ersten Spiel in fast 17 Minuten personeller Ungleichheit (knapp zwölf für, fünf gegen Rosenheim) kein einziger Überzahltreffer fiel, gab es diesmal gleich drei Powerplaytore, eins für die Starbulls, zwei für Landshut, dazu noch einen weiteren Treffer für den EVL bei angezeigter Strafe – und dies in insgesamt weniger als zwölf Minuten personeller Schieflage.
Während Topscorer Reid Duke gegen Ravensburg für die zwischenzeitliche Führung gesorgt hatte, konnte er in Landshut seinem Team keinen entscheidenden Push geben. Und so blieb er erst zum dritten Mal in 15 Partien ohne Scorerpunkt – und seine Serie von acht Spielen in Folge, in denen er acht Tore schoss und fünf vorbereitete, endete.