Dirk Rohrbach: „Das Urteil ist ein Witz“

von Redaktion

„Ein viel zu mildes Urteil. Unser Spieler Rayan Bettahar muss wegen mehrerer Brüche im Gesicht operiert werden“, sagt Dirk Rohrbach, Geschäftsführer der Lausitzer Füchse, zum Urteil gegen Reid Duke. Rohrbach hält sogar eine Zivilklage für möglich.

Rosenheim/Weißwasser – Mehrere Brüche im Gesicht, Kiefer, Jochbein und Augenbogen in Mitleidenschaft gezogen, Operation – den 19-jährigen Rayan Bettahar, Verteidiger bei den Lausitzer Füchsen und Förderlizenzspieler  von den Eisbären Berlin, hat es bei dem unfairen und überharten Crosscheck von Starbulls-Topscorer Reid Duke  böse erwischt. Klar, dass die Verantwortlichen der Lausitzer Füchse nicht begeistert sind von dem „viel zu milden Urteil“. 

Reid Duke ist mit einer Sperre von vier Spielen gut weggekommen. Sogar die Verantwortlichen der Starbulls haben mit einer Sperre von fünf bis zehn Spielen gerechnet. Im Netz gab es in den verschiedenen Foren geteilte Meinungen: Die Palette reichte von „gerechtes Urteil“ bis zu „geht gar nicht und viel zu milde“ bis hin zu „böses Foul und Verletzung des Gegenspielers billigend in Kauf genommen“.

Die OVB-Sportredaktion hat mit dem Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach über seine Meinung zum Urteil gesprochen: „Das Urteil ist ein Witz und ein schlechtes Zeichen an die Spieler.  Rayan Bettahar wird am Dienstag operiert und fällt voraussichtlich zehn Wochen aus und Duke spielt nach vier Spielen wieder. Das passt nicht. Da sind drei oder vier Leute im Gremium, die alle mal Eishockey gespielt haben, und die treffen dann so eine Entscheidung. Ich weiß nicht, wenn sie so ein Ding ins Gesicht kriegen würden, ob sie dann auch nur eine Vier-Spiele-Sperre aussprechen würden. Das verstehe ich nicht.“

Auf die Frage, ob  möglicherweise eine Zivilklage folgen wird, erklärte Rohrbach: „Dazu kann ich jetzt  wenig sagen, weil es natürlich dann seine private Angelegenheit ist.

Aber ich glaube, dass er von seinem Arbeitgeber Eisbären Berlin gut beraten wird und ich kann mir schon vorstellen, dass da etwas kommt. Auch wegen des viel zu milden Urteils. Ein Crosscheck mit dem Schläger ins Gesicht. Was da alles passieren kann, das muss man sich mal vorstellen.“

 

Pasanen bevorzugt

„Michael-Knaub-Art“

Laut Rohrbach haben andere Spieler für „deutlich billigere Vergehen auch vier Spiele gekriegt“. Der Füchse-Geschäftsführer sieht das Urteil jetzt nicht als  abschreckendes Beispiel oder Signal von der Liga oder von den Verantwortlichen an, die das Gremium gebildet haben. „Wir waren überrascht, als wir am Montag  das Urteil gelesen haben“, sagte Rohrbach. 

Überrascht dürften auch die Starbulls gewesen sein, nachdem sie von der Vier-Spiele-Sperre erfahren haben. Im Vorfeld wurde mit mehr gerechnet. Trainer Jari Pasanen hat seine Meinung über die Aktion bereits in der Pressekonferenz gesagt. „Reid hat eindeutig die Grenzen überschritten. Er fehlt uns jetzt vier Spiele, kann auch nicht entsprechend trainieren, weil wir ja die Reihen umstellen müssen. Damit muss ich mich als Trainer beschäftigen und er muss versuchen, das zu kompensieren.“ Natürlich tut Pasanen die schwere Verletzung von Battahar sehr leid und er wünscht ihm gute Besserung und eine schnelle Genesung.

Zu der Aktion  von Reid Duke sagte Pasanen am Dienstag noch Folgendes:  „Meine Meinung zu solchen Sachen ist, dass es besser ist, so etwas auf die Michael-Knaub-Art zu lösen. Das ist auch nicht schön, aber das ist Eishockey. Wenn man mit dem Schläger über der Schulterlinie operiert, dann ist es gefährlich.“ Pasanen meint, dass der letztjährige Starbulls-Spieler  Michael Knaub den Gegner zu einem Faustkampf herausgefordert und ihm klar gemacht hätte, dass man so nicht spielt. 

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