Inzell – Sensations-Comeback von Anni Friesinger-Postma: Die Eisschnelllauf-Olympiasiegerin ist wieder auf dem Inzeller Eis unterwegs – allerdings in einer anderen Sportart. Die 46-Jährige ist bereits fest im Trainingsbetrieb.
Beim DEC Inzell sorgt derzeit die erste Mannschaft in der Eishockey-Bezirksliga für Furore. Das könnte sich bald ändern, denn derzeit gründet sich in Inzell eine Damen-Eishockey-Mannschaft. Die Idee dazu hatten Susi Schwabl und Veronika Baier. „Wir haben immer bei den Jungs zugeschaut, aber das war uns auf Dauer zu wenig“, so Schwabl, die aus einer „eishockeybesessenen“ Familie stammt. So begannen sie vor einem Jahr mit dem Aufruf im Ort und der näheren Umgebung, Werbung für ihr Projekt zumachen. Rund 40 Mädchen und Frauen zwischen 14 und 50 Jahren haben sich mittlerweile dafür gemeldet – darunter die dreifache Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger-Postma.
Erste Erfahrungen in
Österreich gesammelt
„Ich bin durch meine beiden Mädels Josephine und Elisabeth zum Eishockey gekommen“, verrät Friesinger-Postma. Die Mädchen spielen in der U11 und U13 bei Red Bull Salzburg, und das ziemlich erfolgreich. „Da ich immer beim Training und den Spielen dabei gewesen bin, hat mich eine der Mütter aus der Mannschaft gefragt, ob ich es nicht selber einmal probieren möchte“, so Friesinger-Postma. Erste Spiele brachte sie mit Freude und auch Talent bei den Gmunden Sharks hinter sich. Allerdings waren dort am Traunsee die Trainingszeiten bis sehr spät in die Nacht hinein. „Das war mir dann doch zu aufwendig, wenn du erst nach Mitternacht nach Hause kommst“, schildert die 46-Jährige, die in Salzburg ein Geschäft mit Kindermoden betreibt. Nachdem die Inzeller Organisatoren sie darauf ansprachen, doch in Inzell dem Puck nachzujagen, entschloss sie sich, dort mitzumachen. „Ich habe eine halbe Stunde zu fahren und Mannschaftssport ist was Schönes und macht viel Spaß“, sagt sie, die in ihrer Laufbahn auf dem Eis immer als Einzelkämpferin ihre Runden drehte.
Mit im Team sind weitere frühere Eisschnellläuferinnen, zum Beispiel Olympia-Teilnehmerin und Weltcupstarterin Gaby Hirschbichler und die Russin Svetlana Kaykan, ebenfalls Olympia-Starterin und mehrfache russische Meisterin, die seit geraumer Zeit mit ihrer Familie in Inzell wohnt.
Trainer, Eiszeit und
Teamname stehen
Trainiert werden die Inzeller Damen von Stefan Schwabl Senior, Hans Märkl und Josef Strehhuber. Auch die Frage nach den Eiszeiten zum Training konnte mit dem ehemaligen Abteilungsleiter Olaf Becker und seinem Nachfolger Christian Surauer geklärt werden. Jeden Sonntag steht der Mannschaft eine Eiszeit von 8 bis 9.30 Uhr in der Arena zur Verfügung. „Das ist für uns super alles geregelt worden“, freut sich Susi Schwabl. Einen Namen für das Team gibt es auch schon: Als „Inzeller Lady Hawks“ wollen sie zukünftige Gegnerinnen beeindrucken. „Mit hohem Engagement und Fleiß sind die Mädels Woche zu Woche am Werk, um den coolsten Sport der Welt zu erlernen. Die Trainer sind mit uns sehr zufrieden. Die Mission lautet, ein intensives Trainingsjahr hinter sich zubringen und dann möglichst in den Spielbetrieb einzusteigen“, so Schwabl, die über ihre prominente Mitspielerin Friesinger-Postma sagt: „Sie ist ein absoluter Teamplayer und motiviert uns gewaltig.“ Eines fehlt den „Lady Hawks“ jedoch noch: Sie sind auf der Suche nach weiteren Torfrauen. „Wir haben bis jetzt nur eine, die ist super gut. Aber auf dieser Position braucht man mehrere“, so Susi Schwabl.