Ein Sieg mit vielen einzelnen Faktoren

von Redaktion

FUSSBALL-LANDESLIGA Der 5:2-Heimerfolg von 1860 Rosenheim hat einiges zu bieten

Rosenheim – Mit einem 1:1-Unentschieden in Schwaig hatte der TSV 1860 Rosenheim am dritten Spieltag der Fußball-Landesliga Südost seinen ersten Punkt geholt, nachdem die ersten beiden Partien verloren wurden. Auch in den ersten beiden Spielen der Rückrunde blieben die Sechziger ohne Punkt, weshalb nun wieder die Sportfreunde Schwaig herhalten mussten. Mit einem 5:2-Hemerfolg sorgten die Rosenheimer dabei für einen Paukenschlag, immerhin waren die Gäste als Tabellendritter angereist.

Und so trat das Team von Spielertrainer Benjamin Held, der diesmal gänzlich nur auf der Bank Platz nahm, von Beginn an auch auf. Immer wieder brachten die Gäste ihre robusten und läuferisch starken Angreifer mit tiefen Bällen in die Spur und es bedarf wohl eines Bittgangs nach Altötting, dass die Rosenheimer nach einer Viertelstunde nicht mit zwei oder gar drei Treffern im Rückstand lagen. Dass es dann völlig anders kam, hatte mehrere Faktoren:

Torwart Sebastian Amann: Gerade in der Anfangsphase war der Saisondebütant in Hochform. Der Ersatz für den erkrankten Alin Goia vereitelte gleich dreimal einen Gegentreffer, als Gäste-Stürmer frei vor ihm auftauchten. „Das war überragend“, urteilte 1860-Coach Wolfgang Schellenberg.

Schellenbergs Taktik-Kniff: Nachdem die Sechziger viel zu große Abstände im Mittelfeld offenbarten und die Schnittstellenpässe der Schwaiger nicht unterbinden konnten, reagierte Schellenberg und veränderte die Formation. „Wir haben mit 4-4-2 begonnen, haben dann aber gleich umgestellt auf Fünferkette und im Zentrum einen Spieler mehr gehabt“, erklärte Max Mayerl, als spielender Co-Trainer der linke Part der Abwehrkette. Und nicht nur die fünf Defensivakteure waren fortan entscheidend, auch die vier Spieler davor, die das Mittelfeld bildeten. „Wir haben die Abstände zwischen den Innenverteidigern und der Kette davor verringert. Dann waren sie besser zu verteidigen.“ Und damit nicht genug: Durch die Kompaktheit kamen die Rosenheimer auch stärker in die Zweikämpfe. „Wir haben Ballverluste erzwungen und im Umschaltspiel dann auch Chancen bekommen und die Tore gemacht“, so Mayerl. Eine Umstellung, viele Auswirkungen!

Die Effizienz vor dem Tor: Im ersten Durchgang hatten die Rosenheimer fast eine hundertprozentige Chancenverwertung. „Mich freut es, dass wir diesmal unsere Großchancen genutzt haben“, sagte Mayerl. Laurin Demolli erzielte die Führung, Marcel Martens das 2:0 und Kenan Smajlovic erhöhte auf 3:0. „Es war wichtig, dass wir das zweite Tor nachgelegt haben. Das war nämlich in den letzten Spielen nicht der Fall“, merkte Schellenberg an.

Ein Geburtskind: Marcel Martens feierte am Spieltag seinen 18. Geburtstag – und machte sich mit dem Treffer zum 2:0 selbst ein Geschenk. „Einen schöneren Geburtstag kann es doch gar nicht geben“, freute sich Schellenberg mit dem Youngster, der per Kopf im Anschluss an einen Eckball erfolgreich war. „Beim Kopfball ist er einfach eine Waffe“, attestierte der 1860-Trainer. Mindestens genauso wichtig war die Abwehraktion von Martens beim Stande von 0:0, als er mit einem Ausfallschritt spektakulär aber irgendwie doch souverän einen weiteren Alleingang verhinderte.

Das nötige Spielglück: Aufgrund der Schwaiger Offensivkraft war das Spiel mit dem 3:0 noch lange nicht durch. Raffael Ascher bewies seinen Torriecher und mit dem 3:1 war Schwaig wieder dran. „Da haben wir eine kritische Phase überstanden“, wusste auch Schellenberg. Zum Spielglück gehörte sicherlich auch, dass der Schuss vom Doppel-Torschützen Demolli abgefälscht den Weg zum 4:1 ins Tor fand. Als dann Edi Muhameti aus dem Lauf zum 5:1 verwertete, war die Messe gelesen.

Die gelungene Rehabilitation: Wolfgang Schellenbergs Grant war nach den letzten Spielen groß – und das hatte man auch intern deutlich angesprochen. Die Mannschaft hatte sich die Worte wohl zu Herzen genommen. „Mehrere aus der Mannschaft haben eine gute Reaktion auf die Gespräche unter der Woche gezeigt“, meinte Schellenberg.

Das Steno zum Spiel

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