Trostberg– Besser hätte der 36. Trostberger Alzauenlauf des TSV 1863 Trostberg kaum verlaufen können. Beim zehn Kilometer langen Hauptlauf durch die Alzauen triumphierten der ambitionierte heimische Triathlet Julian Erhardt (Brothaus Lehrbach/Senioren M30) aus Übersee und die französische Trail-Läuferin Elise Poncet (ASJ74/Frauen). 31:38 Minuten sollten vergehen, bis Erhardt, als erster Läufer umjubelt, die Ziellinie überquerte. Mit über vier Minuten Vorsprung verwies er seinen Trainingspartner, den Vorjahressieger und diesjährigen Ironman-WM-Teilnehmer Herbert Enzinger (Pöllner Sports Teisendorf/33:14 Minuten/Senioren M30) aus Thundorf und den Grabenstätter Topläufer Florian Wiesholler (Maloja/33:19 Minuten/Senioren M30) auf die Plätze. „Ich wollte von Beginn an mein Tempo laufen und mich nicht auf taktische Spielchen einlassen“, kommentierte Erhardt seinen Rennplan, der voll aufging. Mit seinem dritten Alzauenlauf-Titel nach 2017 und 2021 bestätigte er wenige Tage nach seinem Triumph beim Höglwörther Seelauf seine gute Form am Ende einer schwierigen, von Verletzungen geprägten Saison.
Bei den Damen war die französische Trail-Runnerin Elise Poncet (Frauen) bei ihrer Alzauenlauf-Premiere nicht zu schlagen. Mit einer großartigen Siegerzeit von 36:05 Minuten drang sie sogar in Sphären der einstigen heimischen Seriensiegerin Julia Viellehner (2017 in Italien tödlich verunglückt) vor. Poncet, die nach eigener Aussage erst vor vier Monaten nach Bayern gezogen war, strahlte nach ihrem Sieg mit der Sonne und ihrem Freund um die Wette. Die erfolgreiche Ultraläuferin Lisa Mehl (Willpower/40:09 Minuten/Seniorinnen W30) musste sich mit Rang zwei begnügen. Drittschnellste Frau war die 2016- und 2017-Siegerin Dr. Katrin Esefeld (LG Mettenheim/40:34 Minuten/Seniorinnen W40), und das, obwohl sie knapp eine Woche zuvor noch einen Marathon gelaufen war. mmü