35 Sekunden fehlten zum Starbulls-Sieg

von Redaktion

Rosenheim führte in Bietigheim bis kurz vor Schluss 3:2 und verlor in der Overtime

Bietigheim – Mehr Schüsse aufs Tor, das Spiel im letzten Drittel scheinbar gedreht, bis 35 Sekunden vor Schluss 3:2 geführt und trotzdem 3:4 nach Overtime verloren. In einer dramatischen Schlussphase mussten sich die Starbulls Rosenheim am Freitagabend in Bietigheim mit 3:4 (1:0, 0:2, 2:1, 0:1) geschlagen geben, obwohl die drei Punkte zum Greifen nahe waren. Rosenheim wäre dann Vierter gewesen. Dementsprechend enttäuscht war Starbulls-Coach Jari Pasanen: „Du musst einfach jeden Moment da sein, wenn du gewinnen willst. Wir wollten in der Schlussminute kein Icing machen und das haben wir nicht geschafft. Bully, Schuss, Tor. Trotzdem Hut ab vor meiner Mannschaft.“ Am Sonntag, 17 Uhr, empfangen die Starbulls die Selber Wölfe im Rofa-Stadion.

1:0-Führung

durch C.J. Stretch

Bis auf eine wieder einmal frühe Strafzeit in der Anfangsphase hatten die Starbulls das Spiel bei den Bietigheim Steelers zunächst gut im Griff, ließen wenig Torchancen der Gastgeber zu und gingen selbst in Führung. Und das nach einer Angriffsvariante, die von den Starbulls schon in den ersten Minuten mehrmals praktiziert wurde. Schuss aus dem eigenen Drittel in Richtung Bietigheimer Tor, nachsetzen und den Abschluss suchen. Bei der 1:0-Führung schoss Stephan Tramm von der Mittellinie aufs Tor, Lukas Laub startete nach und erwischte den Abpraller von Bietigheims Torhüter Olafr Schmidt. Nach einem anschließenden Geniestreich – Laub passte er den Puck hinter dem Tor stehend in den Slot – vollstreckte der Ex-Bietigheimer C.J. Stretch v zum 1:0 (16.)

Rosenheim hatte das Spiel im Griff. Auch als Bietigheim der vermeintliche 1:1-Ausgleich gelang. Dieser Treffer wurde allerdings nach Videobeweis völlig zurecht wegen Behinderung von Thomas Pöpperle nicht gegeben. Ein Missverständnis in der Rosenheimer Abwehr führte dann doch zum Ausgleichstreffer. Plötzlich stand Cressey allein vor Pöpperle und ließ dem Starbulls-Keeper keine Abwehrchance. Und Bietigheim setzte nach. Ausgerechnet kurz nach einer Überzahlsituation fuhren die Steelers einen Konter und Brett Welychka traf hoch ins Kreuzeck. Während der Überzahl gab es allerdings gegen den einschussbereiten Dominik Daxlberger ein klares Foul, das vom Schiedsrichtergespann nicht geahndet wurde.

In der Schlussphase des Drittels hatten die Starbulls Pech bei einem Pfostenknaller von Maxi Vollmayer. Anschließend verhinderte der Bietigheimer Keeper mit drei Monstersaves, dreimal gegen Lukas Laub, den Ausgleich. Beim Interview in der Drittelpause sagte Laub: „Wer am Ende weniger Fehler macht, wird das Spiel gewinnen. Wir müssen einfach wieder zu unserem Spiel zurückfinden.“

Im letzten Drittel versuchten die Bietigheimer zunächst über Konter zum Erfolg zu kommen. Wie das geht, zeigten die Rosenheimer. Wieder war es Laub, der seinen Mitspieler perfekt in Szene setzte. Dieses Mal war es Stefan Reiter, der knallhart ins Bietigheimer Tor traf – 2:2. Und eins war deutlich zu sehen: Die Rosenheimer wollten den Sieg in dieser Phase mehr als die Gastgeber. Folgerichtig dann auch der 3:2-Führungstreffer durch den Ex-Bietigheimer Norman Hauner. Die hielt bis 35 Sekunden vor Schluss. Bietigheim hatte seinen Keeper schon lange vom Eis genommen und dann traf Killins mit einem fulminanten Schlagschuss zum 3:3-Ausgleich. Damit nicht genug: In der Overtime setzte Cressey mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt zum 4:3.

„Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen. Wir haben das Spiel eigentlich relativ gut im Griff gehabt“, sagte ein enttäuschter Norman Hauner kurz nach dem Spiel.

Spielstatistik: Bietigheim – Starbulls Rosenheim 4:3 n. V. (0:1, 2:0, 1:2, 1:0). Starbulls: Pöpperle (Kolarz) – Hanna, Tramm; Shevyrin, Vollmayer; Kaisler, Beck – Laub Stretch, Reiter; Hauner, McNeely, Eckl; Strodel, Streu, Handschuh; Cimmerman, Daxlberger.

Tore: 0:1 (16.) Stretch/Tramm/Laub; 1:1 (29.) Cressey/Kuqi/Preibisch 2:1 (35.) Welychka/Cressey/Naud; 2:2 (46.) Reiter/Laub, 2:3 (55.) Hauner, 3:3 (60.) Killins/Gropp/Doremus, 4:3 (62.) Cressey/Lewis Zerter-Gossage/ MacDonald.

Schiedsrichter: Brill/Kapzan; Strafminuten: Bietigheim 2, Rosenheim 2; Zuschauer: 2820

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