Rosenheim – Im Stadion an der Jahnstraße kommt es heute um 19 Uhr zum Abschluss in der Fußball-Landesliga vor der Winterpause zu einem echten Kracher: Das Duell der beiden Lokalrivalen TSV 1860 Rosenheim und SB Chiemgau Traunstein steht auf dem Zettel, und beide Teams gehen mit breiter Brust in die Partie. Der SBC zeigte sich in den vergangenen Spielen das ein oder andere Mal in Torlaune. In Ampfing siegten die Chiemgauer mit 7:1, zu Hause gegen Eggenfelden gab es ein 5:0 und letzte Woche schoss man Holzkirchen mit 3:0 ab. „Rein von den Namen her ist Traunstein wahrscheinlich die bestbesetzte Landesliga-Mannschaft und steht meiner Meinung nach total unter Wert da“, bewertet der Sechzig-Trainer Wolfgang Schellenberg den kommenden Gegner. In der Hinrunde verzeichneten die Rosenheimer gegen den SBC ihren ersten Sieg der Saison und läuteten mit einem 1:0 am fünften Spieltag die Wende ein. „Es war ein extrem kampfbetontes Spiel, ein sehr leidenschaftliches Spiel und klar, auch ein Spiel, das irgendwo die Trendwende eingeleitet hat. Es wäre natürlich top, wenn wir jetzt noch nachlegen könnten“, so Schellenberg.
Im Tor haben die Rosenheimer derzeit ein echtes Luxusproblem. Die etatmäßige Nummer eins der Sechziger, Alin Goia, ist wieder genesen, seine Vertretung aus den letzten beiden Spielen, Sebastian Amann, hielt in Unterföhring die Null und zeigte beim 5:2-Heimsieg gegen den Tabellendritten aus Schwaig eine gute Leistung. „Alin kam ja erst während der Saison aus Traunstein, deshalb ist es für ihn natürlich auch ein besonderes Spiel. Wir werden es in Ruhe mit beiden besprechen, was jetzt für den Verein und für die Mannschaft das Beste ist“, sagt Schellenberg.
Wenn es am Freitag zum Inn/Salzach-Duell kommt, heißt es für Schellenbergs Team, „noch einmal alles rauszuhauen“. Zeit zur Regeneration bleibt den Spielern danach, ehe die Saison Anfang März in die Endphase geht.
Löwen treffen auf ambitionierten Gegner
Im letzten Spiel des Fußballjahres tritt der TSV 1880 Wasserburg heute Abend, 19 Uhr, beim VfB Hallbergmoos an. Im Stadion am Airport erwartet die Löwen zum Abschluss eine schwere Aufgabe, denn der Bayernliga-Absteiger ist Tabellenfünfter und somit tabellarisch die größte Herausforderung der letzten Wochen. Die Ansprüche in Hallbergmoos sind seit jeher hoch. Der fünfte Tabellenplatz entspricht nicht der Erwartungshaltung des Vereins und auch des Anhangs. Die Zuschauer tun daher bei Gelegenheit auch ihren Unmut kund, was den jungen Trainer Florian Brachtel im Laufe der Saison zur Aufgabe bewegte: „Mir fehlten Konsequenz und Rückendeckung des Vereins und auch des Umfelds“, begründete der 29-Jährige seinen Rücktritt. Bei seiner Betrachtung durch die rosarote Brille vergaß Brachtel dabei, dass unter seiner Ägide im Vorjahr in der Bayernliga in 33 Partien nur ein Sieg heraussprang. Seit dessen Rücktritt steht Christian Endler an der Seitenlinie beim VfB. „Er spricht die Sprache der Fans“, betonte Anselm Küchle (Sportlicher Leiter) bei dessen Einstellung. In drei Spielen holte der 52-Jährige, der letzte Saison noch die SpVgg Landshut coachte, sieben Punkte. Ein weiteres Argument für Endlers Verpflichtung schob Küchle mit einem dezenten Hinweis auf die eigene Erwartungshaltung nach: „Er ist mit jedem seiner Vereine aufgestiegen.“
Auf die Löwen wartet somit ein ambitionierter Gegner mit ausgezeichneten Einzelspielern, doch die Mannschaft von Trainer Florian Heller wird alles daran setzen, ihren Lauf von sieben Siegen in Serie fortzusetzen. Dass es in den vergangenen beiden Begegnungen zu drei Punkten reichte, lag auch am Input der Einwechselspieler: „Unsere Joker haben frischen Wind gebracht und die Spiele auf unsere Seite gezogen“, lobte Heller, der im späten Herbst erstmals seit Wochen überhaupt wieder auf wirklich fitte Einwechsler zurückgreifen konnte. Bei den Löwen war in den letzten Wochen eine deutliche Entwicklung erkennbar. Die Mannschaft trat zunehmend sicherer auf, verwertete ihre Chancen besser und lernte auch mit Rückschlägen umzugehen und diesen zu trotzen. Jetzt, wo bei den meisten Vereinen die Spieler weniger werden, wurden die Löwen wieder mehr. Michael Neumeier mit zwei Vorlagen und Marinus Jackl mit einem Jokertor taten sich gegen Ampfing und Eggenfelden nach ihren Einwechslungen besonders hervor. „Wir treffen auf die zweitbeste Heimmannschaft. Die Jungs sind gut drauf und wollen bei unserem letzten Auftritt noch einmal was reißen“, so Heller. mal/jah