Rosenheim – Die Starbulls-Verantwortlichen, sprich Vorstandschaft und Trainerteam, haben nach dem Abrutschen auf den drittletzten Platz die Zeichen der Zeit erkannt – jetzt sind die Spieler an der Reihe. „Wir brechen jetzt nicht in Panik aus, nehmen die Situation allerdings auch nicht auf die leichte Schulter“, erklärte Vorstand Christian Hötzendorfer in der 11. Folge des OVB-Starbulls-Podcasts „Hart gecheckt“. Vor den Spielen am heutigen Freitag, 20 Uhr, in Crimmitschau und am Sonntag, 17 Uhr, zu Hause gegen Regensburg ist klar: Das Starbulls-Team kann sich ein Wochenende wie das letzte mit nur einem Punkt nicht mehr leisten, denn sonst klafft schnell eine Lücke zu den Mannschaften im vorderen Bereich. Die nächsten fünf Spiele innerhalb von zehn Tagen haben schon einen entscheidenden Charakter. Da werden die Weichen für die nächsten Wochen gestellt. Nach diesem Wochenende geht es bereits am Dienstag nach Selb, am Freitag, 1. Dezember, kommt Kaufbeuren an die Mangfall und zwei Tage später geht es für die Rosenheimer nach Bad Nauheim.
Am Dienstag ist dann auch wieder Topscorer Reid Duke mit von der Partie, der natürlich bei den Niederlagen gegen Bietigheim und Selb schmerzlich vermisst wurde. Seinen Spielwitz, seine Tore und seine Ideen können die Rosenheimer aktuell nicht kompensieren. Wie das jetzt in Crimmitschau und gegen Regensburg läuft, wird man sehen. Trainer Jari Pasanen weiß, dass es nicht leicht wird: „Es gibt in dieser Liga keine schwache Mannschaft. Ich habe die Spiele Crimmitschau gegen Regensburg und Crimmitschau gegen Kaufbeuren gesehen. Das waren zwei absolute Topspiele.“ „Wir dürfen nicht den Fehler machen und nur das letzte Wochenende bewerten. Jeder weiß jetzt, dass die Liga eng ist, und wir müssen versuchen, aus jedem Spiel Punkte mitzunehmen. Es geht hier um jedes einzelne Tor, um jede einzelne Strafzeit. Wir können aber auch nach den ersten 19 Spielen sagen, dass wir weit weg davon sind, der Prügelknabe zu sein. Wir können gut mitspielen und wir haben gezeigt, dass wir alle Gegner schlagen, dass wir aber auch gegen jeden verlieren können“, sagt Christian Hötzendorfer zur aktuellen Lage. Die Erkenntnis von Hötzendorfer lautet: „Die Mannschaft muss wach sein, muss über 60 Minuten eine konzentrierte Leistung abliefern, damit man in dieser Liga auch bestehen kann. Da reicht es halt nicht, wenn du nur 59 und eine halbe Minute konzentriert spielst.“ Hötzendorfer ist sehr eng an der Mannschaft dran, ist auch oft in der Kabine. „Ich spreche viel mit den Spielern. Sie wissen alle, worum es geht. Also, da braucht keiner glauben, dass wir das auf die leichte Schulter nehmen. Das ist alles sehr professionell, was die Jungs da betreiben.“ Jetzt will man sich für die harte Arbeit in Crimmitschau und gegen Regensburg belohnen.
Dazu gehört auch, dass man sich bei den Special Teams in Überzahl und Unterzahl verbessert. Dazu sagt Trainer Jari Pasanen: „Wir haben die Formationen geändert, wir haben geändert, wie wir spielen. Aber letztendlich müssen die Pässe kommen und die kommen nicht. Und der Torschuss muss kommen, und zwar mit Screen. Das heißt, dem Torhüter muss die Sicht verstellt sein. Dazu braucht man Spieler vor dem Tor, aber wir haben nur wenige Leute, die das gerne machen.“
Selb hat zum Beispiel immer zwei Leute vor dem Tor gehabt. „Unsere Jungs gehen neben das Tor – leider“, sagt Pasanen. Zwei Spieler, die vor dem Tor stark sind, konnten das am letzten Wochenende nicht zeigen. Streu wegen seiner Gesichtsverletzung und Strodel, weil er auf einer anderen Position gebraucht wurde. Zum Thema Unterzahl sagte Jari Pasanen im Podcast „Hart gecheckt“: „Wir haben unser System nicht geändert, weil unser Unterzahlspiel zu Beginn sehr gut war. Der wichtigste Unterzahlspieler ist der Torwart und natürlich müssen die vier Leute versuchen, so zu spielen, dass der Torwart die Scheibe sieht. Die Rebounds müssen weggekickt werden. Das war gegen Selb nicht der Fall.“ Natürlich wurde in den Trainingseinheiten unter der Woche viel Wert auf das Überzahl- und Unterzahlspiel gelegt. Dass das in Zukunft besser funktionieren muss, ist extrem wichtig, denn im Spiel fünf gegen fünf hat es noch keine Mannschaft gegeben, die besser war als die Starbulls. Das macht Hoffnung für die kommenden Aufgaben.
In Crimmitschau wird Tomas Pöpperle im Tor stehen, Dominik Kolb ist wieder dabei, Marius Möchel sollte gestern erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren. Er wird wohl bald wieder zur Verfügung stehen.