Rosenheim – Ein Sieg gegen die Eisbären Regensburg wäre eine gute Möglichkeit für einen „Befreiungsschlag“ gewesen. Immerhin hätte man den Vorsprung auf den Tabellenletzten damit auf fünf Punkte ausbauen können. Nach der Heimniederlage aber liegen die Starbulls Rosenheim jetzt wieder auf einem Playdown-Rang mit nur einem einzigen Punkt auf die hinter ihnen liegenden Kellerkinder. Lichtblick: Alle drei haben bereits ein Spiel mehr absolviert, sodass die Starbulls noch nachziehen könnten.
Leider beginnt derzeit die „Festung an der Mangfall“ zunehmend zu bröckeln. Von den ersten sechs Heimspielen verlor das Pasanen-Team nur ein einziges, von den weiteren fünf aber gleich deren drei. Und während man in der frühen Saisonphase zeitweise sogar erfolgreichste Heimmannschaft war, liegt man in dieser Rubrik inzwischen nur noch auf Rang Vier. Die Sperre von Reid Duke war da sicher auch nicht gerade hilfreich. Auswärts ist man trotz der Punktgewinne in Bietigheim und Crimmitschau immer noch Letzter. Bei den Sachsen, heuer bisher Lieblingsgegner der Starbulls (fünf von sechs möglichen Punkten) schafften sie es am Freitag, im fünften Versuch in fremder Halle, erstmals in Overtime zu gewinnen. Der Schütze des Siegtreffers war Dominik Daxlberger, der heuer nur gegen Crimmitschau scort. Erst zwei Scorerpunkte stehen für ihn heuer zu Buche, beide gegen die Eispiraten.
Dabei hatte es für den Gegner so gut begonnen. Schon nach 27 Sekunden zappelte der Puck im Rosenheimer Kasten; schneller war heuer nur der Ravensburger Nick Latta, der nach 14 Sekunden getroffen hatte. Dann aber verrammelten Tomas Pöpperle und seine Vorderleute geschlagene 63:50 Minuten das eigene Tor. Das wäre an sich schon die längste gegentorlose Phase der laufenden Saison gewesen, zusammen mit den gut 17 Minuten bis zum ersten Regensburger Treffer liegt die neue Bestmarke nun bei 81:10 Minuten.
Die Overtime ermöglicht hat dabei mit seinem Ausgleichstor Stefan Reiter, dessen Serie von fünf Spielen mit Torerfolg leider am Sonntag gegen Regensburg riss. Er hat damit in nur neun Partien fünf Treffer erzielt, genauso viele wie der Toptorjäger des Vorjahres, Norman Hauner, der am Sonntag kurz vor Schluss die erste torlose Heimniederlage verhinderte.
Ganz allgemein tun sich die Teams auf eigenem Eis heuer überdurchschnittlich schwer. Am Freitag gab es keinen einzigen Drei-Punkte-Sieg für die Gastgeber, nur zwei in Overtime, und auch am Sonntag siegte fünfmal der Gast. So kommt es nicht von ungefähr, dass fünf Klubs (Landshut, Crimmitschau, Kaufbeuren, Bad Nauheim und Regensburg) auswärts mehr Punkte geholt haben als zuhause. Ganz kurios ist übrigens die Situation bei Regensburg. Die waren vor der Partie bei den Starbulls.
Letzter, hatten aber mit 59:59 ein ausgeglichenes Torverhältnis, weil sie acht ihrer bislang zwölf Niederlagen mit einem Tor Differenz verloren hatten! Diesmal hatten sie leider ihren Corey Trivino, der mit seinem Hattrick (ähnlich wie der Selber Artur Kruminsh vor einer Woche) die Starbulls praktisch „im Alleingang“ erledigte.
Dass es wohl nichts mehr werden würde mit einem Sieg gegen Regensburg, war von der Statistik her klar, als der Gegner nach der zweiten Drittelpause führte. Zehnmal war dies in den bisherigen 21 Begegnungen der Fall, und die Starbulls konnten kein einziges dieser Spiele in der regulären Spielzeit ausbügeln. Lediglich beim 3:2-Overtime-Sieg gegen Nauheim hatten sie auf eigenem Eis am Schluss die Nase vorn. Auswärts ging (fast) gar nichts. Zweimal rettete man sich in die Verlängerung und kassierte dort den entscheidenden Treffer, viermal blieb überhaupt kein Punkt übrig.