Gegner kommt mit neuem Cheftrainer

von Redaktion

Starbulls Rosenheim vor voller Hütte gegen Kaufbeuren? – Stürmer Bastian Eckl fehlt

Rosenheim – Jari Pasanen war überrascht: Einen Tag vor dem DEL2-Spiel bei den Starbulls Rosenheim hat der ESV Kaufbeuren seinen Cheftrainer Marko Raita entlassen und Co-Trainer Daniel Jun in die erste Reihe befördert. Und damit war das Gegnerstudium per Video für den Rosenheimer Trainer fast für die Katz. Vor dem Starbulls-Heimspiel am heutigen Freitag – Anspiel ist um 19.30 Uhr im Rofa-Stadion – haben sich die Voraussetzungen damit verändert.

„Es tut mir leid für ihn, er ist ein super Typ“, sagt Pasanen über Raita. Dessen Abgang im Allgäu ist mit „starken Abnutzungserscheinungen zwischen Cheftrainer und Mannschaft“ begründet worden. Natürlich haben da auch die jüngsten Ergebnisse eine Rolle gespielt, denn Kaufbeuren hat seit der Länderspielpause nur vier von 15 möglichen Punkten erzielt und hat die letzten vier Begegnungen allesamt verloren. „Die Karten werden dort jetzt neu gemischt, jeder Spieler muss sich dem neuen Trainer zeigen. Das gibt sicherlich Extra-Energie“, meint Pasanen, der sich aber nicht über vergeudetes Videostudium ärgert: „Wir wollten uns mehr darauf konzentrieren, was wir selbst machen.“

Und da machten vor allem die jüngsten Auswärtsspiele der Starbulls Spaß. Sowohl in Crimmitschau (2:1 nach Verlängerung) als auch in Selb (4:1) lieferten die Rosenheimer starke und kompakte Leistungen ab, waren vor allem in der neutralen Zone schon griffig und sorgten dort durch viele gewonnene Zweikämpfe und Scheibengewinne für gute Offensivaktionen. Dazu gehörte auch wieder Reid Duke, der in Selb erstmals nach abgesessener Sperre wieder mit dabei war – und der mit Chris Dodero gleich einen neuen Sturmpartner an seiner Seite hatte. „Das war für das erste Spiel überraschend gut. Er hat taktisch gleich alles verstanden und auch spielerisch Akzente gesetzt“, lobte Pasanen den neuen Angreifer, der gegen Kaufbeuren sein Heimdebüt geben wird. Natürlich an der Seite von Top-Torjäger Duke, denn: „Es scheint so, dass er ein guter Partner für Duke ist. Beide sind schnell und trickreich, bei beiden ist die Handlungsschnelligkeit hoch“, so der Starbulls-Trainer.

Der freut sich über ein weiteres Debüt: Förderlizenzspieler Niklas Länger läuft an der Seite von Dominik Kolb erstmals in der Rosenheimer Verteidigung auf. Pasanens Erwartungen an den 22-Jährigen: „Eine solide Defensive und einen schnellen ersten Pass im Aufbauspiel.“ Ansonsten müsse der Augsburger erst einmal die Mannschaft kennenlernen und das System verinnerlichen. Länger spielt anstelle des verletzten Hagen Kaisler, der in Selb von Eigengewächs Kilian Kühnhauser sehr ordentlich vertreten wurde.

Neben Kaisler fehlen bei den Starbulls auch noch Marius Möchel, Marvin Feigl und Bastian Eckl – bei Letzterem wird eine Kernspin-Untersuchung für eine genaue Diagnose sorgen, es droht aber auch ein mehrwöchiger Ausfall. So bestreiten die Starbulls das Heim-Duell gegen Kaufbeuren und wohl auch die Partie am Sonntag in Bad Nauheim mit elf Stürmern. Im Tor hat sich Pasanen für das Kaufbeuren-Spiel auf Tomas Pöpperle festgelegt: „Er steht voll im Saft, hatte zuletzt 94 Prozent Fangquote“, so der Rosenheimer Coach.

Dass es zwischen dem vergangenen Regensburg-Spiel und dem anstehenden Kaufbeuren-Match Parallelen gibt – Rosenheim kommt mit einem Auswärtssieg, der Gegner hat keinen Lauf und das Spiel wird vor einer stattlichen Kulisse ausgetragen – ist für Pasanen „purer Zufall“. Der Finne will auch damit aufräumen, dass die Starbulls bislang noch keinen Heimpunkt gegen bayerische Konkurrenten gesammelt haben. Die Heimspiele gegen Landshut, Selb und Regensburg gingen allesamt verloren. „Die Derbys haben für unsere Fans eine große Bedeutung“, sagt der Finne, „wir werden alles dafür tun, um diese Bilanz zu verbessern.“

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