Rosenheim – Sie können es doch noch: Die Starbulls Rosenheim haben nach zuletzt drei punktlosen Heimspielen in der DEL2 wieder einen Heim-Dreier eingefahren. Beim 9:4-Erfolg gegen die Wölfe Freiburg zeigte sich vor allem die Paradereihe der Gastgeber in Torlaune.
Wie wichtig die Kontigentspieler für die Starbulls sind, das haben Reid Duke und Co. gegen Freiburg eindrucksvoll bewiesen. Bei acht Toren war mindestens ein ausländischer Spieler beteiligt, keiner der vier Akteure blieb ohne Scorerpunkt. Vor allem das Duo um Reid Duke und Chris Dodero erwischte einen Sahne-Tag: Beide versenkten die Scheibe einmal selbst im Gehäuse, wobei das 6:2 von Duke, der bei angezeigter Strafe die Wölfe-Abwehr austanzte und unter die Latte vollendete, herausstach. Für Dodero war sein Treffer zum zwischenzeitlichen 3:2 der erste im Starbulls-Trikot. Zudem verbuchten beide Akteure je drei Vorlagen. „Wir haben einen Partner für Reid Duke gesucht und gefunden. Sie spielen gut zusammen, heute waren sie zudem sehr effektiv. Sie steigern sich von Spiel zu Spiel“, fand Starbulls-Trainer Jari Pasanen nur lobende Worte.
Dabei hätte die Partie für die Gastgeber kaum schlechter starten können: Erst neun Minuten waren gespielt, da schlug die Scheibe erstmals hinter Tomas Pöpperle ein. Reid Duke musste auf der Strafbank Platz nehmen, Freiburg nutzte den Platz eiskalt und erzielte durch Nikolas Linsenmaier den ersten Treffer des Abends. „Freiburg war im ersten Drittel spielbestimmend und hat uns unter Druck gesetzt. Das hat mir nicht gefallen“, beurteilte Pasanen die Anfangsphase. Doch lange hielt der Vorsprung nicht, denn Goldhelm Shane Hanna eröffnete die „Ausländer-Show“ vier Minuten später mit einem Handgelenksschuss ins Eck und stellte somit alles wieder auf Null. Das Spiel gedreht hat dann Sebastian Streu (18.), der nach Vorarbeit von Duke und Dodero nur noch einschieben musste.
Auch im zweiten Abschnitt gab es für Rosenheim erst den Dämpfer: Keine Minute war gespielt, da bestrafte Linsenmaier die schlechte Zuordnung der Starbulls und traf zum 2:2. Für die Hausherren war es eine Initialzündung: Chris Dodero (25.), Norman Hauner (29.), Denis Shevyrin (29.) und Reid Duke (31.) ließen die zahlreichen Gäste-Fans, die mit einem Sonderzug angereist waren, danach mit vier Toren in sechs Minuten verstummen. Die fast perfekte Phase der Rosenheimer fand dann allerdings ein abruptes Ende, als Valentino Klos nur 22 Sekunden nach dem 6:2 wieder auf drei Tore Abstand verkürzte.
Im letzten Drittel drehten die Gastgeber den Spieß dann um. Statt einen schnellen Treffer der Gäste zuzulassen, schlugen die Starbulls selbst zu – und das in Überzahl! Fast zwei Minuten lang spielten sich die Hausherren im Drittel fest. Letztlich war es Lukas Laub, der sich vor das Tor drehte und die Scheibe unter die Latte versenkte (46.) – die Vorlage ging auf das Konto von C.J. Stretch, der damit als Letzter der vier Kontigentspieler seinen Punkt feiern durfte. Doch die Freiburger steckten nicht auf – und wurden von den Starbulls eingeladen: Die Rosenheimer vertändelten die Scheibe in Überzahl an der gegnerischen blauen Linie, Eero Elo schnappte sich das Spielgerät und ließ Pöpperle keine Chance (47.). Doch die endgültige Entscheidung ließ nicht lange auf sich warten: Stefan Reiter nutzte bei einem langen Pass von Stretch sein Tempo und überlupfte David Zabolotny zum 8:4 (50.). Zabolotny war nach 29 Minuten für Luis Benzing in die Partie gekommen. Den Schlusspunkt setzte dann Manuel Strodel – in Überzahl, auf Vorarbeit von Duke und Dodero.
„Das tut den Jungs gut. Das Wichtigste waren die drei Punkte, die Gegentore wurmen mich aber. Heute war es in vielen Situationen ein Halli-Galli-Spiel von beiden Mannschaften. Vielleicht haben ein paar Spieler die Situation zu leicht genommen“, analysierte Jari Pasanen die Partie. Zum Powerplay sagt der Deutsch-Finne: „Wir bewegen die Scheibe ganz gut. Es gab heute Spielzüge, die wir bisher nicht gesehen haben. Es wird langsam besser, es ist aber nicht alles Gold, was glänzt.“
Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Wölfe Freiburg 9:4 (2:1,4:2,3:1). Starbulls: Pöpperle (Kolarz) – Tramm, Hanna; Vollmayer, Shevyrin; Möchel, Länger – Dodero, Streu, Duke; Laub, Stretch, Reiter; Stein, Strodel, Hauner; Cimmerman, Daxlberger, Handschuh.
Tore: 0:1 (9.) Linsenmaier/Hon – PP1; 1:1 (13.) Hanna/Möchel, Hauner; 2:1 (18.) Streu/Dodero, Duke; 2:2 (21.) Linsenmaier/Bowles, Nirschl; 3:2 (25.) Dodero/Möchel, Duke; 4:2 (29.) Hauner; 5:2 (29.) Shevyrin/Dodero, Tramm; 6:2 (31.) Duke; 6:3 (31.) Klos/Hahn; 7:3 (46.) Laub/Stretch, Hauner – PP1; 7:4 (47.) Elo; 8:4 (50.) Reiter/Stretch; 9:4 (56.) Strodel/Dodero, Duke – PP1.
Schiedsrichter: Singer/Ratz; Strafminuten: Rosenheim: 4, Freiburg 12; Zuschauer: 3856.