Rosenheim – Dreimal ist halt nur Bremer Recht, die Starbulls Rosenheim müssen sich das erst noch erarbeiten. Nach zwei überraschenden Siegen des DEL2-Aufsteigers gegen die Kassel Huskies schlug der Top-Favorit im dritten Aufeinandertreffen dann doch zurück – und zwar vom Resultat her deutlich. Die Eishockeyspieler von der Mangfall mussten sich dem Spitzenreiter mit 3:7 geschlagen geben. Gegenüber dem 3:2-Erfolg der Starbulls vom vergangenen Sonntag in Nordhessen lief diesmal einiges anders:
Die Torhüterleistung: „Man braucht eine sehr gute Torwartleistung“, hatte Starbulls-Trainer Jari Pasanen im Vorfeld der Partie als Schlüssel für einen dritten Sieg ausgemacht. Diesmal war Tomas Pöpperle nicht grandios, der Routinier ging nach dem fünften Gegentreffer sogar vorzeitig vom Eis. Auf der anderen Seite lieferte Philipp Maurer eine bemerkenswerte Partie ab. „Der junge Torwart hat zwei Drittel lang überragend gehalten“, musste Pasanen anerkennen.
Das Defensivverhalten: Kassel war bei Abprallern vor dem Rosenheimer Tor wacher – so bei den Treffern zum 0:1 und 0:3. Das vierte Gegentor entsprang einem bitteren Fehlpass von Norman Hauner und auch bei den weiteren Kassel-Toren war nicht allzuviel Gegenwehr vorhanden. Bezeichnend auch das siebte Tor der Hessen, als die Starbulls mit zwei Mann Überzahl einen Fehlpass produzierten und die Gäste ins leere Gehäuse trafen. „Da waren unerklärliche Scheibenverluste, das war traurig anzusehen“, erklärte Pasanen.
Die Effektivität vor dem Tor: Um gegen den Spitzenreiter zu gewinnen, braucht es eine famose Trefferqoute. Die war nicht vorhanden. Mehrmals parierte Maurer stark, vor allem bei Chancen im ersten Drittel. Oft wurden gute Schussgelegenheiten aber auch leichtfertig vergeben.
Die Energie: Pasanen schwärmte nach dem Sieg in Kassel, dass sein Team mit viel Energie gespielt habe. Die war diesmal zwischendurch komplett weg, als die Gäste binnen sechs Minuten und zwölf Sekunden von 2:0 auf 6:0 erhöhten. Der Spitzenreiter konnte auf vier volle Sturmreihen vertrauen, die auch Checks zu Ende fuhren – die Starbulls hielten da nur selten dagegen.
Und sonst? Ryan Olsen lieferte bei Kassel ein unspektakuläres Debüt, ihm war die fehlende Spielpraxis doch anzumerken, Nicht umsonst bestritt er die letzten Minuten nicht mehr. Für die Spieler gab es zudem kostenlose Bully-Übungsstunden, die dem Zuschauer den Nerv raubten. Für die Starbulls geht es am Sonntag um 17 Uhr in Dresden weiter.
Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Kassel Huskies 3:7 (0:2, 0:4, 3:1). Starbulls: Pöpperle (ab 36. Kolarz) – Hanna, Tramm; Shevyrin, Vollmayer; Möchel, Länger – Dodero, Streu, Duke; Laub, Stretch, Reiter; Cimmerman, Daxlberger, Feigl; Strodel, Hauner.
Tore: 0:1 (5.) Lowry/Weidner, Valenti, 0:2 (16.) Tschwanow/Keussen, Olsen, 0:3 (31.) Weidner/Valenti, Detsch, 0:4 (35.) Sykora/Bodnarchuk, 0:5 (36.) Korte/Detsch, Tschwanow, 0:6 (37.) McMillan/Sykora, 1:6 (45.) Reiter/Stretch, Laub – PP1, 1:7 (56.) Weidner/Lowry, Keussen – SH1/ENG, 2:7 (57.) Duke/Hanna, Strodel – PP1, 3:7 (60.) Reiter/Hauner, Vollmayer – PP2.
Schiedsrichter: Brill/Sicorschi; Strafminuten: Rosenheim 4, Kassel 31; Zuschauer: 3940.