Zwei persönliche Serien sind gerissen

von Redaktion

STARBULLS-STATISTIK Zweites Wochenende ohne Punkte – Reiters Überzahl-Doppelpack

Rosenheim – „What goes up must come down“ – den Titel des in Deutschland vor allem durch Alan Parsons bekannt gewordenen Song könnte man ganz gut auf das abgelaufene Wochenende der Starbulls anwenden. Denn dem überaus erfolgreichen Wochenende davor mit dem Rekordsieg gegen Freiburg und der Sensation in Kassel folgte diesmal eines ohne Punkte, das zweite der laufenden Saison. Allerdings hielt sich der Schaden für das Pasanen-Team aufgrund der inzwischen erfolgten leichten Entzerrung des Tabellenbildes in Grenzen. Denn während man damals durch die Niederlagen gegen Landshut und Ravensburg von Rang fünf auf 13 abstürzte, waren es diesmal lediglich drei Tabellenplätze (von sieben auf zehn).

Am Freitag wurde deutlich, dass für einen Aufsteiger gegen das absolute Top-Team der Liga halt alles passen muss, um zu siegen (was den Starbulls gegen Kassel ja bereits zweimal gelang), und was passiert, wenn eben nicht alles passt. Einem Sechs-Tore-Rückstand sah man sich ja heuer noch gar nicht gegenüber, und immerhin reichte der Wille und Charakter aus, um am Schluss – im Gegensatz zur Heimniederlage gegen Selb, die vor vier Wochen genau so hoch ausfiel – noch Ergebnis-Korrektur zu betreiben und wenigstens das Schlussdrittel zu gewinnen. Und es war ja auch nicht die höchste Niederlage gegen die Huskies. In der Saison 2014/15 dominierten die Nordhessen als Aufsteiger aus der Oberliga fast die gesamte Liga (Rang drei), aber ganz besonders die Starbulls, denen sie keinen einzigen Punkt in vier Spielen überließen und dabei gleich in den ersten beiden Partien (7:1 zuhause und 7:2 in Rosenheim) ein Statement setzten, das drei Jahre bis zum Rosenheimer Abstieg anhielt. In diesen drei Spielzeiten gewannen die Starbulls nur eine einzige von zwölf Partien, die schlechteste Zweitliga-Bilanz gegen alle Kontrahenten!

Immerhin konnten Duke & Co. wie schon im ersten Heimspiel gegen die Huskies fleißig das Powerplay trainieren. Und obwohl die Grün-Weißen heuer ja nicht gerade für ihre Überzahl-Power bekannt sind, gelangen ihnen in den drei Matches gegen Kassel bereits fünf Powerplay-Tore aus 24 Überzahlphasen. Die Huskies dagegen nützten nur eine einzige von zehn Rosenheimer Unterzahlphasen und ließen dazu noch (wie auch die Starbulls) einen Shorthander zu. Drei Überzahltore in einem Match hatten die Starbulls in der letzten Oberliga-Saison auch nur ein einziges Mal (gegen Lindau) geschafft. Das genaue Gegenstück dieser Bilanz ist übrigens die gegen Dresden. Gegen die Eislöwen blieben Stretch & Co. bisher in neun Powerplays von insgesamt zwölf Minuten Länge komplett erfolglos, ließen aber selbst in rund 19 Minuten Unterzahl gleich sechs Powerplay-Treffer zu (Misserfolgsquote aus zwölf Penalty-Killings: 50 Prozent)!

Speziell im Mittelabschnitt, als der Rückstand von 0:2 auf 0:6 anwuchs, brachen bei den Starbulls gegen Kassel alle Dämme. Vier Gegentore in einem Drittel hatten sie erst einmal zuvor kassiert, nämlich gegen Selb, und zwar ebenfalls im zweiten Drittel. Und der Viererpack der Huskies binnen 6:12 Minuten war ebenso Saison-Negativrekord wie die fünf Gegentore innerhalb von 14:56 Minuten. Und Dresden hat außer der Tatsache, dass sie bisher alle drei Begegnungen mit den Starbulls gewannen, noch ein gewisses Alleinstellungs-Merkmal. Sie gewannen beide ihrer Heimspiele, bei denen Vollmayer & Co. zum zweiten Pausentee in Führung gelegen hatten. Das hatte keines der drei Teams, wo diese Konstellation zuvor aufgetreten war (Selb, Bad Nauheim, Kassel), geschafft.

Ein Novum für diese Saison, und das gleich doppelt: In beiden Spielen des Wochenendes schossen die Starbulls in der letzten Spielminute ein Tor. Zuvor hatte die Bilanz dieser Minute 0:7 aus Rosenheimer Sicht gelautet. Und Reid Dukes Anschlusstreffer in Dresden war in noch einer Hinsicht neu, denn zum ersten Mal funktionierte die Maßnahme des sechsten Feldspielers bei leerem eigenem Tor. Zuvor war dies bereits fünfmal vom Gegner mit einem Empty-Net-Goal bestraft worden.

Allerdings endeten am Sonntag zwei individuelle Scorer-Serien. Shane Hanna blieb nach neun Spielen mit elf Scorerpunkten ebenso punktlos wie Stefan Reiter, der in fünf Partien in Folge (plus vier Assists) getroffen hatte. Reiter war übrigens am Freitag der erste Starbull, der in dieser Saison in einem Spiel zwei Powerplaytore erzielen konnte. Zuvor waren die Rosenheimer erst in drei Partien doppelt in Überzahl erfolgreich gewesen, aber jedes Mal mit zwei verschiedenen Torschützen.

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