Jari Pasanen weiß, wo der Nikolaus wohnt, und er hört gerne AC/DC

von Redaktion

„Hart gecheckt live“ mit dem Starbulls-Trainer und den Stürmern Dominik Daxlberger und Lukas Laub – Versprechen fürs Derby

Selfie mit Stürmer Lukas Laub: Starbulls-Fan Emily Wimmer aus Pfraundorf. Fotos Franz Ruprecht (3)/Hans-Jürgen Ziegler (2)

Rosenheim – Nicht nur die überraschend hohe Heimniederlage der Starbulls Rosenheim gegen Kassel war Thema beim Besuch von drei Starbulls-Größen an der Eisfläche beim Winterzauber im Rosenheimer Salingarten. Zu Gast beim Interview der OVB-Sportredaktion im Rahmen von „Hart gecheckt live“ waren Trainer Jari Pasanen, die Stürmer Dominik Daxlberger und Lukas Laub.

„Wir wollten unbedingt das Spiel gewinnen, gar keine Frage. Aber wir reden immer über Momente und wir hatten gegen Kassel zu viele schlechte davon“, sagte Trainer Jari Pasanen. Noch in der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte der Starbulls-Coach über die ersten beiden Tore: „Die würde ich gerne wieder zurückhaben. Das war ungefähr so, wie wenn man einem Kind die Schokolade wegnimmt.“ OVB-Sportredakteur Thomas Neumeier konnte Pasanen zwar nicht die Tore zurückgeben, aber er hatte für den Trainer zumindest eine Tafel Schokolade dabei.

Pasanen kritisiert die
„Show der Linesmen“

Bei den Starting Six, sechs Entweder-oder-Fragen, sollte Pasanen beantworten, ob ihm ein spektakuläres 8:6 oder ein biederes 1:0 lieber wäre: „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich ein Defensivfreund bin, aber wir haben so ein tolles Publikum. Und wenn wir 8:6 gewinnen sollten, dann nehme ich das lieber. Wir haben gegen Kassel wieder gesehen, was für fantastische Fans wir haben. Wir hatten im zweiten Drittel eine miserable Phase und trotzdem standen die Fans hinter uns.“

Als Dominik Daxlberger gefragt wurde, ob er als Kapitän dem Schiedsrichter gut zuredet oder ihm auch mal kräftig die Meinung sagen würde, meldete sich auch der Coach zu Wort: „Dazu möchte ich etwas sagen. Ich verstehe nicht, warum die Linesmen bei den Bullys so eine Show abziehen, als ob sie die Hauptfiguren auf dem Eis sind. Das ist jetzt neu dieses Jahr und fast jedes dritte Spiel wollen die Linienrichter den Spielern die Show stehlen. Ich persönlich habe gar kein Verständnis dafür. Die sollten einfach nur ihre Arbeit machen. Wenn man sie auf dem Eis gar nicht bemerkt, haben sie einen guten Job gemacht.“ Daxlberger sagte übrigens zum Thema Schiedsrichter: „Man neigt oft dazu, den Schiedsrichtern mal die Meinung zu geigen, aber meistens schadet das eher unserer Mannschaft. Man muss akzeptieren, was sie entscheiden, auch wenn wir nicht immer happy damit sind.“

„Bei Dodero würde
ich noch abwarten“

Lukas Laub sollte sich zwischen ruhigem Auswärtspublikum oder Hexenkessel entscheiden und die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Auf jeden Fall den Hexenkessel. Das hat was. Es motiviert einen nochmal ein Stück mehr, wenn man ausgepfiffen und angeschrien wird.“

Ein Thema war auch der zweimonatige Tryout-Vertrag von Stürmer Chris Dodero. Pasanen wurde gefragt, was er der Vorstandschaft raten würde, wenn es um einen festen Vertrag für Dodero geht: „Ich würde raten, abzuwarten. Der junge Mann ist erst angekommen, der muss erst mal die taktischen Dinge verinnerlichen und da ist er gerade dabei. Wir haben noch eine Ausländer-Lizenz, Tyler McNeely ist auch noch da und da muss man ganz vorsichtig überdenken, was wir machen. Vielleicht brauchen wir eine Ausländer-Lizenz für einen Torhüter, falls sich Tomas Pöpperle verletzt und Christopher Kolarz nach München muss. Es gibt viel zu überlegen und zurzeit würde ich schauen, wie sich die Sache entwickelt.“

Gesprochen wurde kurz vor dem Jahreswechsel auch über das Jahr 2023 und den Aufstieg in die DEL2. Lukas Laub wird dabei immer noch emotional, wenn er sich die Videos anschaut: „Das war für mich die mit Abstand wichtigste Erfahrung, die ich je gemacht habe. Vor allem mit Familie, Freunden in der Heimatstadt aufzusteigen, war sehr, sehr wichtig. Und auch der Unfall mit Mike Glemser berührt mich emotional sehr, wenn ich darüber nachdenke.“ Für ihn sei es auch etwas ganz Besonderes, wie „krass unsere Fans sind. Die hören nicht auf uns zu feiern und unterstützen uns auch nach einem 0:6-Rückstand gegen Kassel.“ Für Laub ist und bleibt es für immer eine Erinnerung, dabei gewesen zu sein, „wieder so einen Hype im Rosenheimer Eishockey mit entfachen zu können. Das ist schon sehr cool und bleibt für immer.“

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als Lukas Laub erzählte, wie er das entscheidende Tor von Brad McGowan erlebte: „Mit heruntergezogener Hose. Ich hatte einen Krampf, weil für mich als Sprinter das Spiel schon zu lang ging. Unser Physio hat mir auf der Bank die Beine massiert, dann fiel das Tor und ich bin mit heruntergezogenen Hosen irgendwie in den jubelnden Haufen rein.“ Laub ist übrigens auch der Kabinen-DJ bei den Starbulls und hat für die Rosenheimer Fans auch ein, zwei Musik-Tipps: „Klassiker von Fleetwood Mac oder Tracy Chapman gehen immer. Egal in welcher Altersklasse.“ Und was sagt Jari Pasanen dazu: „Ich finde gut, was die Jungs in der Kabine auflegen, aber ich stehe eher auf 80er-Rock und AC/DC, aber das mögen die Spieler nicht so gerne.“

Dafür weiß Jari Pasanen viel über den Nikolaus beziehungsweise den Weihnachtsmann, denn der kommt der Sage nach aus Finnland: „Aus Rovaniemi in Lappland und er heißt bei uns Joulupukki. Ich habe ihn zwar noch nicht gesehen, aber in seiner Heimatstadt war ich schon. Das ist ein älterer Mann, der viele Helfer hat, und die reisen in Finnland überall hin und beobachten die Kinder.“

„Botschaft der
Fans mitbekommen“

Pasanen selbst beobachtet lieber seine Spieler, die auch schon auf das Derby am kommenden Freitag gegen Landshut vorausblicken. Kapitän Dominik Daxlberger verspricht: „Wir haben die Botschaft von unseren Fans mitbekommen. Wir wollen das Derby auf jeden Fall auch für die Fans gewinnen und dann schöne Weihnachten haben. Dafür werden wir alles tun.“

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