Ruhpolding – „Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden“: Diese Bilanz zieht Trainer Tobias Reiter (Oberwössen) nach mehreren Wochen in Skandinavien, in denen drei Stationen des IBU-Cups ausgetragen wurden. Bei den Wettbewerben in Kontiolahti (Finnland), Idre (Schweden) und Sjusjöen (Norwegen) überzeugten sowohl die Biathleten des Deutschen Skiverbands insgesamt als auch speziell die Aktiven aus dem Stützpunkt Ruhpolding. Reiter – im DSV verantwortlich für den Perspektivkader und zugleich einer der Trainer am Stützpunkt – stellte neben vielen guten Gesamtergebnissen fest: „Es war vor allem erfreulich, dass wir auch läuferisch näher an die zweite Mannschaft von Norwegen herangerückt sind.“
Dazu beigetragen hatten auch die deutschen Skitechniker. Nach dem Flourwachsverbot wurden die Karten bei der Präparierung neu gemischt – und das deutsche Team „ist da derzeit sogar eher leicht im Vorteil gegenüber den anderen Nationen“, lobt Reiter.
Dabei wurden die Wettkämpfe bei hervorragenden Bedingungen, aber auch bitterer Kälte ausgetragen. „Es war bis zu minus 27 Grad kalt, die Höchsttemperatur in dieser Zeit waren fünf Grad minus. Da ist es schon eine Herausforderung, dass alle fit bleiben.“
Dennoch wurde das Team zeitweise durch Krankheiten dezimiert. So musste etwa Nachrücker Philipp Lipowitz (DAV Ulm) nach seinem Einsatz in Schweden wegen Corona passen, zum Abschluss erkrankte vor dem Massenstart 60 in Sjusjöen auch noch Lucas Fratzscher (WSV Oberhof).
Doch es gab auch Dezimierungen aus erfreulichem Grund: Die 21-jährige Rosenheimerin Johanna Puff (SC Bayrischzell) gewann in Idre den ersten Sprint und gab in Lenzerheide ihr Weltcup-Debüt. Sie belegte im Sprint den 61. Platz und hatte 2,3 Sekunden Rückstand auf Rang 60, der ihr noch den Einzug in den Verfolgungslauf beschert hätte. „Sie hat sich auf jeden Fall sehr gut verkauft“, lobt Reiter. Julia Kink (WSV Aschau) wurde Neunte und Lisa Spark (SC Traunstein) lief vom 20. auf den 14. Platz. Den Massenstart gewann Tannheimer (18 Jahre), Kink wurde Elfte. Allerdings war der letzte Wettbewerb etwas erschwert: „Beim Anschießen war es extrem neblig, deshalb hatten alle Athleten beim Gewehr Nebelkörner drin. Als dann kurz vor dem Wettkampf der Nebel wegzog, konnten wir darauf nicht mehr optimal reagieren“, beichtet Reiter, ansonsten jedoch „haben sich unsere Sportler am Schießstand sehr stabil mit guten Leistungen präsentiert.“who