Starbulls wollen Fans Derbysieg schenken

von Redaktion

Heute, Freitag, kommt Landshut ins ausverkaufte Rofa-Stadion – Letzter Erfolg 2019

Rosenheim – Es ist das Spiel der Spiele für die Starbulls-Fans, sozusagen die „Mutter aller Eishockeyderbys“– zumindest aus grün-weißer Sicht. Wenn die Rosenheimer Eishockeyspieler auf den EV Landshut treffen und das auch noch so kurz vor Weihnachten, haben die Starbulls-Anhänger nur einen Wunsch: endlich einen Sieg gegen den Erzrivalen aus Niederbayern. Darauf mussten die Rosenheimer nicht nur in der bisherigen Saison vergeblich warten, denn beide Duelle gegen den EVL gingen mit 1:4 verloren, sondern der letzte Sieg liegt schon fast fünf Jahre zurück und der letzte Erfolg in der DEL2 bereits knappe neun Jahre. Am 11. Januar 2019 stand es nach Penaltyschießen 3:2 für die Starbulls. Torschütze des Siegtores war Vitezslav Bilek, der den entscheidenden Penalty verwandelte. Den letzten Sieg in der DEL2 gab es am 20. Februar 2015. 3:0 gewannen die Starbulls. Die Torschützen waren: Tim Kunes, Marcus Götz und Stephen Schultz.

Das sind lange Durststrecken für die Rosenheimer Zuschauer und das wissen auch die Starbulls-Spieler vor dem bereits lange ausverkauften Heimspiel am Freitag, 19.30 Uhr, im Rofa-Stadion. Egal, wen man fragt – die Spieler wissen ganz genau, was am Freitag, zwei Tage vor dem Heiligabend, zu tun ist. Beim Blick in die verschiedenen Foren oder in Gesprächen mit den Rosenheimer Fans hört man immer wieder: Ein Sieg zwei Tage vor Heiligabend gegen Landshut wäre das schönste Weihnachtsgeschenk. Nur beim Gedanken daran leuchten die Augen der Fans wie bei kleinen Kindern, wenn sie die verpackten Geschenke unter dem Christbaum sehen.

Die Aufeinandertreffen der beiden Teams in den letzten 40 Jahren waren geschichtsträchtig und vor allem die Spiele im Halbfinale auf dem Weg zur ersten deutschen Meisterschaft 1982 sind nicht nur den älteren Eishockey-Fans ein Begriff. Dabei fügten die Rosenheimer den Niederbayern in deren Halle zwei bittere Niederlagen zu. Nicht minder grausam für die Landshuter Fans war am 3. Januar 1997 der Treffer von Jim Hiller zum 3:2-Sieg nach 93 Sekunden in der Overtime, der für Rosenheim den Einzug in die Play-off-Runde bedeutete. „Hiller, Hiller – Landshut-Killer“ skandierten die Rosenheimer Fans noch lange Zeit nach diesem Erfolg.

Aber auch das gehört zur Derby-Wahrheit: Es gab auch einige bittere Niederlagen für die Rosenheimer, allen voran der 7:1-Erfolg der Landshuter im Zweitligafinale 2012. Es tat weh, die Landshuter Spieler auf dem Rosenheimer Eis feiern zu sehen, und auch die bis dato höchsten Siege in den Aufeinandertreffen des Oberbayern/Niederbayern-Duells gelangen den Landshutern: 1:11, 0:9, 1:7, 0:6 – deftige Klatschen.

Revanche für solche Ergebnisse erwarten die Rosenheimer Fans nicht. Ihnen würde am Freitag schon ein Sieg mit einem Tor Vorsprung reichen.

Wenn die Rosenheimer in diesem Spiel einen Vorteil haben, dann sind es die heimischen Fans. „Die pushen uns, die Fans sind unser siebter Spieler“, sagte Stürmer Sebastian Streu im OVB-Starbulls-Podcast „Hart gecheckt“. Ein gravierender Unterschied zwischen beiden Teams ist auch die Akzeptanz der beiden Trainer bei den Fans. Während Jari Pasanen bei den Starbulls unumstritten ist und hohes Ansehen genießt, muss sich Heiko Vogler seit Saisonbeginn harte Kritik der Landshuter Fans, von denen am Freitag mindestens 800 nach Rosenheim kommen, gefallen lassen.

„Spieler kommen und gehen, doch das Problem bleibt!“ Mit diesem Transparent machte sich der Landshuter Fanblock laut „la-rundschau.de“ zuletzt Luft gegen den Trainer und flankierte alles mit „Vogler raus“-Sprechchören.

Der EV Landshut ist übrigens knapp hinter Tabellenführer Kassel zweitbeste Auswärtsmannschaft der DEL2 und holte 26 seiner bislang gesammelten Punkte in fremden Stadien. Das macht die Aufgabe für die Rosenheimer nicht einfacher.

Obwohl die Starbulls am letzten Wochenende beide Spiele verloren haben, gab es durchaus positive Aspekte, denn das Überzahlspiel der Rosenheimer hat sich deutlich verbessert und die Zusammenstellung der Sturmreihen scheint zu passen. So zumindest sieht es auch Stürmer Sebastian Streu, der sich als Center zwischen den beiden Kontingentspielern Reid Duke und Chris Dodero pudelwohl fühlt.

Auch privat versteht sich das Trio bestens. Bei einer Einladung zum Abendessen zu Hause bei Sebastian Streu schworen sich die anwesenden Spieler, alles dafür zu tun, um Sieg und Punkte in Rosenheim zu behalten. Für die Fans und mit den Fans.

Fragezeichen hinter Stürmer Manuel Strodel

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