„Der Weltcup soll wieder ein Fest für alle Ruhpoldinger sein“

von Redaktion

OK-Chef Timo Gerhold freut sich auf die Veranstaltung in der Chiemgau-Arena – Service für die Zuschauer wird verbessert

Ruhpolding – Vor knapp einem Jahr hatte er noch „inkognito“ als Beobachter den Biathlon-Weltcup in der Ruhpoldinger Chiemgau-Arena erlebt, nun ist er einer der „Macher“ des Großereignisses: Timo Gerhold. Denn er ist seit 1. April neuer Geschäftsführer der Chiemgau-Arena GmbH und zugleich Chef des Weltcup-Organisationskomitees.

Seine Vorfreude ist groß: „Wir sind bei den Vorbereitungen voll im Zeitplan“, berichtet er im Hinblick auf den kommenden Weltcup, der vom 9. bis zum 14. Januar 2024 in der Arena stattfindet. „Der Weltcup soll wieder ein Fest für alle Ruhpoldinger sein, auf das sie alle stolz sind“, wünscht sich der gebürtige Hesse. Dafür wurde daran gearbeitet, das Umfeld für die Fans zu verbessern. Dabei soll der Shuttle-Service besser laufen, der Championspark in der Ortsmitte ist wieder stärker ins Geschehen einbezogen, und als Neuerung gibt es einen Fanmarsch zur Arena.

Allgemein sieht Gerhold hervorragende Voraussetzungen für eine gelungene Veranstaltung. Zum einen sei man im sportlichen Bereich, beim VIP-Zelt und bei den Zuschauerbereichen gut im Zeitplan. Auch eine neue Sicherheitszentrale für die „Blaulicht-Organisationen“ wurde bereits aufgebaut, unter anderem sei die Feuerwehr Ruhpolding täglich mit über 20 Leuten aktiv.

Zugleich sei dank des Schneedepots bereits seit Mitte November eine gute Auflage für die Strecken geschaffen worden, die eifrig für das Training genutzt wurden. „Wir nutzen jedes günstige Beschneiungsfenster, um an der Strecke oder auch im Depot noch genügend zu beschneien. Alois Reiter, Hubert Neidhardt und ihr Team arbeiten da super. Da haben wir Experten, auf die auch andere Standorte schauen.“ Beschneit werde „ab etwa minus vier Grad, dann ist es am energieeffizientesten“. Überhaupt spiele Nachhaltigkeit eine große Rolle. „Bei uns ist zum Beispiel die Heizung des VIP-Zelts eine Biomasse-Heizung, bei dieser sind wir als wohl erster Weltcup CO2-neutral“, freut er sich. Bei den Fahrzeugen – besonders den Pistenraupen – versuche man, diese mit Biomassekraftstoffen zu betreiben. Hinzu kommt: Es gibt ein Pfandsystem bei Bechern.

Die Anreise mit dem Zug ist ab Traunstein für die Fans kostenlos, in Ruhpolding geht es mit dem Shuttle-Service weiter. „Wir haben aus den Kritiken des Vorjahres gelernt und die Kapazitäten erhöht. Schließlich ist die Anreise der erste und letzte Eindruck, den die Fans von der Veranstaltung mitnehmen“, sieht er eine hohe Priorität darin, dass der Transport der Zuschauer gut gewährleistet ist. Allerdings: „Es ist schwierig, ausreichend Busse und Fahrer zu bekommen, aber wir tun alles dafür.“

Ansonsten jedoch „sind wir glücklich und dankbar dafür, dass wir wieder ausreichend viele Helfer haben. Denn ohne sie, ohne die Vereine, die Gemeinde und die Bürger wäre so eine Veranstaltung nicht darstellbar.“ Es sei „schon besonders, dass die Gemeinde so viel Herzblut einbringt. Wir wollen das Gemeinschaftsgefühl stärken und entwickeln.“ Das scheint gut anzukommen, denn es sei hervorragend, dass „im Augenblick wirklich alle Beteiligten an einem Strang ziehen.“

Erfreulich hoch ist das Interesse der Fans. „Wir sind mit dem Vorverkauf bisher sehr zufrieden. Wir hatten sehr früh eine hohe Nachfrage, und der starke Einstieg der deutschen Biathleten in die Saison hat noch mal einen Schub gegeben. Wir sind auch stolz darauf, dass unsere Stützpunkt-Athleten der Weltspitze angehören.“ Ebenso günstig sei das attraktive Programm. Den Staffeln der Frauen (Mittwoch, 10. Januar) und Männer (11. Januar) folgen die Sprints (Freitag Frauen, Samstag Männer) und am Abschlusstag die Verfolgungsrennen.

Obwohl man die Kapazität der Haupttribüne um einen Block erhöht habe, „ist sie für den Sonntag fast ausverkauft und für den Samstag gibt es auch nur noch wenige Plätze“. Er verweist darauf, „dass auch unsere Sonnentribüne ja sehr attraktiv ist. Zumal wir diesmal mehr Videoleinwände im Stadion haben werden, damit die Zuschauer von allen Standorten aus die Rennen gut verfolgen können.“ Letztlich rechnet er damit, „dass wir wohl am Wochenende pro Tag rund 20000 Zuschauer haben werden, an den Tagen davor etwas weniger“.

Im Championspark finden nach einer Pause heuer wieder zwei Siegerehrungen statt – am Donnerstag für Damen- und Herrenstaffeln, am Samstag für die Sprints von Damen und Herren. Der Eintritt in den Park ist mit Weltcup-Tickets kostenlos, „zudem können Ruhpoldinger Bürger am Mittwoch mit der Bürgerkarte kostenlos in den Park“. Klar sei: „Wir wollen den Ort und seine Vereine miteinbinden.“ Der Skiclub Ruhpolding ist ja ohnehin mit federführend für den Weltcup und unter anderem für die Versorgung der Gäste in der Arena zuständig. Dafür hat der Skiclub teilweise neue Hütten erstellt, die er zum Großteil selbst betreibt, doch es gibt unter anderem auch drei Hütten für die weiteren Ruhpoldinger Vereine. „Und die zwei Ruhpoldinger Trachtenvereine sind in die Bewirtung im VIP-Zelt integriert.“ who

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