Kolbermoor – Das Final-Four-Endrundenturnier vom letzten Wochenende in Berlin, das ihnen durch eine sehr gute Mannschaftsleistung einen hervorragenden zweiten Platz eingebracht hat, ist für Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen abgehakt. Nun gilt es, den Fokus auf den Ligaalltag zu richten, der für das Team um ihren Trainer Michael Fuchs eine mehr als spannende Rückrunde mit sich bringen wird. Den Auftakt macht man dabei am Sonntag beim SV Böblingen.
So recht will man sich ja nicht an den 5. November vergangenen Jahres erinnern. Da kassierte man gegen das Quartett aus Baden-Württemberg eine 3:6-Heimniederlage. Im ersten Paarkreuz ging man dabei sogar ganz leer aus. Die Damen um deren Legende Qianhong Gotsch – die Deutsch-Chinesin ist mit 55 Jahren die älteste Spielerin in der Tischtennis-Bundesliga, aber immer noch eine Topsportlerin – sprachen damals von einem überraschenden Sieg. Michael Fuchs sieht das ein wenig anders und bemerkte: „Böblingen hat nun mal ein sehr gutes erstes Paarkreuz“. Gemeint hat er da auch Annett Kaufmann, die in der Vorrundenbegegnung Kristin Lang in drei Sätzen beziehungsweise Hana Arapovic in vier Durchgängen geschlagen hat und zudem eine außerordentlich gute Bilanz erspielt hat.
Auch wenn Kolbermoors erstes Paarkreuz momentan nicht ganz so spielt, wie sich Fuchs das vorstellt, so hat er doch die Hoffnung, dass man hier zumindest einen Punkt holen kann. Auch wenn sich sein Wunsch erfüllen sollte, mit einem Punkt kommt man natürlich noch nicht weit. Da muss – abgesehen von den Eingangsdoppeln – aus dem zweiten Paarkreuz etwas kommen. „Das wäre die Pflicht, hier zu gewinnen“, meinte er. Und nach der Papierform zu urteilen, dürfte hier etwas drin sein. Sowohl der Inderin Swastika Ghosh wie auch der Abwehrspielerin Svetlana Ganina darf man große Chancen einrechnen, erfolgreich zu sein.
Allerdings hat jede Regel eine Ausnahme und die heißt Airi Avameri, mit der sich Böblingen zur Rückrunde verstärkt hat. „Ich kenne sie nicht. Ich weiß nur, dass sie beim TuS Uentrop gespielt hat. Und als wir mit der zweiten Mannschaft in der 2. Bundesliga gegen Uentrop gespielt haben, war sie nie dabei.“ Bleibt jetzt nur zu hoffen, dass es nicht ausgerechnet die Estin ist, die Kolbermoors Damen ein mögliches Erfolgserlebnis vermiest. Denn der Tabellensiebte hat in der Rückrunde jeden Punkt bitter notwendig.