Die goldene 38. Spielminute

von Redaktion

Starbulls schlagen Bad Nauheim 6:2 – Doppelschlag vor der zweiten Pause

Rosenheim – Wer hätte denn damit gerechnet? Die Starbulls Rosenheim haben die Roten Teufel aus Bad Nauheim in der DEL2 deutlich 6:2 besiegt. Dabei haben die Rosenheimer Eishockeyspieler gleich zwei negative Serien auf einmal beendet. Denn: Der Erfolg im Heimspiel war zudem auch der erste Dreier seit dem 10. Dezember. Damals schlugen die Starbulls Spitzenreiter Kassel 3:2.

Die zweite Serie dürfte so rekordverdächtig sein. Seit der Heim-Niederlage gegen Kassel am 15. Dezember haben die Starbulls nämlich kein Tor mehr in Überzahl erzielt. Fast einen Monat und acht erfolglose Partien später hat es im Powerplay wieder geklingelt. Stefan Reiter baute mit seinem Direktschuss in der zwölften Minute die Führung auf 2:0 aus und beendete die lange Durststrecke.

Zuvor hatte Maximilian Vollmayer da weitergemacht, wo er im letzten Heimspiel aufgehört hat: beim Toreschießen. Keine drei Minuten waren absolviert, da vollendete der Verteidiger nach einem Querpass zur frühen Führung. „Wir haben gut angefangen. Das erste Überzahl haben wir sehr überzeugend gespielt und ein schönes Tor geschossen“, lobte Starbulls-Trainer Jari Pasanen. Diese Führung hätte Sebastian Cimmerman nach elf Minuten ausbauen können, der junge Angreifer scheiterte aber aus kurzer Distanz am Gäste-Keeper. Die 2:0-Führung nach 20 Minuten war durchaus verdient. Zwar spielten die Gäste körperbetonter, doch die Gastgeber agierten spritziger vor beiden Toren.

Dieses Bild änderte sich allerdings im zweiten Abschnitt. Bad Nauheim kam mit Feuer aus der Kabine und spielte Rosenheim mehrmals im eigenen Drittel fest. Die erste große Annäherung auf den Kasten kam von Marius Erk, er traf nach nur zwei Minuten den Außenpfosten. Der Anschlusstreffer deutete sich an, nach 28 Minuten fiel er dann auch: Julian Lautenschlager feuerte einen Schlagschuss von der blauen Linie und versenkte die Scheibe im Kreuzeck.

Auch danach waren die Gäste die bessere Mannschaft, selbst eine fünfminütige Überzahl für Rosenheim – die ohne große Torchance versandte – änderte daran erstmal nichts. „Es gab nicht viele Phasen, in denen wir schlecht waren. Die schlechteste Phase war, als wir fünf Minuten Überzahl hatten. Die erste Überzahl hat gut funktioniert. Wir waren in Führung, vielleicht sind wir das dann zu locker angegangen. Da haben wir fast gar nichts zustande gebracht“, analysierte Pasanen diese Situation.

Erst in der 38. Minute folgte der nächste Treffer – und da stellten die Starbulls alles auf den Kopf. Lukas Laub und C.J. Stretch bauten die Führung innerhalb von einer Spielminute auf 4:1 aus und sorgten für eine Vorentscheidung. Für Stretch war es der erste Saisontreffer im Rofa-Stadion.

Der US-Amerikaner hatte dann auch Blut geleckt. Nur 15 Minuten nach seinem ersten Heimtor legte er noch das zweite nach. Sein Treffer in eigener Unterzahl sollte in der 52. Minute aber nicht der einzige Torerfolg bleiben, denn nur wenige Sekunden später netzte mit Tyler McNeely auch der nächste Amerikaner ein. „Insgesamt war es eine gute Mannschaftsleistung. Ich möchte Stretch hervorheben, er hat ein gutes Spiel gemacht. Und auch McNeely hat seinen Job richtig gut gemacht. Seine Frau liegt im Krankenhaus, sie erwarten noch heute ein Kind“, verteilte der Starbulls-Coach Extra-Lob.

Die Partie war nach diesem zweiten Doppelschlag entschieden, der Überzahl-Treffer von Fabian Herrmann drei Minuten vor dem Ende war nur noch Ergebniskorrektur.

Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – EC Bad Nauheim 6:2 (2:0,2:1,2:1). Starbulls: Pöpperle (Kolarz); Hanna, Tramm; Kolb, Vollmayer; Möchel, Länger; Laub, Stretch, Reiter; Cimmerman, McNeely, Handschuh; Strodel, Streu, Duke; Eckl, Daxlberger, Hauner, Feigl.

Tore: 1:0 (3.) Vollmayer/McNeely; 2:0 (12.) Reiter/Vollmayer, Stretch – PP1; 2:1 (29.) Lautenschlager/Fischer, Lunemann; 3:1 (38.) Laub/McNeely; 4:1 (38.) Stretch/Laub, Vollmayer; 5:1 (52.) Stretch/Laub – SH1, Mc Neely; 6:1 (52.) McNeely/Eckl; 6:2 (58.) Herrmann/Lautenschlager, Fischer – PP1.

Schiedsrichter: Singer/Gossmann; Strafzeiten: Rosenheim 13, Bad Nauheim 11 plus Spieldauer gegen Dersch; Zuschauer: 4139.

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