Starbulls waren zu lange in der Kabine

von Redaktion

Rosenheims Eishockeyspieler verlieren in Kaufbeuren mit 2:5 – Hanna wird operiert

Kaufbeuren – Die Starbulls Rosenheim haben nicht nur das DEL2-Spiel in Kaufbeuren verloren, sondern auch ihren „Marathon-Mann“. Denn auf der Pressekonferenz nach der 2:5-Niederlage verkündete Trainer Jari Pasanen die große Hiobsbotschaft: Shane Hanna wird bereits am Montag operiert. Der kanadische Verteidiger plagt sich schon seit Wochen mit einem Bruch am Handgelenk herum, was ihn aber nicht daran gehindert hatte, Spiel für Spiel ein riesiges Pensum an Einsatzminuten und Leistungsbereitschaft an den Tag zu legen. Nun war aber der Zeitpunkt gekommen, an dem es nicht mehr möglich war. Schon im Laufe der vergangenen Woche hatte sich herauskristallisiert, dass in Sachen Hanna-Verletzung eine baldige Entscheidung fallen würde. Nun ist sie da – und die Starbulls brauchen Ersatz für den Kanadier.

Bitter war, dass Hanna in seinem möglicherweise letzten Spiel für Rosenheim – laut OVB-Informationen sind wohl die halbe DEL2 und auch DEL-Clubs hinter dem Verteidiger her – gleich ein folgenschwerer Fehler unterlaufen war. Hinter dem eigenen Tor beförderte er die Scheibe an die Gastgeber weiter, ein Pass vors Tor – und schon war Kaufbeuren durch Jere Laaksonen mit 1:0 in Führung gegangen. 34 Sekunden waren da erst gespielt. „Es war ein außergewöhnlicher Fehler unseres besten Spielers“, kommentierte Pasanen diese Szene.

Danach hatte Kaufbeuren mehr vom Spiel, brachte die Scheibe aber nicht an Tomas Pöpperle vorbei. Auf der anderen Seite waren Rosenheimer Chancen Mangelware. „Wir hatten zu wenig Scheibenkontrolle, unnötige Scheibenverluste und zu viele Fehlpässe. So konnten wir keinen Druck aufbauen und hatten zu wenig Schüsse“, erklärte Pasanen.

Zumal sein Team auch zu Beginn des zweiten Drittels noch in der Kabine war – denn da dauerte es ganze 29 Sekunden, ehe Rosenheim den nächsten Gegentreffer fressen musste. Nach einem verlorenen Zweikampf liefen die Gastgeber in Überzahl auf die Starbulls-Verteidigung, spielten es schnell und John Lammers hatte freie Bahn. Immerhin fingen sich die Gäste und kamen wieder zurück – wie auch Sebastian Streu, der mit viel Tempo auf Kaufbeurens Orendorz – der übrigens keine Anstalten machte, in diesem Duell die Scheibe zu erreichen – prallte und im Gesicht blutend vom Eis musste.

Aber Streu war dann wieder da, als sich Rosenheim herantastete. Und Reid Duke die Starbulls im letzten Drittel zum Anschlusstreffer hämmerte. Doch es dauerte dann nur 46 Sekunden, ehe Kaufbeuren wieder mit zwei Toren Abstand vorne lag. Micke Saari schloss ein auf engem Raum schnell durchgeführtes Zusammenspiel mit dem Tor zum 3:1 ab. „Die hatten immer die richtige Antwort parat“, musste Starbulls-Angreifer Stefan Reiter anerkennen. Eben jener Reiter ließ die Pasanen-Truppe noch einmal hoffen, als er bei einem Streu-Zuspiel passend zur Stelle war.

Rosenheim schnupperte an der Verlängerung und hatte Pöpperle durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Dann bekamen die Starbulls den Puck an der Bande aber nicht in den Griff, Sami Blomqvist war durchsetzungsstärker und traf zum 4:2 ins verwaiste Gehäuse. Als der Starbulls-Goalie dann wieder zwischen den Pfosten stand, bezwang ihn Max Oswald ein weiteres Mal. „Es war kein hochklassiges Spiel, sondern ein Spiel, in dem man die Fehler vermeiden musste. Das haben wir nicht geschafft. Solche Fehler sind uns zuletzt nicht passiert“, rätselte der Rosenheimer-Trainer.

Für die Starbulls geht es bereits am Dienstagabend um 19.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen Crimmitschau weiter. Dann wohl auch nur mit drei Kontingentspielern. Tyler McNeely, der in Kaufbeuren fehlte, weil er Vater einer Tochter wurde, kehrt ins Team zurück. Dafür fehlt nun Hanna, und auch der Einsatz von Chris Dodero ist offen.

Spielstatistik: ESV Kaufbeuren – Starbulls Rosenheim 5:2 (1:0, 1:0, 3:2). Starbulls: Pöpperle (Kolarz) – Hanna, Tramm; Kolb, Vollmayer; Möchel, Länger – Laub, Stretch, Reiter; Hauner, Daxlberger, Eckl; Strodel, Streu, Duke; Handschuh, Feigl, Cimmerman.

Tore: 1:0 (1.) Laaksonen/Blomqvist, 2:0 (21.) Lammers/Spurgeon, Gorcik, 2:1 (43.) Duke/Stretch, 3:1 (43.) Saari/Blomqvist, Burghart, 3:2 (57.) Reiter/Streu, Tramm, 4:2 (59.) Blomqvist/Laaksonen, Watson – ENG, 5:2 (60.) Oswald.

Schiedsrichter: Hinterdobler/Haupt; Strafminuten: Kaufbeuren 4, Rosenheim 12; Zuschauer: 2632.

Artikel 5 von 11