Rosenheim – Wer sich in Starbulls-Kreisen auf ein zweites Wochenende mit mehr Plus- als Minuspunkten gefreut hatte, wurde leider enttäuscht. Vier Punkte waren es durch die Overtime-Siege gegen Selb und Bietigheim davor, diesmal lief es lediglich auf ein ausgeglichenes Wochenende hinaus. Zu wenig, um die Playdown-Ränge zu verlassen, genug, um nicht weiter in der Tabelle abzurutschen.
Endlich wieder ein Drei-Punkte-Sieg
Was allerdings zuversichtlich stimmte: Nach neun Partien mit Niederlagen oder Teilerfolgen stand am Freitag endlich wieder einmal ein Drei-Punkte-Sieg im Protokoll, der darüber hinaus auch noch mit einer absoluten Klasseleistung herausgespielt wurde. Leider konnte man das viel zitierte „Momentum“ zwei Tage später nicht auf die Reise nach Kaufbeuren mitnehmen, sodass man zum dritten Mal in dieser Saison gegen die dortigen Joker leer ausging. Krasser Unterschied zwischen den beiden Gegnern des Wochenendes: gegen Kaufbeuren drei Niederlagen, null Punkte, 5:13 Tore, gegen Nauheim drei Siege, acht Punkte, 14:7 Tore.
Nach 49 Minuten
ein Überzahltor
Und nicht zu vergessen: Die Starbulls konnten endlich wieder einmal einen
Powerplay-Treffer bejubeln! Unglaubliche 49 Minuten (!) war man zuvor mit einem oder zwei Mann mehr erfolglos geblieben und hatte dabei auch noch ein Tor kassiert, bis endlich Stefan Reiter gleich im ersten Überzahlspiel gegen Nauheim den Bann brach. Leider schloss sich dann aber eine weitere verpasste Fünf-Minuten-Überzahl an, und auch in Kaufbeuren blieben wieder zwei Strafzeiten ungenutzt – hoffentlich nicht der Auftakt zu einer weiteren „Powerless“-Serie!
Immerhin muss man Pasanens Jungs zugutehalten, dass sie in Unterzahl weitaus besser agieren als noch vor Wochen, ließen sie doch in den letzten sechzehn eigenen Unterzahlphasen nur einen einzigen Treffer zu und erzielten selbst sogar einen Shorthander. Vor dem Powerplaytor gegen Nauheim waren vier Spiele lang, von Empty-Net-Goals abgesehen, alle siebzehn Tore (neun für, acht gegen Rosenheim) bei Fünf gegen Fünf gefallen. Während die Starbulls auch in den bisherigen Matches gegen Bietigheim, Dresden und Ravensburg noch kein Powerplay-Tor erzielten, ist die Bilanz gegen Kaufbeuren noch ein bisschen extremer. Es fiel nämlich noch überhaupt kein Tor in 12 Minuten Überzahl für die Starbulls und 18 Minuten für Kaufbeuren. Bei weitem nicht alltäglich!
Der zweithöchste Saisonsieg
Nach den durchwegs hauchdünnen Erfolgen der letzten Spiele ließen es die Starbulls gegen Nauheim mächtig krachen. Das 6:2 war der zweithöchste Saisonsieg nach dem 9:4 gegen Freiburg. Sechs Treffer hatten sie zuvor erst zweimal geschossen, jeweils 6:3 gegen Krefeld und Crimmitschau. Was aber besonders verblüfft: Für die sechs Treffer gegen Krefeld und Crimmitschau war ein Kollektiv von zwölf bzw. sogar vierzehn Spielern verantwortlich, während sich die sechs Tore plus neun Assists gegen die Hessen auf einen kleinen Kreis von nur sechs Spielern verteilen, neben dem einfachen Assistenten Bastian Eckl die Drei-Punkte-Scorer C.J. Stretch, Lukas Laub und Max Vollmayer, angeführt vom „Vierpünkter“ Tyler McNeely, der das mit Abstand beste Match dieser für ihn bisher eher enttäuschenden Saison lieferte. Schade nur, dass er am Sonntag – allerdings aufgrund eines freudigen Ereignisses in der Familie – in Kaufbeuren fehlte.
Stretch hat prompt auf unsere letztwöchige Feststellung an dieser Stelle reagiert und gegen Nauheim nicht nur seinen ersten Heimspieltreffer erzielt, sondern auch noch einen zweiten (sogar in Unterzahl) folgen lassen. Sein letztes Punktspieltor an der Mangfall datiert vom 13. März 2016 (6:2 gegen Bietigheim im Playoff).
Die Starbulls haben übrigens als fünftletzter Klub die Hundert-Tore-Marke überschritten; nur Weißwasser fehlen noch neun bis dahin. Kurioserweise kommen zwei verschiedene Schützen für den Hunderter in Frage. Tatsächliches Jubiläumstor war das zweite Nauheim-Tor durch Reiter (das erwähnte Powerplaytor); da aber durch die 0:5-Wertung des Spieles in Ravensburg den Starbulls ein Treffer aberkannt wurde, würde rein tabellarisch das 3:1 durch Lukas Laub als hundertstes zählen. Was aber wohl eher egal ist…
Fünf-Punkte-Scorer Reid Duke
Überhaupt kam in die Statistik um den Jahreswechsel ein bisschen Verwirrung, weil die DEL2-Statistiker einige Spiele der letzten Woche nachträglich „überholt“ haben, was sich vor allem auf die Zahl der Assists auswirkte. Großer Leidtragender bei den Starbulls war Manuel Strodel, dem alle drei (!) Vorlagen aus dem Regensburg-Spiel gestrichen wurden. Ein Plus ergab sich dagegen für Reid Duke, der beim Rekordsieg gegen Freiburg noch einen vierten Assistpunkt erhielt und somit mit einem Treffer und vier Vorlagen als erster Fünf-Punkte-Scorer der Starbulls in dieser Saison gilt.