Rosenheim – Halten die Starbulls Rosenheim die Klasse und bleiben in der DEL2? Oder geht es zurück in die Eishockey-Oberliga? Bis hier eine Entscheidung fällt, sind noch einige Partien zu spielen. Eines ist aber schon sicher: Das Unterzahlspiel der Rosenheimer hat kein DEL2-Niveau. Das haben auch die Zuschauer beim Heimspiel gegen die Eispiraten Crimmitschau erfahren. Beim 5:4-Sieg nach Verlängerung kassierten die Starbulls drei Treffer in Unterzahl.
In der Saison gab es immer wieder kleine Phasen, in denen es so schien, als würden sich die Starbulls in den Special Teams etwas stabilisieren. In den letzten Wochen war das vor allem in eigener Unterzahl der Fall. Die Eispiraten Crimmitschau interessierte das aber herzlich wenig. Die Gäste münzten drei Überzahlspiele in Tore um – und das mit einfachsten Mitteln. So fielen die Treffer zum 2:0 und 3:0 nach dem gleichen Muster. Scott Feser positionierte sich am rechten Pfosten, wartete auf den Querpass und schoss zweimal unbedrängt ein. Beim dritten Powerplay-Treffer, dem 4:0, hatten die Starbulls diese Variante weggenommen, dafür stand diesmal Hayden Verbeek alleine vor Christopher Kolarz und versenkte die Scheibe im zweiten Versuch. „Crimmitschau hat eine sehr gute Mannschaft und ein sehr gutes Überzahl. Unser Unterzahl war in den letzten sechs Spielen eigentlich sehr gut“, hatte Starbulls-Co-Trainer Jamie Bartman, der auf der Pressekonferenz für den erkrankten Jari Pasanen einsprang, keine rechte Antwort auf die Gegentreffer.
Dabei startete die Partie für die Starbulls nicht so schlecht. Schon in der zweiten Spielminute traf Dominik Kolb den Pfosten. Doch das Pendel schlug dennoch schnell für die Gäste aus. Mario Scalzo überwand Kolarz schon nach sieben Minuten zum ersten Mal. Kolarz rutschte der Schuss aus schier unmöglichem Winkel durch die Schoner. Nach den zwei Unterzahl-Gegentreffern im ersten Abschnitt hatten die Starbulls dann sogar noch Glück, denn Justin Büsing traf noch die Latte.
Als nach 24 Minuten das 4:0 für die Gäste fiel, schien die Messe schon gelesen zu sein. „Wenn ich die Antwort hätte, wieso es am Anfang nicht lief, würde ich sehr reich werden. Wir haben heute zwei verschiedene Mannschaften gesehen. Wir hatten im ersten Drittel zu viele Leute, die nicht gut gespielt haben“, analysierte Jamie Bartman. Doch die Starbulls kämpften sich eindrucksvoll zurück: Manuel Strodel versenkte die Scheibe nur 18 Sekunden nach dem 0:4 zum ersten Rosenheimer Treffer. Das sollte der Start einer Aufholjagd sein. Reid Duke und Stephan Tramm machten den Starbulls-Fans mit ihren Toren dann endgültig wieder Hoffnung auf einen Punktgewinn. „Das war wichtig für die Mannschaft, zu sehen, dass das Spiel auch nach dem 0:4 nicht vorbei ist. Die Jungs haben geglaubt, dass wir irgendwie zurückkommen werden“, verrät Bartman.
Die Hoffnungen wurden umso größer, als Reid Duke in der 46. Minute zum 4:4 ausglich. Dabei nutzten die Starbulls eine Fünf-gegen-Drei-Überzahl. Bei diesem Spielstand sollte es dann aber auch bleiben – ein Punkt war den Hausherren sicher. Die Ehre des goldenen Tores in der Verlängerung gebührte dann Dominik Kolb. Der Verteidiger versenkte einen Querpass von Duke zum 5:4.
„Reid Duke war heute ein sehr wertvoller Spieler“, lobte der Starbulls-Co-Trainer den Goldhelm. Und auch ein Jungspund bekam Lob ab: „Auch Kilian Kühnhauser hat einen sehr guten Job gemacht. Er hat viel Eiszeit bekommen. Freut mich für ihn, dass er Selbstvertrauen bekommt.“
Statistik: Starbulls Rosenheim – Eispiraten Crimmitschau 5:4 n.V. (0:3,3:1,1:0,1:0). Starbulls: Kolarz (Mühlberger); Möchel. Tramm; Kolb, Vollmayer; Kühnhauser, Länger; Strodel, Stretch, Reiter; Eckl, Daxlberger, Hauner; Dodero, Streu, Duke; Cimmerman, McNeely, Handschuh, Feigl.
Tore: 0:1 (3.) Scalzo/Thomas; 0:2 (7.) Feser/Walsh, Kanninen – PP1; 0:3 (13.) Feser/Kanninen, Scalzo – PP1; 0:4 (25.) Verbeek/Walsh, Kanninen – PP1; 1:4 (25.) Strodel/Reiter, Vollmayer; 2:4 (30.) Duke/Strodel, Tramm; 3:4 (37.) Tramm/McNeely, Möchel; 4:4 (46.) Duke/Vollmayer, Stretch – PP2; 5:4 (65.) Kolb/Duke, Dodero.
Schiedsrichter: Lajoie/Singer; Strafminuten: Rosenheim 8, Crimmitschau 12; Zuschauer: 3130.