Landshut weiß wie man Derbys spielt

von Redaktion

2:6 – Starbulls Rosenheim verlieren auch das vierte Duell gegen die Niederbayern

Landshut – Hat es am Stau bei der Anfahrt nach Landshut gelegen – die Starbulls-Mannschaft kam samt Ausrüstung verspätet an – oder war es das Fehlen von Kapitän Dominik Daxlberger, Dominik Kolb und Sebastian Cimermann, dass die Starbulls schwach ins Derby gestartet sind und am Ende mit 2:6 verloren haben? Wahrscheinlich war es keiner der beiden Gründe. Vielmehr lag es am EV Landshut, der nicht nur im ersten Drittel zeigte, wie man ein Derby spielt. Engagiert, griffig, heiß auf den Sieg und deshalb war die 2:0-Führung für die Niederbayern auch verdient. Und das Fazit zur Rosenheimer Leistung: Gute zehn Minuten reichen nicht, um in der DEL2 zu punkten. So werden die Starbulls auch am Sonntag, 17 Uhr, im Heimspiel gegen Ravensburg den Kürzeren ziehen.

Die beiden ersten Landshuter Tore fielen im Überzahlspiel, das eigentlich – wie bei den Starbulls – nicht zu den Kernkompetenzen der Landshuter gehört. Trotzdem überzeugten die Hausherren mit einer 100-prozentigen Quote: Zwei überflüssige Strafzeiten für Rosenheim, zwei Tore für Landshut durch Wade Bergman und Julian Kornelli.

Rosenheim wurde nur dann gefährlich, wenn man die Scheibe schnell vor das Tor brachte. Zählbares sprang aber nicht heraus, sodass die 700 mitgereisten Rosenheimer Fans ziemlich enttäuscht vom Auftritt ihrer Mannschaft waren.

Eine Lehrstunde

für die Starbulls

Rosenheim kam zwar mutiger aus der Kabine, allerdings nur 30 Sekunden, dann war das Strohfeuer wieder erloschen und Landshut konnte sich fast wie im Training durch die Rosenheimer Defensive kombinieren. Erst verhinderte der Pfosten einen Landshuter Treffer, dann traf Brad Cameron völlig frei zum 3:0. Und die Lehrstunde für Rosenheim ging nahtlos weiter. Querpass vor das Tor, Brandl hielt den Schläger hin und schon wieder zappelte das Netz – 4:0 für Landshut nach 29 Minuten. Danach hatte Tomas Pöpperle genug und räumte seinen Platz für Christopher Kolarz.

Und dann endlich wollte auch Rosenheim am Spiel teilnehmen und traf in Überzahl. Torschütze war natürlich Reid Duke, der mit seinem Handgelenkschuss ins Kreuzeck traf. 107 Sekunden später, wieder in Überzahl, das nächste Starbulls-Tor. Norman Hauner überwand Langmann zum 2:4. Jetzt gab es Chancen im Minutentakt.

Und genau als Rosenheim kurz davor war das dritte Tor zu erzielen, gab es die nächste unnötige Strafzeit für die Starbulls und das nächste Tor für Landhut. Stieler musste nur noch den Schläger hinhalten. Das Rosenheimer Unterzahlspiel war katastrophal.

Stefan Reiter

platzte der Kragen

Das sah auch Starbulls-Stürmer Stefan Reiter so, dem beim Pausen-Interview nach dem 2. Drittel der Kragen platzte: „Ich weiß nicht, was wir uns teilweise denken, wenn wir in ein Derby gehen. Mich kotzt das so an. Wir bekommen wieder völlig unnötige Strafzeiten und kassieren drei Tore in Unterzahl. Ob wir zu spät zum Spiel kommen, interessiert überhaupt keinen. Alles nur Ausreden, damit müssen wir jetzt schleunigst aufhören.“

Im letzten Drittel ließ Landhut nichts mehr anbrennen, traf noch einmal, natürlich wieder in Überzahl zum 6:2-Endstand. Rosenheim bemühte sich zwar, doch die Partie war entschieden.

In der Pressekonferenz sprach Trainer Jari Pasanen die unverständlichen Strafzeiten an und sah nach dem 4:2 das Momentum auf der Rosenheimer Seite: „Wenn wir da das 4:3 machen wäre noch etwas möglich gewesen, aber dann kam die nächste unnötige Strafzeit.“

Spielstatistik: EV Landshut – Starbulls Rosenheim 6:2 (2:0,3:2,1:0). Starbulls: Pöpperle (Kolarz); Shevyrin, Vollmayer; Tramm, Möchel; Länger, Tiffels; Kühnhauser. Sturm: Laub, Stretch, Reiter; Dodero, Streu, Duke; Hauner, Strodel, McNeely, Daxlberger, Eckl; Cimmerman, McNeely, Handschuh; Eckl,Feigl.

Tore: 1:0 (6.) Bergman – PP1; 2:0 (14.) Kornelli/Brandl/Zucker – PP1; 3:0 (24.) Cameron/Bergman; 4:0 (29.) Brandl/Schwarz/Zientek), 4:1 (31.) Duke/Vollmayer – PP1, 4:2 (Hauner/Streu – PP1; 5:2 (35.) Stieler/Koskenkorva/Pageau – PP1, 6:2 (45.) Cameron – PP1.

Schiedsrichter: Hinterdobler/Gossmann; Strafminuten: Landshut 6 Rosenheim 12; Zuschauer: 4448.

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