Shutout beim Debüt? War schon mal da!

von Redaktion

AUS DER STARBULLS-STATISTIK Erstes Zu-Null in dieser Saison – Ein Mann für frühe Tore

Rosenheim – Rätselfrage zum Anfang: Wie viele Spieldrittel haben die Starbulls Rosenheim in den beiden DEL2-Matches dieses Wochenendes kein Gegentor kassiert? Folgefrage: Wie viele Punkte haben sie damit eingefahren? Die erstaunlichen Antworten: In fünf der sechs Drittel ließen sie keinen einzigen gegnerischen Treffer zu, und trotzdem reichte dies nur zu drei Punkten. Das Problem dabei war, dass sie selber in beiden Spielen nur je ein einziges Mal trafen und in Crimmitschau einen Rückfall in zuletzt überwunden geglaubte Unterzahl-Blackout-Zeiten erlitten.

Doch der Reihe nach. Nach dem äußerst torreichen Sieg in Bietigheim am letzten Sonntag (9:3) folgte fünf Tage später das Gegenteil, nämlich ein extrem torarmer. Erst ein einziges Mal zuvor war in einem Zweitliga-Spiel auf Rosenheimer Eis nur ein einziges Tor gefallen, nämlich am 16. September 2016, als der SC Riessersee zum Saisonauftakt mit diesem 1:0-Ergebnis drei Punkte entführte. Auswärts war dies in Spielen mit Rosenheimer Beteiligung fünfmal passiert, wobei die Starbulls dreimal das bessere Ende für sich hatten und zweimal das schlechtere. Dazu kommen in der Oberliga noch zwei 1:0-Siege auf eigenem Eis (gegen Bad Tölz und Landsberg) sowie fünf 0:1-Niederlagen in fremden Hallen.

Der große Held am Freitag war natürlich der erst zwei Tage zuvor in Rosenheim eingetroffene neue Goalie Oskar Autio, der gegen Regensburg – natürlich tatkräftig unterstützt vom gesamten Team – reihenweise beste Chancen des zweitbesten Sturmes zunichtemachte. Zur Veranschaulichung: In den Reihen der Eisbären standen die aktuellen drei Topscorer der gesamten Liga! Andrew Yogan, Corey Trivino und Abbott Gurduckis hatten in dieser Saison zusammen bereits 192 Scorerpunkte (!) angehäuft, und für Jakob Weber als viertbestem Liga-Verteidiger standen weitere 34 Punkte zu Buche.

Nach dem Rekordjahr 2022/23 in der Oberliga, als Andi Mechel (sechs), Tomas Pöpperle (drei) und Christopher Kolarz (zwei) zusammen auf elf Shutouts kamen, fehlte solch ein Zu-Null-Erlebnis heuer noch zur Gänze. Erst in zwei Spielzeiten seit 2004 dauerte es länger bis zum ersten Rosenheimer Shutout: In der Saison 2006/07 hielt Oliver Häusler im 49. Saisonspiel (10:0 gegen Miesbach) erstmals seinen Kasten sauber, und im ersten Jahr nach dem Zweitliga-Aufstieg (2010/11) gab es keinen einzigen Shutout für Rosenheim zu vermelden.

Bei Autios Leistung wurden natürlich Erinnerungen wach an den 19. September 2013, als Notverpflichtung Frederic Cloutier im ersten Saisonspiel den verletzten Stammtorhüter Pasi Häkkinen mit einem 1:0-Sieg in Garmisch blendend ersetzte und diesem Sieg noch weitere vier folgen ließ. Dies war Autio heuer nicht vergönnt, denn am Sonntag gab es ja in Crimmitschau bekanntlich die erste Niederlage mit ihm im Tor. Sein finnischer Landsmann Häkkinen schaffte es damals „erst“ in seinem dritten Spiel, seinen Kasten sauberzuhalten (3:0 gegen Riessersee).

Am Sonntag in Crimmitschau gab es dann wieder einmal einen kompletten Ausfall in Unterzahl. Viermal hatten die Starbulls einen Mann weniger auf dem Eis, dreimal klingelte es im Kasten. Und wie! Einmal nach acht Sekunden Powerplay, einmal nach sechs und einmal nach 50 Sekunden! Crimmitschau gelang der Überzahl-Hattrick gegen Rosenheim bereits zum zweiten Mal in dieser Saison, ebenso einmal den Selber Wölfen. Und Dresden und Landshut hatten sogar schon vier Powerplay-Tore in einem Match gegen die Starbulls erzielt! Dabei hatte es in den letzten drei Spielen bei den Special Teams wirklich gut ausgesehen. Vier Tore in 15 Überzahlminuten erzielt, dazu in knapp acht Minuten Unterzahl kein einziges zugelassen – so erfolgreich waren die Starbulls in dieser Saison zuvor nur selten.

Der zweite Held beim 1:0 gegen Regensburg, mit dem man die Saisonbilanz gegen den derzeitigen Tabellenzweiten ausgleichen konnte, war neben Autio noch Lukas Laub. Natürlich konnte niemand ahnen, dass sein Führungstreffer in der achten Spielminute schon der Gamewinner sein sollte, aber Laub ist auf eigenem Eis der absolute Spezialist für die frühen Tore. In 15 Heimspielen gingen die Grün-Weißen mit 1:0 in Führung, und nicht weniger als fünfmal war Laub dafür verantwortlich! Bastian Eckl (zwei) ist der einzige Spieler des Teams, der ebenfalls mehr als einmal den Auftakt zum Toreschießen machte.

Noch zwei weitere Rekorde für diese Saison schrieb man an diesem Wochenende: Zwischen den beiden 1:0-Treffern von Laub gegen Regensburg und Stefan Reiter in Crimmitschau vergingen 57:08 Minuten ohne ein einziges Tor, mehr als sechs Minuten länger als der bisherige Höchstwert. Und Oskar Autio schraubte zusammen mit Tomas Pöpperle (fünfeinhalb Minuten in Bietigheim) die gegentorlose Spanne auf 85:28 Minuten, ebenfalls Rekord für die laufende Spielzeit.

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