Das Raceteam Bikepark Samerberg geht in diesem Jahr in die erste gemeinsame Saison. Foto Janis Neubauer
Samerberg – Direkt hinter der Käseralm erstreckt sich das Paradies für Adrenalin-Junkies auf zwei Rädern. Perfekt präparierte Tablelines, technisch anspruchsvolle Trails und zahlreiche Gaps (Sprungschanzen) winden sich durch den dichten Nadelwald am Fuße der Hochries und bieten ein echtes Eldorado für Downhill-Mountainbiker. Der Bikepark am Samerberg ist deshalb äußerst beliebt bei den Ridern, denn hier herrschen optimale Bedingungen für den Extremsport. Ein alter Sessellift, der einst Skifahrer die Piste hinauf beförderte, dient bereits seit einigen Jahren den Downhillern, Hunderte von ihnen aus ganz Europa pilgern in das südbayerische Idyll, um am Bikepark in die Pedale zu treten. Und seit Kurzem ist auch ein Rennteam mit Startern, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen, an der Strecke beheimatet.
Ein Team um Paul Gerzer und Monica Gasbichler vom Bikepark Samerberg organisierte während der Corona-Pandemie das erste Training für Kinder auf der Anlage und gründete mit dem WSV Samerberg eine Radsportabteilung.
„Der Wunsch war auch, von Anfang an das Ganze Richtung Rennteam zu entwickeln. Das hat die Moni von Anfang an auf dem Herzen gehabt“, erinnert sich Lukas Möhnle, einer der Trainer im Bikepark. Und genau diese Initiative wurde zur Plattform für die Entstehung eines Teams. Von Beginn an mit dabei war der 15-jährige Per Paulsen. Der Downhill-Mountainbiker zog zusammen mit seiner Familie aus Bremen nach Oberbayern.
„In Bremen bin ich mit dem Stunt-Scooter immer überall heruntergesprungen und war da voll drin. Als wir hierher gezogen sind, war das irgendwie ein bisschen schwierig. Dann waren wir mal am Samerberg und ich habe den Franz Lehner kennengelernt, der am Bikepark arbeitet und mir ein Fahrrad verkauft hat. Seitdem bin ich hier die ganze Zeit nur am Fahren.“ Paulsen nahm bald an Rennen teil und wollte unbedingt Teil eines Teams werden.
Auf der Suche nach einer Mannschaft wurde er in der näheren Umgebung aber nicht fündig. Das nächstgelegene Team war auf der anderen Seite der Staatsgrenze im österreichischen Leogang beheimatet. Da war für den Nachwuchs-Downhiller schnell klar: „Das ist für ein wöchentliches Training ein bisschen weit und auch relativ teuer.“
Der Startschuss für die Gründung fiel bei einem Rennen in der Steiermark. Dort traf Paulsen auf Rio Wolf, den er bereits vom Training im Bikepark Samerberg kannte.
„Der Rio hatte auch die Idee ein Team zu gründen und so kam es dann, dass wir uns zusammengetan haben“, erinnert sich Paulsen. Im Gasthof Alpenrose fanden dann erste Gespräche statt und dank der Bemühungen von Gasbichler und Gerzer waren die Voraussetzungen für die Gründung eines Teams bereits geschaffen.
Unter der Leitung von Möhnle, der als Trainer einstieg, findet seither einmal pro Woche ein Fitnesstraining in der Samerberger Schulsporthalle statt. Gerzer kümmert sich um organisatorische Belange, während Gasbichler als Abteilungsleiterin der Sparte Radsport des WSV Samerberg unter anderem den Kontakt zum Verband hält. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Bikepark Samerberg, waren schnell die ersten Sponsoren an Bord: Der Gasthof Alpenrose, Ersatzteilhersteller Radoxx und die Textildruckerei „De Textiler“ unterstützen das junge Team. Mit zehn Fahrern startet das Team in die anstehende Saison. Auf dem Plan der Samerberger stehen bereits zahlreiche Rennserien. Der Einsteiger-Wettbewerb Rookies-Cup und der IXS-Cup. Paulsen und Rio Wolf starten zudem im April beim Europe-Cup in Kroatien. Danach geht es im Mai weiter mit einem Trainingslager im Sauerland, anschließend absolviert das Raceteam ein erstes IXS-Rennen im hessischen Willingen. „Als Gruppe gilt es jetzt im ersten Jahr Spaß an der Sache zu haben. Erfolge wären natürlich cool, werden wir bestimmt auch haben“, blickt Paulsen auf die kommende Saison.