„Die ersten Minuten werden die Hölle“

von Redaktion

Bad Nauheim empfängt die Starbulls mit neuem Trainer – Pöpperle und Dodero dabei

Rosenheim – Es war schon einmal in dieser Saison: Die Starbulls Rosenheim treffen in der DEL2 auf einen Kontrahenten mit einem neuen Trainer. Damals ging es nicht gut für die Rosenheimer aus, denn der ESV Kaufbeuren entführte nach der Beförderung von Daniel Jun die drei Punkte von der Mangfall. Diesmal müssen die Starbulls beim EC Bad Nauheim ran, der sich am Mittwoch von Trainer Harry Lange getrennt und Routinier Rich Chernomaz bis zum Saisonende etabliert hat. Spielbeginn im Colonel-Knight-Stadion ist am Freitagabend um 19.30 Uhr.

„So ein Trainerwechsel gibt immer einen Impuls. Die Karten werden ganz neu gemischt“, sagt Starbulls-
Coach Jari Pasanen, der deshalb auch hochmotivierte Gastgeber in der Wetterau erwartet: „Die kommen wie die Feuerwehr, ganz klar. Die ersten zehn Minuten werden die Hölle für uns.“ Zumal Bad Nauheim eigentlich eh eine starke Mannschaft besitzt. Doch der Vizemeister der Vorsaison kam diesmal über die gesamte Spielzeit nicht so richtig in die Gänge und sackte in den letzten Wochen so richtig ab. „Die haben viele Spiele unglücklich verloren. Eigentlich ist das eine gefährliche Mannschaft. Wir hatten immer alle Hände voll zu tun“, erklärte Pasanen, dessen Team bislang alle drei Saisonduelle gegen die Hessen für sich entscheiden konnte.

Nach vier Niederlagen am Stück und dem Abrutschen in die Play-down-Zone haben die Nauheimer Verantwortlichen nun die Reißleine gezogen und hoffen auf den ehemaligen NHL-Spieler, der in Deutschland noch in Schwenningen agierte, ehe er Trainerstationen in der DEL in Schwenningen, Köln, Augsburg, Frankfurt und Ingolstadt hatte. „Da habe ich auch gegen ihn gecoacht“, weiß Pasanen. Die DEL2 hat Chernomaz bei Stationen in Frankfurt, Ravensburg und Bayreuth kennengelernt. „Wir haben uns bewusst für Rich entschieden. Er hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er mit solchen Situationen umgehen kann“, meinte Nauheim-Geschäftsführer Andreas Ortwein zum Trainerwechsel. Eine solche Situation erlebte Chernomaz zuletzt in Bayreuth, das er als Schlusslicht übernahm und in den Play-downs zum sportlichen Klassenerhalt geführt hatte.

„,Cherno‘ ist ein erfahrener Trainer. Er weiß, welche Knöpfe er drücken muss“, sagt Pasanen. Ob er mit einem Training im Vorfeld schon so viel ausrichten kann? „Wir alle wissen, wie er spielen lässt“, meint der Starbulls-Coach, „jetzt geht es aber nur um ein Spiel.“ Heißt also, Bad Nauheim ist für die Rosenheimer nun schwerer auszurechnen.

Im Team der Starbulls wird es ebenfalls Veränderungen geben. So steht diesmal der wiedergenesene Tomas Pöpperle zwischen den Pfosten. Weil damit eine Kontingentstelle frei wird, rückt Chris Dodero zurück in den Sturm. Der Kanadier soll an der Seite von Sebastian Streu und Reid Duke agieren. Gerade Letzterer steht in diesen entscheidenden Spielen in der Pflicht, denn die letzten Wochen hatte der Kanadier einen kräftigen Durchhänger: In den letzten sieben Spielen sammelte er magere zwei Scorerpunkte – beide beim Erfolg in Bietigheim mit der Vorlage zum 8:0 und dem Treffer zum 9:3-Endstand! Das ist für einen Kontingentspieler mit seinen Ansprüchen natürlich viel zu wenig! Hingegen läuft es bei der ersten Sturmreihe prächtig. Topscorer der letzten sechs Begegnungen sind C.J. Stretch (elf Punkte), Norman Hauner (zehn Punkte) und Lukas Laub (acht Zähler).

Sie sind dann auch im Heimspiel am Sonntag besonders gefordert, wenn die Starbulls um 17 Uhr im Rofa-Stadion den ESV Kaufbeuren erwarten. Für die Gäste aus dem Allgäu geht es um die direkte Play-off-Qualifikation, die Starbulls wollen zusätzlich Wiedergutmachung für die Niederlage aus dem ersten Heimspiel betreiben. Diesmal kommt Kaufbeuren nämlich nicht mit einem neuen Trainer – dieser Effekt fällt schon mal weg…

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