Niedermaier und Zorn schüren Vorfreude

von Redaktion

Edlinger wird EM-Dritter, Saalfeldener holt den Titel – Licht und Schatten bei Bauer

Sanok – Max Niedermaier ist gut gerüstet für den Eisspeedway-Grand-Prix in Inzell (22. bis 24. März). Der Edlinger holte sich bei der Europameisterschaft in Sanok (Polen) Bronze. Auf Medaillenkurs lag nach dem ersten Tag auch Luca Bauer (Reit im Winkl), doch ein schwächerer zweiter Tag kostete ihn die Chance auf Edelmetall.

Hinter dem souverän agierenden Franz Zorn (Saalfelden) wurde Jimmy Olsen (Schweden) EM-Zweiter. Und das wurmte Niedermaier durchaus, „der zweite Platz wäre drin gewesen“, bedauert der 35-Jährige. Mit entscheidend dafür, dass es nicht klappte, war ein Ausfall am ersten EM-Tag. „Da hat es mir den Vergaser rausgehauen, da war ich gerade auf dem Weg zum Sieg und damit zu drei Punkten“, ärgert er sich. Zwar schaffte er es gerade noch so in den „Last Chance Heat“ der Plätze drei bis sechs nach den Vorläufen und qualifizierte sich dort für das Finale; für dieses sind die zwei punktbesten Fahrer direkt qualifiziert. Diesen Endlauf (und damit drei weitere Punkte) gewann letztlich Zorn vor Niedermaier, Olsen und Luca Bauer.

Das war der unglückliche Abschluss eines bis dahin hervorragenden Tages für den Reit im Winkler: „Ich habe in meinem ersten Lauf sogar Franz Zorn geschlagen, es lief alles super. Im Endlauf hatte ich dann aber einen verpatzten Start – damit waren meine Chancen auf weitere Punkte futsch.“ Dennoch: Mit seinen 14 Vorlaufpunkten lag Bauer hinter Zorn (14 aus den Vorläufen plus 3 aus dem Finale), Olsen (11 + 1), Niedermaier (9 + 2), Lukas Hutla (Tschechien/11) und Max Koivula (Finnland/11) auf Medaillenkurs. Dies änderte sich am zweiten Tag: „Das war einfach hundsmiserabel. Ich hatte nicht mehr das Gefühl und das Tempo wie am Vortag“, zeigt sich der 25-Jährige selbstkritisch. Zwar sei die Bahn bei gut 15 Grad plus sehr weich gewesen, aber: „Das Eis war nicht der Übeltäter.“ Dennoch hat Bauer Mut getankt für den WM-Lauf in Inzell und die zweite WM-Station in Heerenveen (6./7. April): „Ich habe gesehen: Wenn’s läuft, bin ich sauschnell. Wenn ich in Inzell das Tempo über zwei Tage halten kann, bin ich zufrieden“, hofft der WM-Vierte des Vorjahres.

Noch mehr Mut tankte freilich Niedermaier. Er sammelte am zweiten Tag 13 Vorlaufpunkte, musste aber als drittbester Fahrer hinter Zorn (15) und Olsen (14) in den Last Chance
Heat. Mit seinem Sieg qualifizierte er sich ebenso fürs Finale wie Max Koivula. Doch Zorn ließ nach dem Punktemaximum in den Vorläufen einen weiteren Sieg folgen und verwies Olsen und Niedermaier auf die nächsten Plätze. Bauer (7 Punkte) wurde Achter der Tageswertung.

Zusätzliche Freude herrschte bei Max Niedermaier über das EM-Debüt seines Cousins und Namensvetters Maximilian Niedermaier (Frauenneuharting). Der 23-Jährige kam am ersten Tag auf ordentliche drei Zähler und zeigte sich am zweiten Tag noch deutlich stärker: Mit sieben Punkten wurde er Neunter der Tageswertung. „Der wird schon – auch wenn es im Eisspeedway natürlich lange dauert, bis man konstant vorne mitfahren kann“, lobt der Edlinger. Bislang kaum Fahrpraxis hatte in dieser Saison der Inzeller Franz Mayerbüchler. Der 30-Jährige erkämpfte am ersten Tag drei und am zweiten Tag zwei Punkte.

Max Niedermaier hat damit nach dem Sieg bei der WM-Qualifikation in Örnsköldsvik (Schweden) erneut seine gute Form nachgewiesen. Der Zweite der WM-Quali, Heikki Huusko (Finnland), hatte in Sanok zu viele Stürze, um einen Spitzenplatz erreichen zu können. Olsen hatte sich ebenfalls in Örnsköldsvik einen WM-Platz gesichert. Zorn war als amtierender Vize-Weltmeister ja ohnehin für Inzell qualifiziert. Für den 53-Jährigen ist die Eisbahn in der Max-Aicher-Arena ebenso eine „Heimbahn“ wie für Bauer und Niedermaier. Dieses Trio scheint gut gerüstet dafür, sich mit der Weltelite zu messen.

Der EM-Endstand: 1. Franz Zorn, Österreich, 35 Punkte; 2. Jimmy Olsen, Schweden, 28; 3. Max Niedermaier, Edling, 25; 4. Max Koivula, Finnland, 22; 5. Lukas Hutla, Tschechien, 22; 6. Luca Bauer, Reit im Winkl, 21; 7. Jimmy Hörnell, Schweden, 16; 8. Heikki Huusko, Finnland, 16; 9. Jasper Iwema, Niederlande, 15; 10. Andrej Divis, Tschechien, 12; 11. Martin Posch, Österreich, 12; 12. Maximilian Niedermaier, Frauenneuharting, 10; 13. Simon Reitsma, Niederlande, 6; 14. Franz Mayerbüchler, Inzell, 5; 15. Radek Hutla, Tschechien, 3; 16. Michal Knapp, Polen, 2; 17. Joakim Söderström, Schweden, 2.who

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