Ein Punkt, der nicht hilft

von Redaktion

Starbulls Rosenheim nach 2:3-Niederlage in Kassel fast sicher in den Playdowns

Kassel – Die Starbulls Rosenheim können ihre größte Angst in dieser DEL2-Saison nicht überwinden: einen Gegner mit einem neuen Trainer. Zwei Partien gegen ein Team mit neuem Headcoach hatten die Rosenheimer Eishockeyspieler bereits verloren, die 2:3-Niederlage nach Verlängerung gegen die Kassel Huskies war nun der dritte Streich. „Unheimlich bitter für uns“, wiederholte Starbulls-Trainer Jari Pasanen auf der Pressekonferenz immer wieder, lobte sein Team aber auch: „Riesen Kompliment für meine Mannschaft. Sie haben alles in die Waagschale geworfen und richtig gut dagegengehalten. Sie haben alles umgesetzt, was wir Trainer wollten.“

Wie bitter dieser eine Punkt für die Starbulls ist, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Vor dem letzten Spieltag der Hauptrunde haben die Rosenheim nur noch theoretische Chancen auf einen Pre-Playoff-Platz. Der EHC Freiburg, der letzte Gegner dieser Hauptrunde, ist außer Reichweite. Nur den momentan Zehnplatzierten, den EC Bad Nauheim, könnten Dominik Daxlberger und Co. noch einholen. Dafür müssten die Rosenheimer allerdings 18 Tore und drei Punkte aufholen – das ist eigentlich unmöglich. Es geht also primär um die Platzierung in den Playdowns. Momentan stehen die Starbulls auf dem zwölften Platz und würden in der ersten Runde auf Dresden treffen. Punktgleich auf dem elften Rang, der in der ersten Runde gegen Bietigheim antreten muss und dort nur zwei Siege in der Serie benötigt, stehen die Selber Wölfe.

Auch insgesamt verlief die Partie in Kassel bitter für die Rosenheimer. Ein Drei-Punkte-Sieg wäre wohl nicht verdient gewesen, war aber im Bereich des Möglichen. Nach Treffern von Sebastian Streu und Norman Hauner für Rosenheim und Lois Spitzner für Kassel führten die Gäste bis 83 Sekunden vor Schluss mit 2:1. Dann allerdings fand Yannik Valenti aus spitzem Winkel eine kleine Öffnung zwischen Stockhand und Pfosten – der Ausgleich. Der Siegtreffer von Daniel Weiß in der Verlängerung beendete dann fast alle grün-weißen Hoffnungen auf den vorzeitigen Klassenerhalt. Pasanen: „Für uns ist es natürlich katastrophal, die zwei Extra-Punkte hätten wir gerne geklaut. Heute sollte es nicht sein.“

Die Huskies hatten vor dem Duell turbulente Wochen hinter sich. Der Tabellenführer hatte nur zwei Drei-Punkte-Siege in den letzten zehn Spielen eingefahren. Die Folge: Trainer Bo Subr musste gehen. Bill Stewart wurde bis zum Saisonende installiert. Stewart kam aber erst am Spieltag in Kassel an. Viel Zeit, etwas zu ändern, blieb dem Italo-Kanadier also nicht.

Dennoch waren die Starbulls gewarnt. Wie schon in der Vorwoche gegen Bad Nauheim ging Trainer Jari Pasanen davon aus, dass die Huskies wie die Feuerwehr aus der Kabine kommen würden. Damit sollte der Deutsch-Finne auch recht behalten. Über die kompletten 60 Minuten drückte der Favorit die Gäste in die eigene Zone und ließ sie nur in wenigen Ausnahmen wieder heraus.

Doch ein Torfestival wurde es nicht – im Gegenteil: Die „finnische Mauer“ im Tor der Starbulls, Oskar Autio, brachte die Huskies lange Zeit zum Verzweifeln. Bereits im ersten Drittel flogen 13 Schüsse auf seinen Kasten, darunter einige Hochkaräter und auch ein Alleingang. Doch nicht nur Autio gab hinten alles, die Starbulls verteidigten als eine Einheit und hielten dem Druck der Gastgeber stand. „Der beste Spieler auf dem Eis war unser Torwart. Dass bei ihm dann so ein unglückliches Tor passiert, ist extra bitter“, so sein Trainer.

Der erste Treffer fiel, als Streu in der elften Minute einen Abpraller vor dem Tor abstaubte. Lois Spitzner sorgte dann nach 27 Minuten für den Ausgleich, kurz zuvor hatte Valenti noch den Pfosten getroffen. Der erneute Führungstreffer von Hauner, der 13 Minuten vor dem Ende die Scheibe unter die Latte nagelte, reichte am Ende nur zu einem Punkt.

Statistik: Kassel Huskies – Starbulls Rosenheim 3:2 n.V. (0:1,1:0,1:1). Starbulls: Autio (Kolarz); Hanna, Tramm; Shevyrin, Vollmayer; Kühnhauser, Tiffels – Laub, Stretch. Hauner; Dodero, Streu, Reiter; Strodel, Kolb, Eckl; Feigl, Daxlberger, Handschuh.

Tore: 0:1 (11.) Streu/Hanna, Tramm; 1:1 (27.) Spitzner/Weiß, Keck; 1:2 (47.) Hauner/Laub; 2:2 (59.) Valenti/Bodnarchuk; 3:2 (63.) Weiß/Keussen – PP1.

Schiedsrichter: Neutzer/Engelmann; Strafminuten: Kassel 4, Rosenheim 8; Zuschauer: 4869.

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