Waldkraiburg – So goldig die Europameisterschaft-Tage von Waldkraiburg mit den Zielwettbewerben begonnen haben, so enttäuschend endeten sie aus deutscher Sicht im Mannschaftsspiel. Obgleich sowohl die Damen als auch Herren die Finals erreichten, reichte es jeweils nur zu Silber. Das besonders Bittere daran ist, dass im Prinzip beide DESV-Moarschaften den neuen Europameistern Italien und Österreich im Turnierverlauf kaum das Wasser reichen konnten, jeweils drei von vier Spielen verloren und im Endspiel chancenlos waren, womit die neuen Titelträger auch verdient triumphierten. Was der Königsklasse aus deutscher Sicht noch die negative Krone aufsetzt: Man hat nun keinen einzigen Europameister mehr. In Bruneck unterlagen U16 und U19 jeweils den Widersachern aus der Alpenrepublik. Die U23 verpasste das Finale nach einer Niederlage in der Verlängerung des Quali-Spiels 2 gegen Italien, das dann Österreich deutlich unterlag. Damit hat der Erzrivale nun vier und Italien einen Europameistertitel inne.
Hat es beim Team-Zielwettbewerb der Damen noch Freudentränen gegeben, waren es nach dem Finale des Mannschaftsspiels Tränen der Enttäuschung. Verena Gotzler (ESV Neustift-Innermanzing), Ulrike Lachenmayer (TSV Peiting), Julia Windmeißer (EC Passau-Neustift), Selina Steber (TSV Peiting) und Katharina Riepl (TuS Engelsberg) mussten sich Italien mit 12:14 geschlagen geben. Allerdings lag man bereits nach dem ersten Spiel 4:10 zurück. Überhaupt lief für den souveränen Vorrundensieger am Finaltag nicht alles glatt. Nach 6:1-Führung verlor das DESV-Quintett das Qualifikationsspiel 1 gegen Italien noch mit 8:11. Da der Vorrundendritte Österreich das Ausscheidungsspiel gegen Slowenien klar mit 12:1 gewann, kam es in der Quali 2 zum Duell Titelverteidiger Österreich gegen Deutschland. Dafür stellte Bundestrainer Sepp Helmbrecht um und brachte Katharina Riepl (TuS Engelsberg) für Ulrike Lachenmayer (TSV Peiting). Dieses gewann Deutschland mit 12:6, doch im Finale unterlag man dann in der gleichen Besetzung. Insgesamt verloren die deutschen Damen bei der „EM dahoam“ dreimal gegen Italien, wodurch die Goldmedaille für Sophia Enderle, Melanie Eder, Natalie Schwarz, Johanna Kameleger und Nicole Kühbacher absolut in Ordnung geht.
Obwohl Deutschlands Herren in der Qualifikationsrunde beide Spiele gegen Österreich verloren, gewann der Titelverteidiger nach einer Mannschaftsumstellung die Quali 1 gegen den Erzrivalen überlegen 16:6. Daraufhin ließ Bundestrainer Roland Fischl auch im Finale Manuel Schmid vom FC Ottenzell auf der Bank und schickte wieder die vier Hartpenninger Andreas Lambert, Matthias Peischer, Stefan Thurner und Stefan Zellermayer aufs Eis. Dort kam es, nachdem Österreich Italien klar mit 17:2 besiegte, zum Traumfinale Deutschland gegen Österreich. Doch diesmal trumpfte Österreich wieder so stark auf wie in der Vorrunde, nutzte die teilweise eklatanten Fehler gnadenlos aus, sodass das Finale beim Stand von 4:11 bereits vor der letzten der zwölf Kehren zugunsten von Stefan Gampler, Martin Laffer, Christian Hobl, Patrick Solböck und Stefan Schwarzl beendet war.
In der Gruppe B lieferten sich Frankreich, Dänemark, Ungarn und Luxemburg lange ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende lagen Dänemark und Luxemburg mit 18:6 Punkten gleichauf und die Stocknote von 110:49 gegenüber 91:48 bescherte den Dänen Daniel Turner, Ib-René Beckmann-Wede, Jonas Mund Kroyer-Nielsen, Nico Fischl und Gerhard Weishäupl die B-Meisterschaft.
Eisstock-EM Mannschaftsspiel Damen – Qualifikationsrunde: 1. Deutschland (Gotzler, Lachenmayer, Windmeißer, Riepl, Steber) 30:2; 2. Italien 26:6; 3. Österreich 25:7; 4. Slowenien 18:14; 5. Schweiz 16:16; 6. Tschechien 15:17; 7. Finnland 7:25; 8. Brasilien 6:26; 9. Guatemala. – Page-Play-off-Finale Qualifikationsspiel 1: Deutschland – Italien 8:11. – Ausscheidungsspiel: Österreich – Slowenien 12:1. – Quali 2: Deutschland – Österreich 12:6. – Finale: Italien – Deutschland 14:12.
Herren – Qualifikationsrunde: 1. Österreich 27:1; 2. Deutschland (Peischer, Zellermayer, Thurner, Schmid, Lambert) 24:4; 3. Italien 19:9; 4. Tschechien 14:14; 5. Schweiz 13:15; 6. Slowenien 6:22; 7. Litauen 6:22; 8. Finnland 3:25. – Page-Play-off-Finale Qualifikationsspiel 1: Österreich – Deutschland 6:16. – Ausscheidungsspiel: Italien – Tschechien 12:6. – Quali 2: Österreich – Italien 17:2. – Finale: Deutschland – Österreich 11:4.
Herren Gruppe B: 1. Dänemark 18:6, 110:49; 2. Luxemburg 18:6, 91:48; 3. Frankreich 14:10, 104:57; 4. Ungarn 14:10, 71:5; 5. Guatemala 10:14; 6. Brasilien 10:14; 7. Ukraine 0:24.