Neuer Rekordhalter im Continentalcup

von Redaktion

Dreifach-Sieg in Finnland – Zukunft des Kombinierers Jakob Lange ist dennoch offen

Lahti – Der Nordische Kombinierer Jakob Lange, der sich kurz vor Saisonbeginn bei einem Sprunglehrgang im polnischen Zakopane schwer am Sprunggelenk verletzte hatte, kämpfte sich nach fünf Monaten Trainingspause die Saison über kontinuierlich zurück ins Wettkampfgeschehen. Nach vielen Podestplätzen im Continentalcup und ein paar wenigen Weltcup-Einsätzen feierte der in Flintsbach lebende Athlet des WSV Kiefersfelden zuletzt in Lahti einen Dreifachsieg.

Auf der sehr windanfälligen Sprunganlage war er davor noch als Ersatzmann für den erkrankten Johannes Rydzek ins Weltcupteam aufgestiegen, wo er den 38. Rang belegte. Jetzt kam Lange vom ersten Sprungtraining an hervorragend mit der Schanze zurecht. Der erste Wettkampf war als Compactsprint über 7,5 Kilometer ausgeschrieben. Lange erzielte auf der K-123,5-Meter-Schanze einen sauberen Sprung auf 127,5 Meter mit sehr guten Haltungsnoten von 17,5 bis 18,0 und gewann damit überraschend die Konkurrenz. Für den als sehr starken Läufer bekannten Flintsbacher war das eine hervorragende Ausgangsposition. Mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg sicherte sich Jakob Lange seinen 21. Continentalcup-Sieg.

Am zweiten Wettkampftag stand ein Zweier-Teamsprint auf dem Programm. Hier startete Lange zusammen mit seinem bayerischen Teamkollegen Christian Frank vom SK Berchtesgaden. Sie belegten nach dem Sprungwettbewerb den zweiten Platz. Im Laufwettbewerb mussten im Wechsel fünfmal 1,5 Kilometer je Läufer absolviert werden. Bereits zum Ende der ersten Runde kam es zum Zusammenschluss der drei überlegenen Teams, die bis zur vorletzten Runde zusammenblieben. Hier zeigte sich Frank sehr couragiert und konnte mit einem beherzten Antritt kurz vor dem Wechsel auf Lange mit einer kleinen Lücke von sechs Sekunden auf den stärksten Läufer im Feld übergeben. Lange konnte den Vorsprung schnell auf 20 Sekunden ausbauen und lief das Rennen ungefährdet nach Hause.

Lange zeigte im Einzelwettkampf noch einmal eine starke Leistung. Der heimische Kombinierer erreichte mit dem vierten Platz in der Sprungkonkurrenz eine ausgezeichnete Ausgangslage für den abschließenden Zehn-Kilometer-Lauf. Mit einer überzeugenden Laufleistung sicherte sich Jakob Lange beim Abschlusswettbewerb seinen nun bereits 22. Continentalcup-Sieg im Einzel. Der Flintsbacher ist damit der bisherige Rekordhalter in der Geschichte des Continentalcups.

Nach der schweren Verletzung ist der Flintsbacher mit seiner Saison durchaus zufrieden. Dass er gesund und mit vollem Training das Potenzial zu mehr hat, hat er vor allem im Vorjahr bewiesen, wo Jakob Lange sogar als Ersatzmann zur WM nach Planica eingeladen wurde und auch Top-15-Resultate im Weltcup abgeliefert hatte. Er wäre auch in diesem Jahr gerne öfter im Weltcup gestartet. „Ich weiß, dass die Weltcup-Plätze im DSV-Team hart umkämpft sind, aber ich bin ehrlicherweise schon ein wenig enttäuscht. Ich habe die Qualifikationsrichtlinien, die offiziell vom Trainerteam im A-Kader zu Beginn der Saison ausgegeben wurden, oft erfüllt, wurde aber trotz mehrfachem Gewinn des zusätzlichen Weltcup-Quotenplatzes meist nicht berücksichtigt“, sagt Lange. Wie es mit ihm sportlich weitergeht, wird sich zeigen. Jakob Lange hat sich nachdrücklich für eine Kadereinteilung zur folgenden WM-Saison empfohlen. Er will auch gerne weiter als Nordischer Kombinierer aktiv bleiben.

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