Inzell – Das Eis wird immer dicker – und das ist auch gut so: Für die Eisspeedway-WM-Läufe in der Inzeller Max-Aicher-Arena vom 22. bis 24. März soll schließlich ein perfekter Untergrund dafür geschaffen werden, dass die Weltelite beim Grand Prix 1 und 2 beste Bedingungen hat. Das Eis muss schließlich viel aushalten, wenn sich die 28 Millimeter langen Spikes auf den Reifen in den Untergrund „eingraben“.
Auch ansonsten laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die ausrichtende DMV-Landesgruppe Südbayern mit Sitz in Inzell darf sich wieder auf eine gute Zuschauerkulisse freuen, denn der Kartenvorverkauf läuft bis jetzt erfreulich. Das liegt wohl auch mit daran, dass im Hauptfeld der 16 WM-Piloten gleich fünf bayerische Sportler mit von der Partie sind – und auch noch die Österreicher Franz Zorn und Charly Ebner.
Besonders Zorn hatte zuletzt erneut Werbung für Inzell gemacht: Schließlich hatte er sich in Sanok (Polen) den Titel als Europameister geholt – und das vor den ebenfalls in Inzell anwesenden Jimmy Olsen (Schweden) und Max Niedermaier (Edling). Niedermaier wiederum unterstrich mit EM-Bronze erneut, dass in dieser Saison mit ihm zu rechnen ist – bei der WM-Qualifikation hatte er sich in Örnsköldsvik (Schweden) durchgesetzt.
Hinzu kommen im Hauptfeld der Vorjahresvierte der WM, Luca Bauer (Reit im Winkl), der Sechste der WM 2023, Markus Jell (Altfraunhofen), der Vizeweltmeister von 2022, Hans Weber (Lenggries/MSC Teisendorf), und Benedikt Monn (Miesbach/MSC Teisendorf). Als Reservefahrer sind zudem Franz Mayerbüchler (Inzell) und Christoph Kirchner (Lenggries) noch dabei.
Aus dem starken internationalen Feld sticht natürlich Martin Haarahiltunen heraus: Er geht als Titelverteidiger in die WM-Läufe und hatte auch 2022 schon den WM-Gesamtsieg gefeiert. Als Konkurrenten hat der 33-Jährige unter anderem den WM-Siebten des Vorjahres, Stefan Svensson. Sein Landsmann ist mit 65 Jahren der Senior im Feld.
Für Haarahiltunen und seine Konkurrenten sind derzeit die Eismeister der Max-Aicher-Arena im intensiven Einsatz. Denn vom dünnen Eis, wie man es während der gesamten Saison für den Eisschnelllauf gebraucht hatte, müsse man „auf gut 18 Zentimeter Eisdicke kommen“, erklärt Richard Senoner aus dem Eismeister-Team, dem auch Michi Dießbacher, Berni Maier, Toni Doppler und Klaus Maier angehören.
Derzeit „sind wir bei 13 Zentimetern“, erklärte Senoner. Von 7 Uhr morgens bis um 3 Uhr morgens am nächsten Tag sind die Eismeister jeweils abwechselnd im Einsatz, um weiteres Eis aufzubauen. Der Wassertank der Eismaschinen fasst rund 2,5 Kubikmeter Wasser, dieses wird in eineinhalb Runden Fahrt auf die Bahn verteilt. „Es sind immer zehn Minuten Fahrt, zehn Minuten auffüllen“, erläutert Senoner den Rhythmus. Und ergänzt: „Spätestens am kommenden Montag werden wir fertig, am Dienstag kommt dann der Eisspeedway-Bautrupp und baut alles für die WM auf.“
Während es hier für die Eismeister erst einmal nicht mehr viel zu tun gibt, geht es dann ab Freitag, 22. März, beim WM-Training beziehungsweise kurz davor mit der Eisaufbereitung weiter. Nach dem Training wird die Bahn weiter gerichtet.
An den Renntagen – Samstag, 23. März, ab 17 Uhr, Sonntag, 24. März, ab 14 Uhr – wird nach je vier Vorläufen das Eis neu aufbereitet, und nach den Rennen geht es noch einmal zur Sache: Bis etwa 23 oder 24 Uhr wird am Samstag das Eis für den zweiten Renntag hergerichtet. Auch dann hoffen die Piloten wieder auf die als „Autobahn“ gerühmte Eisfläche in Inzell.