Großkarolinenfeld – Die bayerische Para-Tischtennisszene stellt mit Trifon Lengerov erstmals einen Landestrainer. Der gebürtige Bulgare spielte früher für den Zweitligisten 1. FC Bayreuth und ist heute noch für den TTC Tiefenlauter in der Verbandsliga Nordost tätig. Die OVB-Sportredaktion sprach mit dem 44-Jährigen über seine Ziele.
Wo würden Sie die bayerische Para-Tischtennisszene in Deutschland einstufen?
Wir sind in Deutschland schon auf einem guten Weg. Ganz stark sind Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen ist auch ganz gut. Das deutsche TT-Zentrum ist auch da. Und dann kommen schon wir. Mediale Präsenz ist dabei ganz wichtig.
Seit wann sind Sie Landestrainer hier in Bayern und mit welchen Aufgaben sind Sie betraut?
Ich habe im Jahr 2023 angefangen. Meine Aufgaben sind, erst einmal die Leute kennenzulernen, neue Strukturen aufzubauen und neue Stützpunkte zu eröffnen. Neue Tischtennistrainer sollen begeistert werden und dann will ich Spieler für Para-Tischtennis gewinnen.
Tauschen Sie sich mit anderen Sportarten aus?
Das ist das eigentliche Ziel des BVS, sich mit anderen Sportarten auszutauschen. Einfach andere Leute erreichen, beispielsweise mit Leichtathletik oder Schwimmen. Man will dabei neue Ideen integrieren.
Was sagen Sie dazu, dass sich mit Leonard Baum ein 22-Jähriger dafür starkgemacht hat, dass diese Titelkämpfe in Großkarolinenfeld stattfinden?
Das bayerische Para-Tischtennis soll nicht nur an einem Ort ausgetragen werden, sondern in ganz Bayern. Hier in Großkarolinenfeld hat alles zusammengepasst.
Welche Eindrücke konnten Sie bei diesen bayerischen Meisterschaften gewinnen?
Ich habe gesehen, dass die guten Leute dabei sind. Es sind viele starke Ballwechsel dabei. Wir wollen aber, dass diese guten Spieler von der jüngeren Generation in Zukunft mehr gefordert werden. Wir wollen einen Generationswechsel.
Fällt Ihnen ein Spieler oder eine Spielerin bei dieser Veranstaltung besonders auf?
Wir haben bei den Damen ganz neue Gesichter gesehen, die vielleicht in ihrer Wettkampfklasse auf deutscher Ebene einiges bewegen können. Zudem sind unsere Topleute auch noch dabei wie Mario Krug oder Peter Fenn, der erfolgreichste Paraspieler seiner Klasse. Als Landestrainer wünsche ich mir aber, dass die jüngere Generation übernimmt.
Gibt es Dinge, die Sie nach dieser Veranstaltung ändern oder verbessern möchten?
Wir wollen alles professioneller gestalten. Schiedsrichter sollen an allen Tischen sein, da ist schon ein Anfang gemacht worden. In Zukunft soll alles medial vorgestellt werden. Auch Ergebnisse sollen digitalisiert werden. Interview: Gerhard Erlich