Ruhpolding – Der SC Ruhpolding hat als Ausrichter die 56. Halton Mini Tournee im Skispringen und der Nordischen Kombination in bewährter Form ausgerichtet. Glück hatten die Verantwortlichen auch mit dem Wetter, denn, obwohl vorhergesagt, regnete es kaum und die Schanzen waren trotzdem durchwegs gut bewässert. Gesprungen wurde auf der 20- und 40-Meter-Schanze am Zirmberg auf Matten, wobei die Leistungen der Schüler zum Teil sehr sehenswert und auf hohem Niveau waren. Von drei Sprüngen kamen die beiden besten Versuche in die Wertung. Der anschließende Crosslauf, der zur Kombinationswertung herangezogen wurde, fand auf der Rollerbahn statt, mit Teilabschnitten durch den Wald und auch über die letzten Schneefelder in der Arena.
Das Springen auf der 20-Meter-Schanze begann mit einer Schnupperklasse. Anschließend ging es weiter mit den Mädchen der Klassen Schüler 8 bis Schüler 11, wobei auch einige Mädchen aus Slowenien mit am Start waren. Bei den Buben der S9 zeigten die jungen Springer aus Reit im Winkl, was sie schon gelernt haben, denn es gab einen Doppelsieg durch Niklas Frohwieser und Jonas Sachenbacher. Dritter wurde Xaver Schlosser aus Oberaudorf. In der Klasse S10 war der beste deutsche Springer Marinus Klauser aus Reit im Winkl. Auch die S11 sprang noch auf der kleinen Schanze und hier ging der Sieg mit der Tagesbestnote und Schanzenrekordeinstellung (21,5 Meter) an Matthias Angerer vom SK Berchtesgaden, der sich gegen den Slowenen Tevz Bojc und Phillippe Tirolf vom TSV Siegsdorf durchsetzen konnte.
Ab der Klasse S12 wurde auf der Schülerschanze gesprungen, die Weiten über 45 Meter zulässt. Auch die Mädchen zeigten weite Flüge und in der Klasse S12 – S13 gewann Annika Buchner vom WSV Reit im Winkl vor ihrer Vereinskollegin Franziska Frohwieser und Giovanna Lange vom SK Berchtesgaden. Bei den Mädchen der älteren Jahrgänge war Annika Kinne vom SC Ruhpolding einmal mehr nicht zu schlagen und holte sich den Tagessieg (insgesamt viertbeste Punktzahl) vor Lena Holzner vom TSV Siegsdorf. Das Maß der Dinge in der Bubenklasse S12 – S13 war Zeno Rumpfinger vom WSV Oberaudorf mit drei Sprüngen über 45 Meter. Ihm am nächsten kam der Slowene Tit Faric auf dem zweiten Platz und Max Tropschug vom SC Ruhpolding. Enorm spannend war es in der Klasse S14 – S15, denn die beiden Besten, Linus Niemeyer (Reit im Winkl) und Moritz Hinz (Berchtesgaden), trennten in der Endabrechnung nur acht Zehntel Punkte. Am Ende entschieden die besseren Haltungsnoten zugunsten von Niemeyer, der sich damit den Tagessieg holte. Knapp dahinter sicherte sich Luis Malcher vom SC Ruhpolding den dritten Platz. Die weitesten Sprünge zeigte Bernhard Meeß vom SK Ramsau, bekam aber schlechtere Haltungsnoten und belegte den vierten Rang. Diese Klasse war mit zwölf Startern die teilnehmerstärkste und hier zeigten die Buben viele richtig gute Sprünge, denn auch der Zehntplatzierte, Raphael Hinterstoisser vom SC Ruhpolding, kam noch deutlich über die 200-Punkte-Marke.
Kurz nach Ende des Sprungwettkampfes ging der Crosslauf im Biathlonstadion über die Bühne, bei dem auch der permanente Athletikparcours integriert wurde. Für die jüngeren Jahrgänge war eine Strecke von 1,2 Kilometern zu absolvieren, für die älteren Sportler gab es eine Zwei-Kilometer-Strecke. Im Crosslauf gab es nicht nur spannende Positionskämpfe, sondern auch Platzierungswechsel. In die Wertung kamen bei der Nordischen Kombination insgesamt 54 Nachwuchssportler, wohingegen es beim Springen noch 60 waren. Der verantwortliche Regionentrainer Axel Malcher zeigte sich begeistert von dem Wettkampf. „Ruhpolding ist sehr gut aufgestellt und geübt bei der Durchführung von Veranstaltungen. Es ging alles reibungslos über die Bühne und auffallend war das hohe Niveau der Sprünge.“
So wurde der Schanzenrekord von Lorenz Wegscheider (2007) und Simon Steinbeißer (2017) von Matthias Angerer mit 21,5 Metern auf der kleinen Schanze eingestellt und auch auf der großen Schanze gab es viele Sprünge über den kritischen Punkt. Die Schanze ist aus Malchers Sicht sehr gut zur Technikausbildung auch für die älteren Jahrgänge, denn einige Sportler springen auch schon auf 90-Meter-Schanzen.