Alte Tugenden und ein neuer Ansatz

von Redaktion

KREISLIGA 1 Wie Ostermünchen den Primus besiegte und die Spiel-DNA integrieren will

Ostermünchen – Das erste Spiel nach der Winterpause – zumeist keine einfache Aufgabe. Vor allem nicht für Mannschaften, die an der Tabellenspitze überwintert haben. Kann man die Form aus dem Herbst wieder aufbauen? Hält der Lauf an? Ist die Gier nach Erfolg weiterhin vorhanden? Diese Fragen gilt es dann zu beantworten, wenn es im Frühjahr in die entscheidende Saisonphase geht. Beim SV Aschau/Inn lautete die Antwort nach dem ersten Spiel des Jahres 2024 „Nein“. Die „Veilchen“ bleiben zwar weiter an der Tabellenspitze der Fußball-Kreisliga 1, der Vorsprung auf Verfolger TuS Prien ist nach der 0:3-Niederlage beim SV Ostermünchen aber auf einen Punkt zusammengeschrumpft.

Hingegen freute man sich beim SVO über den gelungenen Auftakt nach der Winterpause. „Über 90 Minuten war das eine Top-Leistung, ich bin mit dem Spiel und dem Ergebnis mehr als zufrieden“, meinte Trainer Hannes Huber nach der Begegnung. Seine Ostermünchner Truppe spielte dabei gegen den Liga-Primus keineswegs wie das Kaninchen vor der Schlange, sondern wählte bewusst einen forschen Ansatz. „Wir wollten es anders angehen“, meinte Huber, „wir wollten vorne draufpressen und zu unseren Situationen kommen. Und dazu natürlich kompakt nach hinten verteidigen. Das ist ein relativ einfacher Plan, den muss man aber auch erst einmal gut umsetzen.“ Das klappte so gut, dass die Gäste im ersten Durchgang keinen einzigen gefährlichen Torschuss zustande brachten. Der SVO selbst hatte einige Schussversuche, die den Kasten aber verfehlten. Freistehend vom Elferpunkt klappte es dann aber: Als Alex Krichbaumer am rechten Flügel nach innen zog, wurde er regelwidrig gestoppt, für den Strafstoß schnappte sich Keeper Thomas Frank den Ball und netzte ein.

Der neue Schlussmann der Hausherren war dann nach dem Wechsel in seinem eigentlichen Metier gefordert. Denn die Aschauer machten mächtig Druck und hatten drei gute Gelegenheiten durch Daniel Neumeier (schoss drüber), Christoph Scheitzeneder und Dominik Kraus (beide scheiterten am bärenstarken Frank). „Da waren zehn Minuten, in denen wir das 1:1 fressen können“, gab Huber zu, „da hat uns der Torwart im Spiel gehalten.“

Neben dem auch in Sachen Ausstrahlung und Spielverständnis herausragenden Schlussmann hatte Ostermünchen mit Ludwig Peetz einen zweiten Neuzugang aufgeboten, der gemeinsam mit Alex Krichbaumer die Fäden im Mittelfeldzentrum zog. „Die bekommen alle Freiheiten. Tempo, Spielaufbau, Pressingverhalten – das geht alles von ihnen aus, da bekommen sie von mir freie Hand“, sagt SVO-Coach Huber. Manchmal agierten sie zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas zu forsch, sodass sich für Aschau Räume und deshalb auch Chancen auftaten.

Allerdings gab es dann spät im Spiel auch Freiräume für Ostermünchen – und dadurch Möglichkeiten: Eine davon nutzte Julian Reisner im zweiten Versuch zum 2:0. Die Aschauer Gegenwehr war damit gebrochen. Krichbaumer sorgte kurz vor dem Ende sogar noch für den dritten Treffer. „Er spielt die ganze Saison schon unglaublich stark“, lobte sein Trainer, der sich auch darüber freute, dass sein Team neben der Kampfkraft auch das spielerische Element immer mehr einbrachte. „Wir versuchen, eine Spiel-DNA reinzubringen. Ich finde schon, dass man in Ansätzen gesehen hat, woran wir gearbeitet haben“, so Huber. Ein Sieg über den Spitzenreiter ist dafür wohl der beste Beweis.

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Das Steno zum Spiel

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