Gewachsene Erwartungen

von Redaktion

INTERVIEW Wasserburgs Coach Luis Prantl vor den Play-offs

Wasserburg – Als Luis Prantl die Basketball-Damen des TSV Wasserburg als Trainer übernommen hat, da waren die Innstädterinnen gerade am Abstieg aus der 2. Bundesliga Süd vorbeigeschrammt. Nun geht er mit seinem Team als Hauptrundensieger in die Play-offs. Vor dem Achtelfinal-Start am Ostermontag zu Hause gegen den TSVE Bielefeld hat die OVB-Sportredaktion mit Prantl gesprochen.

Haben Sie sich schon über den Gegner informiert? Kann Bielefeld den Wasserburgerinnen gefährlich werden?

Der Fokus liegt im Wesentlichen schon auf uns. Aber Bielefeld kann frei aufspielen, deshalb sehe ich diese Spiele schon als gefährlich an.

Was wird entscheiden?

Die Tagesform spielt eine große Rolle, denn es sind im Achtel- und Viertelfinale nur zwei Spiele. Dazu haben wir wesentlich größere Reisestrapazen als in der Hauptrunde. Auch damit müssen wir umgehen.

Ist das Ziel der Aufstieg?

Das werde ich oft gefragt, da bin ich aber vielleicht auch der falsche Ansprechpartner. Wir wollen so erfolgreich wie möglich spielen. Wenn es nicht funktioniert, dann sind wir auch nicht groß frustriert. Aber sicherlich haben wir Erwartungen an uns, die im Laufe der Saison gewachsen sind.

Wie groß ist der Druck, wenn man als Erster gegen den Achten antritt?

Wir versuchen, den Druck wegzuhalten. Je mehr wir uns mit Bielefeld beschäftigen, desto mehr verlieren wir an eigener Qualität. Wir werden uns sicherlich mit Bielefeld genau beschäftigen, werden aber nicht unser Spiel anpassen – die müssen sich uns anpassen!

Wer sind denn die schärfsten Kontrahenten um den Aufstieg?

Aus dem Norden sicherlich Rotenburg und Osnabrück (Erster und Zweiter der 2. Bundesliga Nord, d. Red.), die sind klare Mitfavoriten. Und Heidelberg hat schon verkündet, dass man rauf will. Dort ist auch die Finanzierung schon gesichert, was man so hört.

Wie sieht das in Wasserburg aus?

Erst einmal muss man schauen, was in dieser Saison passiert ist. Ich habe die Mannschaft übernommen und wir wollten nicht mehr in die Situation kommen, die im Vorjahr geherrscht hat. Natürlich wollen wir versuchen, Meister zu werden. Was danach kommt, muss man schauen.

Mal zum Vergleich: Könnte Ihre Mannschaft in der 1. Bundesliga mithalten?

Wir haben in der Vorbereitung gegen Erstligist Nördlingen gespielt und dabei mit 20, 25 Punkten verloren. Ich glaube aber, dass wir konkurrenzfähig wären. Einige Spielerinnen würden eine Klasse höher auch eine ähnliche Rolle spielen.

Was ist denn Ihr großer Trumpf?

Die Mannschaft ist extrem jung. Wir haben Dani Shafer mit 28 Jahren, der Rest ist zwischen 16 und 24. Die Mädels sind motiviert. Es ist überraschend, dass wir an der ersten Stelle stehen, aber wussten schon, dass wir auch jede Mannschaft schlagen können. Ein großer Trumpf ist auch unser Publikum. Der Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsspielen ist für uns wie Tag und Nacht.

Wie sieht es mit Ihnen aus? Bleiben Sie?

Wir sind in guten Gesprächen. Aber ich will mich nicht entscheiden, bevor die Saison zu Ende ist. Mein Fokus liegt auf den Play-offs.

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