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von Redaktion

Fazit nach einem Monat Fußball: Löwen nicht konstant – Wacker auf Wolke sieben

Rosenheim – Seit knapp einem Monat sind die Fußballvereine wieder im Ligabetrieb unterwegs und kamen mal mehr, mal weniger erfolgreich aus dem Winterschlaf zurück. Die OVB-Sportredaktion zieht ein Zwischenfazit und ordnet die Leistungen der Mannschaften von der Bezirksliga bis hinauf in die Regionalliga ein.

Die Gewinner:

Der SB Chiemgau Traunstein zeigte, im Gegensatz zu seinen Landesliga-Konkurrenten, wie man gut aus den Startlöchern kommt. Die Chiemgauer gewannen die ersten drei Partien der Rückrunde, seit dem 1:1-Remis in Rosenheim setzte es aber zwei knappe Niederlagen gegen den TSV Kastl und den 1.FC Garmisch-Partenkirchen. Damit steht der SBC auf dem sechsten Rang und darf mit nur vier Punkten Abstand auf den dritten Tabellenplatz noch von einem Comeback träumen. Die kommende Aufgabe wird allerdings ein Brocken: Der Tabellenerste TSV Grünwald empfängt den SBC am Freitag um 19.30 Uhr.

Wie man es noch besser machen kann, zeigt der SV Wacker Burghausen in der Regionalliga Bayern. In der Hinrunde noch an der Schwelle zu den Abstiegsplätzen, scheinen die Burghauser seit Herbst unaufhaltsam. Denn seit dem 27. Oktober gab es für den SVW keine Niederlage mehr. 13 Punkte aus fünf Spielen gehen auf das Konto des SVW (vier Siege und ein Unentschieden) seit der Fortsetzung des Ligabetriebs. In der Formtabelle (letzte fünf Spiele) steht der SV Wacker damit auf dem zweiten Platz und insgesamt auf dem zehnten Platz. Zum Vergleich: Die Hinrunde beendete man auf dem 15. Tabellenplatz. Doch die vermeintlich schwerste Aufgabe steht den Burghausern noch bevor, denn als Nächstes geht es gegen den absoluten Ligaprimus Würzburger Kickers, der Favorit auf den Aufstieg in die 3. Liga. Mit neun Punkten Abstand auf den ersten Relegationsplatz sind die Burghauser aber vorerst aus dem Schneider und können befreit aufspielen. Kein Druck also für die Elf von Trainer Robert Berg.

Auch der zweite heimische Verein aus der Regionalliga, der TSV Buchbach, hat etwas zu feiern. Seitdem Aleksandro Petrovic auf dem Trainerstuhl Platz genommen hat, konnte man vereinzelt Erfolge erzielen. Und seit der Winterpause zeigt die Trendkurve für die Rot-Weißen endlich nach oben. Den Buchbachern ist es tatsächlich gelungen, die rote Laterne an den FC Memmingen abzugeben. Sieben Punkte aus fünf Spielen lautet die Ausbeute, darunter ein 1:0-Sieg gegen Türkgücü München, ein 2:0 gegen die SpVgg Bayreuth und ein 1:1 gegen den Tabellenführer aus Würzburg. Am Freitag um 19 Uhr treffen die Buchbacher im Kellerduell auf den SV Schalding-Heining. Mit einem Sieg könnte sich Petrovics Mannschaft erstmals auf einen Relegationsplatz retten.

Die Verlierer:

Der SV Dornach, seines Zeichens Herbstmeister der Bezirksliga Ost, war in der Hinrunde noch mit dem ESV Freilassing der Favorit um die Meisterschaft. Seit Wiederbeginn der Rückrunde gelang dem SVD nur ein Sieg, es gab zwei Niederlagen und zwei Unentschieden. In der Tabelle stürzten die Dornacher seit Wiederbeginn auf den vierten Tabellenplatz und von hinten klopft bereits der TuS Raubling mit nur drei Punkten Rückstand an. Am 12. April kommt es im Raublinger Inntalstadion um 19.30 Uhr zum direkten Duell der beiden Teams. Um in dieser Saison noch einmal oben anzugreifen, ist ein Sieg für Raubling und Dornach unbedingt notwendig.

Eine Etage weiter oben, in der Landesliga, kamen die heimischen Vereine zum Teil gar nicht gut aus der Winterpause. Der TSV Wasserburg brauchte zwei Spiele Anlauf, um das erste Mal in der Frühjahrsrunde zu punkten, doch seit dem 3:0-Erfolg zu Hause gegen Feldmoching zeigt die Trendkurve wieder steil nach unten. Ein 0:3 in Geretsried und eine 0:2-Niederlage gegen den Tabellen-16. Neufraunhofen stehen für die Innstädter zu Buche. Einziger „Lichtblick“ war ein 1:1 gegen den VfB Hallbergmoos. Zeit, einen Gang zuzulegen, denn der Dritte FC Schwaig sitzt den Wasserburgern mit einem Spiel weniger bereits im Nacken. Einige Kilometer flussaufwärts beim Lokalrivalen TSV 1860 Rosenheim sieht es nicht unbedingt besser aus. Positiv zu bewerten sind die fünf Punkte aus den drei Derbys zum Beginn der Frühjahrsrunde. Gegen Bruckmühl gab es ein 0:0, die Wasserburger Löwen besiegte man mit 1:0 und dem SBC Traunstein knöpfte man auch einen Punkt ab (1:1). Doch zuletzt scheint es gar nicht mehr zu laufen für die Sechziger, denn in Eggenfelden kassierte man eine 1:3-Niederlage und gegen Hallbergmoos unterlag man mit 0:1. Zwar hat man noch ein Sechs-Punkte-Polster auf den ersten Relegationsplatz, ein Sieg gegen den vorletzten TuS Holzkirchen am Freitag um 19 Uhr im Rosenheimer Jahnstadion scheint fast schon Pflicht.

Den TSV Ampfing trifft es in der Landesliga noch schlimmer: Nur vier Punkte holte man aus fünf Spielen seit der Winterpause. Obendrein ist der Punkte-Rückstand nach oben um einiges größer als nach unten. Nachdem man Ende September den letzten Sieg eingefahren hatte, trat Christian Hutterer als Cheftrainer knapp einen Monat später zurück, das Interimstrainer-Team um Kapitän Birol Karatepe holte aus den verbleibenden vier Spielen keinen Punkt. Seit Januar ist nun der Ex-Wacker-Profi Björn Hertl im Amt. Zwar startete man nach der Winterpause mit einem 1:1 in Eggenfelden, holte in Feldmoching Ende März nach knapp sechs Monaten den ersten Dreier, hatte in den restlichen Partien allerdings das Nachsehen. Im Sechs-Punkte-Spiel am Freitag um 19.30 Uhr gegen den punktgleichen SV Neufraunhofen hat die Stunde der Wahrheit für die Ampfinger geschlagen.

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